Über Källström, Huber und seinen SC Langenthal
Das sagt GC-Boss Anliker

Doppel-Präsident Stephan Anliker steckt mit GC im Fussball-Abstiegsstrudel und mit Langenthal im Eishockey-Aufstiegskampf.
Publiziert: 11.02.2017 um 00:19 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:40 Uhr
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GC-Boss Anliker ist sicher: «Das alles muss auch ohne Källström gehen.» Der Schwede im Duell mit Lausannes Musa Araz.
Foto: Keystone
Max Kern

BLICK: Stephan Anliker, haben Sie keine Angst, dass GC nach der Flucht von Captain Kim Källström in den Abstiegsstrudel gerät?
Stephan Anliker:
Nein, Angst habe ich nicht. Allerdings hat mir die Leistung gegen Thun nicht gefallen. Wir haben talentierte junge Spieler, diese müssen aber zu einem funktionierenden Ganzen zusammengefügt werden. Ich erwarte klar mehr Initiative, Kreativität und den Willen jedes einzelnen Spielers, eine Extraleistung abzugeben. Das alles muss auch ohne Källström gehen.

Hätten Sie den vorzeitigen Abgang von Källström kraft Ihres Amtes nicht verhindern können?
Ich wurde von dieser Entwicklung überrascht. Der Spieler hat uns noch vor Weihnachten ganz andere Signale gegeben. Zudem hatte er noch eineinhalb Jahre Vertrag. Verträge muss man einhalten! Dennoch kann man eine solche Situation nicht gegen den Willen des Spielers lösen. Einen unmotivierten Spieler können wir nicht gebrauchen.

Stehen Sie immer noch hinter CEO Manuel Huber?
Ich habe keine Veranlassung, das nicht zu tun.

Wie fühlt es sich als Präsident eines Tabellenführers an?
Gut natürlich. Auf die Leistungen des SC Langenthal dürfen wir stolz sein, nicht nur in dieser Saison. Gemessen an den Rahmenbedingungen leistet der SCL seit Jahren Beachtliches. In der laufenden Spielzeit haben wir mit elf Siegen in Serie einen neuen Klubrekord aufgestellt und können Qualifikationssieger werden. Aber die Entscheidungen fallen in den Playoffs.

Waren Sie mit GC auch schon einmal Leader?
GC war schon Dutzende Male Leader. Leider noch nicht mit mir als Präsident. Doch was nicht ist, kann noch werden. Die Geschichte der Hoppers ist eindrücklich, wir sind stolz darauf. Doch es braucht Zeit und Ausdauer. Unsere Strategie wird in zwei, drei Jahren erste Früchte tragen.

Langenthal hat die beste Defensive der Liga. Davon könnten sich die GC-Fussballer ein Stück abschneiden.
GC hat aber weniger Tore erhalten als der SCL … Spass beiseite. Die Defensive ist mit ein Grund, dass das Team vorne ist.

Wollen Sie mit Langenthal überhaupt aufsteigen? Wäre das finanziell machbar?
Sportlich ist der SCL zum Spitzenteam gereift, Langenthal hat aber einen immer grösser werdenden Wettbewerbsnachteil aufgrund der ungenügenden Infrastruktur. Die Spielstätte ist das Herzstück und das Zuhause eines Klubs. Hier wird der Umsatz generiert. Jetzt spielen wir erst einmal die Playoffs, dann sehen wir weiter.

Wäre es zeitlich möglich, Präsident zweier Profi-Klubs in obersten Ligen zu sein?
Ja, das wäre möglich. Weil ich Prioritäten setze, meine Arbeitswoche durchorganisiere und Teams um mich habe, denen ich voll vertrauen kann.

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