YB: Forte mit Volldampf
Bei YB solls so weitergehen wie am Ende der Vorrunde. «Der Schlussspurt war sehr gut. Aber wir wollen noch besser abschneiden», sagt Trainer Uli Forte bei klirrender Kälte im Stade de Suisse. YB hat die letzten sieben Spiele des letzten Jahres gewonnen.
Mit dabei ist auch Alexander Gerndt. Letztmals traf der für YB am 8. Februar 2014 im Joggeli beim 2:3 gegen den FCB. Dann mähte ihn Taulant Xhaka nieder. Die verheerenden Folgen waren unter anderem ein gerissenes Syndesmoseband. Ein Comeback-Versuch im Sommer letzten Jahres misslang, Gerndt musste zwei weitere Male unters Messer. Jetzt ist er wieder fit! «Holz anfassen! Wenn er die ganze Vorbereitung durchziehen kann, ist seine Rückkehr wie ein Transfer, derart lang hat er gefehlt», so Forte.
Auch Matias Vitkieviez (Kreuzbandriss) und Marco Bürki (Mittelfussknochen-OP) geben nach monatelangen Auszeiten ihr Comeback. Ein neues Gesicht können Forte, Präsi Werner Müller und Sportchef Fredy Bickel begrüssen: das mazedonische Stürmertalent Taulan Sulejmanov. Schon im Dezember trainierte der 18-Jährige mit dem Team. Gibts weitere Zuzüge? Forte: «Abwarten. Im Fussball sprach man von Tagesgeschäft. Mittlerweile ist es ein Halbtagesgeschäft. Man weiss am Morgen nicht, was der Nachmittag bringt.»
Im Raum stehen Abgänge von Guillaume Hoarau, Yvon Mvogo, Moreno Costanzo und dem gestern grippeabwesenden Renato Steffen – Werder Bremen hat Interesse. Aber Steffen-Berater Ludwig Kögl (ex FC Luzern) dementiert auf Sport1: «Es gibt Interessenten. Aber Renato läufts sehr gut. Er wird in der Rückrunde auf jeden Fall in Bern spielen.»
FCZ: Mit Schneuwly – ohne Rossini
Der FCZ startet mit diversen Tests ins neue Jahr und präsentiert dabei ein neues Gesicht. Christian Schneuwly wird wie seine neuen Teamkollegen auf Herz und Nieren getestet. «Ich freue mich auf den FCZ», sagt der Ex-Thuner. Die Begeisterung über den Laktat-Test auf dem Laufband hält sich bei den Zürchern in Grenzen. «Das gehört dazu, da muss man einfach durch. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich eine Wintervorbereitung mache», sagt Alain Nef (32). Immerhin wird am ersten Arbeitstag nicht nur geschuftet. In der Saalsporthalle wird auch Fussball-Tennis gespielt. Nicht mehr in Zürich ist Patrick Rossini. Der Stürmer wird an den Challenge-Ligisten Lugano ausgeliehen.
Luzern: Puljics Heimkehr
Nein, Tränen hatte er keine in den Augen. Trotzdem ist die Rückkehr nach Luzern eine emotionale Angelegenheit für Tomislav Puljic. «Das ist wie eine Heimkehr zurück zu meiner Familie», sagt der Kroate. Im Sommer hatte ihn der damalige Sportchef Alex Frei rasiert, seither war er arbeitslos, hielt sich in seiner kroatischen Heimat fit. Freut sich Puljic darüber, dass Frei nicht mehr am Ruder ist und der neue Sportchef, Rolf Fringer, sich an ihn erinnert hat? «Kein Kommentar», so der Hüne, der die Abwehrprobleme lösen soll.
Die Luzerner haben zusammen mit GC die schlechteste Defensive der Super League. Ob Puljic mit seinen 193 Zentimetern Abhilfe schaffen wird?
Übrigens: Noch nicht fix ist die Rückkehr von Ex-FCL-Stürmer Cristian Ianu. Offenbar wollen die Lausanner eine Ablösesumme für den rumänischen Top-Stürmer der Challenge League (13 Tore).
St. Gallen: Espen rennen – Lenjani in Rennes
Zum Trainingsauftakt in St. Gallen fehlt Ermir Lenjani (25). Statt um den Gübsensee zu joggen, absolviert der Schweiz-Kosovare medizinische Tests in Rennes. Ob der FC St. Gallen nach dem Abgang des albanischen Nationalspielers an der Transferfront aktiv wird, ist noch unklar.
Trainer Jeff Saibene: «Mal schauen, ob wir noch was machen.» Mit dabei ist Philippe Montandon. Noch ist nicht sicher, ob der Captain jemals wieder auf den Fussballplatz zurückkehren wird. Montandon: «Ich steige jetzt einmal in die Vorbereitung ein. Dann schauen wir mal, wie es geht. Es wäre natürlich schön zurückzukehren, aber die Gesundheit ist das Wichtigste.» Seit August laboriert der 32-jährige Verteidiger an den Folgen seiner 8. (!) Gehirnerschütterung.
Thun: Fischer schwärmt von Karlen
Thun-Topskorer Berat Sadik ist ein begehrter Mann, seine acht Tore haben bei fremden Vereinen Interesse geweckt.
«Er ist sicher irgendwo im Gespräch», sagt Thun-Coach Urs Fischer. Für den Fall eines Abgangs des Finnen haben die Thuner deshalb schon mal vorgesorgt: Vom FC Sion kommt Stürmer Gaëtan Karlen und unterschreibt bis Juni 2018. «Mein Eindruck von ihm ist sehr positiv», schwärmt Fischer.
Er will dem 21-Jährigen aber genug Zeit geben, um sich im Berner Oberland zu integrieren. «Er ist ein junger Spieler, der zuletzt wenig zum Zug gekommen ist.» Nur 204 Minuten stand der Walliser in der Vorrunde für Sion auf dem Rasen.
Bei Thun sollen es deutlich mehr werden.
Sion: Vier kamen nicht!
Zu Saisonbeginn fehlte der Trainer – Claudio Gentile. Diesmal sind es vier Spieler. In Sion macht jeder ein bisschen, was er will. Zum Auftakt fehlen Carlitos, Assifuah, Ramirez und Cissé. Derweil die ersten drei am Abend eintrudelten oder heute erwartet werden, fehlt von Cissé jede Spur. «Keine Ahnung, wo der ist», sagt Teammanager Barth Constantin.
Trainer Didier Tholot ist sauer: «Das ist ein Mangel an Respekt gegenüber jenen, die pünktlich sind», sagt der Franzose, der in sein drittes Abenteuer als Sion-Coach startet. «Die vier werden die verpassten Einheiten nachholen, wenn der Rest des Teams frei hat.» Und eine Busse wirds auch absetzen. Boss CC: «Das kostet jeden 10 000 Franken.»
Tholot strotzt vor Kampfeslust: «Die Herausforderung in Sion war genau das, was ich suchte. Wenn ich mich nicht in Gefahr hätte begeben wollen, hätte ich zu Hause in der Wärme bleiben können. Ich habe aber keine Angst vor meinem Schatten.»
Transfers hat CC noch keine getätigt. Klare Priorität hat ein Innenverteidiger als Ersatz für Beg Ferati, der gestern zwar trainierte, aber nach überstandenem Pfeifferschen Drüsenfieber erst langsam wieder aufgepäppelt wird und in der U21 spielen soll. Vom Basler Duo Serey Die/Sio wird CC deshalb höchstens einen zurückholen. Mehr Platz hats auf der Kontingentsliste nicht mehr.
GC: «Nicht unser Anspruch»
Ein halbes Jahr lang war Ex-Thun-Verteidiger Benjamin Lüthi ohne Job, nun nimmt er die Rückrunde mit GC in Angriff. «Ich habe ja Ende November schon hier trainiert, drum habe ich mich sehr schnell zurechtgefunden», sagt der 26-Jährige, der bei den Hoppers einen Vertrag bis Saisonende mit Option auf zwei weitere Jahre unterschrieben hat.
Während sein Ex-Verein Thun mit 29 Punkten auf dem 5. Rang liegt, steht der Rekordmeister mit zehn Zählern Rückstand auf dem 6. Platz. «Das ist nicht unser Anspruch. Nicht der Anspruch von GC», sagt Lüthi und bläst zum Angriff.
Sein Trainer Michael Skibbe relativiert hingegen, sagt, dass man auch «nach hinten schauen» müsse. Schliesslich liegt das Tabellenschlusslicht Luzern nur sechs Punkte hinter den Zürchern. Trotzdem wäre es schön, «mal wieder einen zu schlagen, der vor uns liegt», so Skibbe.
Aarau: Wieser verletzt
Anfang November trat Aaraus Sandro Wieser (21, Bild) FCZ-Regisseur Gilles Yapi ins Spital und kassierte dafür sechs Spielsperren. Nun ist der Liechtensteiner selbst verletzt. Weil er sich nach einer Operation am Knie die Fäden hatte entfernen lassen müssen, fehlte der Leihspieler der TSG Hoffenheim zum Trainingsauftakt. Gesperrt ist Wieser noch bis Ende Februar.
Vaduz: Jo-Jo mit Sikorski
Auch im «Ländle» wird wieder trainiert. Erst versammelt sich der FC Vaduz zum gemeinsamen Frühstück. Dann bittet Trainer Giorgio Contini seine 22 anwesenden Kaderspieler gleich zum Jo-Jo-Test (Leistungstest). Das einzige neue Gesicht gehört St. Gallen-Stürmer Daniel Sikorski. Der österreichische Stürmer steht bis im Sommer 2015 bei den Espen unter Vertrag.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |