Endlich, die Innerschweiz ist erleichtert. Endlich siegt der FCL wieder. Am Sonntag gibts einen wunderbaren 2:1-Sieg gegen den FCB. Endlich, wird sich auch Trainer Thomas Häberli gedacht haben. Die Fans haben gesehen, dass das Team noch lebt. Das ist Häbis Erlösung nach sechs Pleiten in Folge, denkt man. Nach dieser Leistung kann er bleiben, denkt man. Jetzt kann man ihn nicht schicken, denkt man.
Falsch gedacht. Nur wenige Stunden nach dem Dreier gegen das Top-Team vom Rheinknie muss Häberli seine Sachen packen. Sportchef Remo Meyer entlässt seinen Kumpel. Sportlich kann man diesen Entscheid nach 18 Punkten aus 18 Partien nachvollziehen. Aber der Zeitpunkt und die Art und Weise verwundern.
Und so wachsen auch die Zweifel am Sportchef. Ist Meyer der richtige? Ja, sagt man sich jedenfalls intern. Da ist man vom 39-Jährigen überzeugt. Meyer ist ein Arbeitstier, er gibt alles für seinen Klub – rund um die Uhr. Er ist schon fast ein Superman.
«Er hat ein blauweisses Herz», sagt Präsident Philipp Studhalter. Ausserdem habe es Meyer geschafft, Stabilität in den sportlichen Bereich der Luzerner zu bringen. Dank ihm stehe der Verein wirtschaftlich so gut da. «Wir haben hervorragende Transfereinnahmen. Remo Meyers Leistung ist sehr gut», so Studhalter.
Meyer-Interview kam bei Fans nicht gut an
Ganz so positiv wird Meyer in der Öffentlichkeit nicht angesehen. Häberli ist bereits der dritte Trainer, der unter Meyer gehen muss. Vor allem das kurze aber teure Abenteuer mit René Weiler hat dem jungen Sportchef im Februar 2019 viel Kritik eingebracht. Auch jetzt ist Meyer unter Druck.
Sein Interview, das vor einigen Wochen publiziert wurde und vollgespickt war mit Kritik an Häberli, ist bei den Fans nicht gut angekommen. Sie äussern sich auf sozialen Medien und in Foren nun auch gemischt zur Entlassung Häberlis. Manche finden es richtig. Viele andere hätten aber lieber gehabt, wenn Meyer gleich mitgegangen wäre.
Meyer der Superman oder das grosse FCL-Problem? Das wird sich wohl in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Vorerst braucht man in Luzern so oder so einen neuen Trainer. Meyer ist mit Hochdruck auf der Suche. Und er ist optimistisch. «Wir wollen so schnell wie möglich eine Lösung finden. Spätestens Anfang Januar haben wir eine Lösung.»
Wie diese aussehen wird, darüber kann nur spekuliert werden. Für Meyer bietet sich jedoch die wohl letzte Möglichkeit, seinen Kritiker zu zeigen, was er drauf hat. Er kann Luzern wieder einen. Als Superman.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |