Thun-Gerber liess Saibene gratis nach Bielefeld gehen
«Wir hätten nicht einmal 500 Euro verlangen können»

Warum liessen die stets klammen Berner Oberländer ihren Trainer Jeff Saibene gratis in die 2. Bundesliga ziehen?
Publiziert: 28.03.2017 um 15:02 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:45 Uhr
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Neuer Arminia-Coach: Jeff Saibene steht neu auf der Bielefelder Alm an der Seitenlinie.
Foto: imago/Dünhölter SportPresseFoto
Martin Arn

Die Thuner Vereinsführung wird vor zehn Tagen auf dem falschen Fuss erwischt, als ihnen Trainer Jeff Saibene mitteilt, dass er per sofort zu Arminia Bielefeld wechselt. Nach dem Spiel gegen St. Gallen (2:2) wird Saibene verabschiedet und setzt sich gleich in den Flieger nach Deutschland.

Fans und Medien kritisieren den stets klammen Verein danach ziemlich scharf, weil man von Arminia Bielefeld keine Ablöse verlangt hat. Immerhin lief Saibenes Vertrag noch bis Ende Mai. Dies sei angesichts der finanziellen Probleme der Thuner «ein falsches Signal» gegenüber Fans und Geldgebern, schreibt die «Berner Zeitung».

Nun äussert sich Thuns Sportchef Andres Gerber: «Selten hat mich ein Artikel so genervt. Dadurch, dass uns Jeff zwei Monate früher verlässt, können wir seine Monatslöhne einsparen. Dieser Betrag ist deutlich höher als eine allfällige Ablöse, die wir von Bielefeld hätten verlangen können. Für mich ist immer das Gesamtpaket entscheidend, sprich, der sportliche, der finanzielle und der menschliche Aspekt. Aus meiner Sicht war das ein Super-Deal für alle Beteiligten.»

Gerber weiter: «Es ist sehr unüblich, dass man für einen Trainer eine Ablöse verlangt.» Anders sei die Situation vor zwei Jahren gewesen, als Urs Fischer ein Jahr vor Vertragsende vom FC Basel abgeworben worden sei.

Bei Saibene sei es so gewesen, dass man ihm «keine Steine in den Weg» habe legen wollen und Bielefeld finanziell ebenfalls nicht auf Rosen gebetet sei. Gerber: «Bielefeld hat 20 Millionen Schulden. Hätten wir auf einer Ablöse bestanden, dann wäre der Deal geplatzt. Wir hätten wohl nicht einmal 500 Euro verlangen können.»

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