Heftige Thun-Proteste in der Pause

Joker Stocker rettet Basel den Sieg

3:06

Siegtreffer gegen Thun:FCB-Stocker drückt den Ball mit der Brust über die Linie

Das Spiel: Die Thuner bejubeln den frühen Führungstreffer und stehen am Ende doch mit leeren Händen da. Sie können den Schwung aus der Startphase nicht über die ganze Partie mitnehmen. Denn zu Beginn überfahren sie die Basler, schiessen teilweise im Minutentakt aufs Tor, aber können die Führung einfach nicht ausbauen. Stattdessen müssen sie kurz vor dem Seitenwechsel den Ausgleich hinnehmen, der zu heftigen Protesten der Hausherren führt (siehe unten). Nach der Pause bietet sich das umgekehrte Bild. Basel legt vor und Thun zieht nach. Als viele schon mit dem Unentschieden rechnen, kommt der Auftritt von Valentin Stocker. Als Joker eingewechselt, sichert er dem FCB in der 85. Minute den Sieg. Der kommt erst in der Nachspielzeit noch einmal kurz ins Wanken, als Omlin einen Munsy-Schuss gerade noch entscheidend ablenken kann. Damit müssen die Thuner den Platz nach zwei Unentschieden erstmals in dieser Saison als Verlierer verlassen.

Die Tore:

1:0, 7. Minute | Simone Rapp | Erster Eckball für Thun und schon schlägts hinter Omlin ein. Castroman tritt den Ball von rechts zur Mitte, dort wird Rapp viel zu viel Platz gewährt. Der Thuner nutzt das eiskalt aus und nickt zur frühen Führung ein.

1:1, 43. Minute | Silvan Widmer | Frei führt einen Freistoss aus. Faivre im Thuner Kasten fliegt am Ball vorbei und Widmer köpft ihn via Lattenunterkante in die Maschen.

1:2, 58. Minute | Fabian Frei | Okafor hat auf dem rechten Flügel viel Platz und den nutzt er aus, um eine Flanke zu schlagen. Mustergültig findet er damit Frei, der den FCB mit Köpfchen in Front bringt.

2:2, 70. Minute| Basil Stillhart | Castromans verunglückter Schuss wird von Cömert an den Pfosten abgelenkt. Der Ball prallt zurück, Stillhart reagiert am schnellsten und lupft das Ding locker ins Tor.

2:3, 85. Minute| Valentin Stocker | Campos Flanke fliegt an Freund und Feind vorbei, aber auf der anderen Seite wird sie von Widmer in Empfang genommen. Der spediert das Leder blitzschnell zur Mitte, wo der eingewechselte Stocker mit der Brust das 3:2 erzielt.

Der Beste: Wohl der Trainer, der einen wie Valentin Stocker auf der Bank lassen kann. Stocker kommt erst eine Viertelstunde vor Schluss und zeigt gleich, wie wichtig er für den FCB ist. Nach einer schönen Kombination trifft er akrobatisch zum Sieg.

Der Schlechteste: Thun-Goalie Guillaume Faivre leistet sich genau einen Fehler, doch der ist verhängnisvoll: Vor dem 1:1 segelt er an Freis-Freistoss vorbei. Widmer braucht nur noch einzunicken.

Das gab zu reden I: Bevor die Thuner zur Pause in der Garderobe verschwinden, gibt es heftige Diskussionen mit dem Schiedsrichter. Grund dafür? Der Ausgleich der Basler, der laut den Hausherren gar nicht hätte entstehen dürfen. Denn kurz davor liegt Van Wolfswinkel auf dem Boden, die Thuner spielen den Ball angeblich raus und anstatt anschliessend das Ding wieder dem Gegner zu überlassen, haben die Basler eingeworfen und angegriffen. Es kommt  zum Freistoss, der letztlich zum 1:1 führt... und die Thuner toben lässt.

Das gab zu reden II: FCB-Trainer Marcel Koller wechselt sein Team nicht mehr ganz so wild durcheinander wie noch vor einer Woche gegen St. Gallen, als er im Vergleich zum Spiel gegen PSV Eindhoven gleich sieben Spielern eine Pause gönnte. Diesmal verzichtet der Coach auf Alderete und Xhaka, die gar nicht im Aufgebot stehen und zunächst auch auf Stocker und Balanta. Beide kommen in der 2. Hälfte.

So gehts weiter: Bevor der FC Basel am nächsten Samstag (19 Uhr) den Aufsteiger Servette im Joggeli empfängt, ist am Mittwoch (20 Uhr) in der 3. Runde der Champions-League-Quali der LASK zu Gast. Für Thun gehts in der Meisterschaft am Sonntag (16 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Luzern weiter, davor steht am Donnerstag (19 Uhr) das Heimspiel in der Europa-League-Quali gegen Spartak Moskau an.

Credit Suisse Super League 24/25

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	FC Zürich	14	7	26
	2	FC Basel	14	20	25
	3	FC Lugano	14	6	25
	4	Servette FC	14	2	25
	5	FC Luzern	14	4	22
	6	FC St. Gallen	14	6	20
	7	FC Lausanne-Sport	14	2	20
	8	FC Sion	14	0	17
	9	BSC Young Boys	14	-5	16
	10	Yverdon Sport FC	14	-10	15
	11	FC Winterthur	14	-21	11
	12	Grasshopper Club Zürich	14	-11	9