Trotz Anzeige des FCL
Studhalter als Liga-Präsident wiedergewählt

Philipp Studhalter (48) bleibt weiterhin Präsident der Swiss Football League (SFL). Die Anzeige des FC Luzern konnte seiner Wiederwahl nichts anhaben.
Publiziert: 17.11.2023 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2023 um 15:55 Uhr
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Er ist und bleibt Liga-Präsident: Philipp Studhalter.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Philipp Studhalter (47) ist an der Generalversammlung (GV) der Swiss Football League (SFL) als Liga-Präsident wiedergewählt worden. An sich ist das keine grosse Überraschung. Schliesslich war der Luzerner Rechtsanwalt der einzige Kandidat. Zwar ist das genaue Wahlergebnis unbekannt. Einstimmig wurde er gemäss Blick-Infos aber nicht gewählt. Es soll Enthaltungen und Gegenstimmen gegeben haben.

Studhalters Wiederwahl sorgt durchaus für Fragezeichen. Denn schliesslich steht sein Name bei den Rechtsstreitigkeiten rund um den FC Luzern mittendrin. Der Super-Ligist beschuldigt seinen früheren CEO und Präsidenten, dass er in seinen Ämtern den Verwaltungsrat getäuscht habe, damit Bernhard Alpstaeg (78) an die Macht gelangt.

Noch hat die Staatsanwaltschaft gegen Studhalter kein Verfahren eingeleitet. Doch wie Blick weiss, ist in diesen Tagen die Anzeige gegen ihn wegen Nötigung und ungetreuer Geschäftsbesorgung um mehrere Dutzend Seiten erweitert worden. Ob es die Staatsanwaltschaft mit den neuesten Unterlagen für nötig hält, gegen ihn zu ermitteln, ist offen. 

Sollte sie es tun, dann hat die Liga mit Studhalter nach Heinrich Schifferle wieder einmal einen Präsidenten im Komitee, gegen den ein strafrechtliches Verfahren läuft. Ein riskantes Spiel. Auch wenn die Unschuldsvermutung gilt, ein erstrebenswerter Zustand ist es nicht.

Wie Studhalter im Blick-Interview sagte, habe er die Komiteemitglieder über die Anschuldigungen aus Luzern informiert. Zum Thema wurde die eingereichte Strafanzeige aber kaum. «Wissen Sie: Aktionärskonflikte sind im Fussball gang und gäbe – das reisst nun wirklich keinen meiner Kollegen mehr vom Sockel.» 

Wiederwahl sei richtig

Tatsächlich schildern einige Komiteemitglieder, dass man sich über die Strafanzeige nicht gross unterhalten habe. Vielmehr loben sie Studhalter. Er sei ein tüchtiger und angenehmer Präsident. Deshalb sei seine Wiederwahl richtig. Viel Lob hat er auch während seiner Zeit beim FC Luzern erhalten. Inzwischen betrachten sie ihn dort weitaus kritischer.

Dass die Personalie Studhalter Diskussionsstoff bietet, ist nichts Neues. Vor einem Jahr ist er zusammen mit seinem Bruder wegen Verbindungen zum russischen Oligarchen Suleiman Kerimow und Geldwäscherei-Vorwürfen in den Fokus der US-Behörden geraten. Zwar soll Studhalter gemäss dem «Tages Anzeiger» eng involviert gewesen sein. Für eine Anklage haben die Vorwürfe gegen ihn aber nicht gereicht.

Ob es im Fall FCL anders ausgeht, steht in den Sternen. «Warten wir jetzt erst einmal ab», antwortete Studhalter auf die Frage, ob er als Liga-Präsident freiwillig zurücktreten würde, sollte wider Erwarten ein Verfahren gegen ihn eröffnet werden.

Bis dahin sitzt Studhalter fest im Sattel. Wie der ehemalige Spitzenruderer sind am Freitag Michele Campana (Lugano), David Degen (Basel), Urs Egger (unabhängiges Mitglied), Wanja Greuel (YB), Matthias Hüppi (St. Gallen) für die Amtszeit von zwei Jahren als Komiteemitglieder wiedergewählt worden. Patrick Burgmeier (Vaduz), Sandro Burki (Aarau), und Vincent Steinmann (Lausanne-Sport) komplettieren das neunköpfige Gremium und ersetzen Philipp Bonorand, Marco Degennaro und Richard Feuz, die nicht mehr zu den Wahlen angetreten sind.

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