Es riecht nach einem Coup, als der FC Basel im Sommer 2015 Zdravko Kuzmanovic ins Joggeli lotst. 28 Lenze hat der 50-fache serbische Nationalspieler zu diesem Zeitpunkt auf dem Buckel, ist im besten Fussballeralter. Bereit, nach Alex Frei, Marco Streller und Benjamin Huggel eine neue Ära zu prägen. Kuzmanovic, der Inter-Star mit dem feinen Fuss und der überragenden Übersicht, hätte in die Premier League wechseln können. Watford zeigte Interesse, bot Millionen. Doch der Mann, der im Berner Oberland aufgewachsen ist, entscheidet sich für seinen Ex-Klub. Lukrativer Fünfjahresvertrag. «Ich will für immer in Basel bleiben», sagt Kuzmanovic in seinem ersten Interview nach der Rückkehr.
Ein halbes Jahr später ist er schon Geschichte. Weil er sich mit dem damaligen Trainer Urs Fischer anlegt und dessen Entlassung gefordert haben soll. Weil er in der Kabine von seiner Zeit bei Inter Mailand, Florenz und dem VfB Stuttgart spricht, die Leistungen auf dem Platz aber nicht mit diesen Erzählungen korrespondieren. Kuzmanovic wird für ein halbes Jahr zu Udinese ausgeliehen, zwei weitere Saisons verbringt er bei Malaga in der spanischen La Liga. Der FC Basel spart so fast zweieinhalb Jahre lang ein Gehalt, das in der Schweiz bis heute seinesgleichen sucht.
1,5 Millionen Franken pro Tor
Über 100'000 Franken kassiert Kuzmanovic fix pro Monat, kein Wunder wird der im Juni auslaufende Vertrag mit dem mittlerweile 32-Jährigen nicht bis zum Saisonende verlängert. «Der FC Basel dankt Zdravko Kuzmanovic für seinen Einsatz und wünscht im privat und beruflich alles Gute für die Zukunft», schreibt der Klub in einer Mitteilung, die knapper nicht gehalten sein kann.
Insgesamt absolvierte Kuzmanovic seit Sommer 2015 bloss 40 Pflichtspieleinsätze für den FC Basel. Auch weil er sich lange Zeit mit hartnäckigen Achillesproblemen herumschlagen musste. Er erzielte zwei Tore, kostete den FCB somit über 1,5 Millionen Franken pro Treffer. Beide Mal jubelt Kuzmanovic gegen den verhassten Rivalen aus Zürich. Beim 2:0-Sieg in der Meisterschaft und, vorallem, beim 3:1-Sieg im Cuphalbfinal vor einem Jahr.
In jedem raren Moment hat der zentrale Mittelfeldspieler das erfüllt, für was er damals im Sommer 2015 eigentlich geholt worden war: Um Titel zu feiern. Sein Tor bringt die Basler in den Final, wo der FC Thun chancenlos bleibt.
Es wird – zusammen mit dem Cupsieg 2007 – wohl die einzige Trophäe in Kuzmanovic' Karriere bleiben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |