Titelversprechen nicht eingelöst - was nun, Herr Bickel?
Wunden von Bern

Out im Cup. Alle möglichen Titel verpasst! YB leckt seine Wunden. Wirft nun Sportchef Fredy Bickel den Bettel hin?
Publiziert: 31.10.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:45 Uhr
Angeknockt: Viele YB-Fans fordern Bickels Kopf.
Foto: Keystone
Von Alain Kunz

Sommer 2014. YB-Sportchef Fredy Bickel wird in einem «NZZ»-Interview gefragt: «Wenn YB bis 2016 keinen Titel gewonnen hat – haben Sie dann schlecht gearbeitet?» Bickels knappe Antwort: «Ja.»

Nun sind wir also so weit. Auch unter Adi Hütter wird YB diese Saison keinen Titel holen. Nach dem Cup-Aus gegen den FCZ ist der letzte Titelzug abgefahren. Bei einem Rückstand von zwölf Punkten auf den FCB ist eine Diskussion über die Meisterschaft überflüssig. Selbst Bickel sagt gegenüber Radio Energy: «Das wäre völlig verfehlt.» Eine erste Bilanz will Bickel aber erst in der Winterpause ziehen.

Aufbauarbeit? Die Fans lechzen nach Titeln

Immerhin gesteht er bereits jetzt erste Fehler ein. «Ich muss mit mir selber auch über die Bücher. In den letzten vier, fünf Monaten sind auch von meiner Seite her Fehler passiert. Immerhin haben wir in dieser Zeit gute Aufbauarbeit leisten können.»

Aufbau, okay. Aber es ist nicht das, wonach die Fans lechzen. Die wollen einen Titel! Im YB-Museum ist noch massenhaft Platz frei. Statt­dessen heisst es einmal mehr: Wunden lecken. Die Wunden von Bern!

Nicht seit 1954, seit dem Wunder von Bern, als Deutschland die als unschlagbar geltenden Ungarn im WM-Final im Wankdorf schlug, wartet man in der Hauptstadt auf einen Titel. Aber seit 1987. Was bedeutet: Sollte in der übernächsten Saison endlich Silberware in die Vitrine gestellt werden können, wäre das letzte Mal 30 Jahre her!

Doch wie war das nun mit der schlechten Arbeit, Herr Bickel? Schmeissen Sie jetzt hin? «Nein, nein. Überhaupt nicht. Im Gegenteil! ­Vieles ist eingeläutet. Ich bin überzeugt, wir sind auf einem guten Weg. Ich bin glücklich mit dem neuen Trainer und mit dem Staff. Es gab Rückschläge, das ist so. Aber ich will diesen Weg irgendwo schon zu Ende gehen. Bis man sagen kann: Heute sieht YB so aus, wie wir es uns vorgestellt haben. Es kommt für mich nicht in Frage, nicht mehr an die Geschichte zu glauben, die wir bei YB schreiben können.»

Für Bickel vielleicht nicht. Bei vielen Fans ist der Glaube indes weg. Sie fordern Bickels Kopf. Oder ergeben sich in ihr Schicksal. Oder stellen sich gar selbst in Frage. Konkret: Die Leistung der Kurve wird hinterfragt. So geht das in Bern!

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