Das Spiel
GC verliert ein Spiel, das es nie verlieren darf. Wegen einer Unachtsamkeit bei einem Standard und eines groben Abwehrschnitzers verspielt der Rekordmeister eine frühe Führung. Wie schon im letzten Spiel gegen Sion gelingt den Hoppers ein Blitzstart. Nachdem Young-Jun Lee bei seinem GC-Debüt im Letzigrund schon in der ersten Minute getroffen hat, dauert es im Stade Municipal knapp drei Minuten bis zum Führungstreffer durch die Nummer zehn, Giotto Morandi.
In der Folge hat GC den Gegner komplett im Griff, ohne selbst weiter für viel Torgefahr zu sorgen. Dennoch hätte Yverdon-Keeper Paul Bernardoni beinahe ein zweites Mal hinter sich greifen müssen – Tsiy Ndenge verzieht einen sehenswerten Distanzschuss nur knapp (23.).
Was den Zürchern zu Beginn gelingt, macht ihnen Yverdon zum Auftakt der zweiten 45 Minuten nach. Cespedes trifft ohne Vorankündigung zum Ausgleich. «Natürlich nach einem Standard», ist man geneigt zu sagen – aus dem Spiel heraus gelingt Yverdon nämlich nicht viel.
GC muss sich an die eigene Nase fassen, dass sie beim Abstiegskandidaten aus dem Waadtland drei wichtige Punkte liegen lassen. Allen voran Awer Mabil und Kristers Tobers. Ersterer muss in der 74. Minute eigentlich das Siegestor machen. Der Australier kommt aus zehn Metern frei zum Abschluss. Statt sich eine Ecke auszusuchen, schiesst er zentral auf den Goalie. Zweiterer lässt einen ungefährlichen langen Befreiungsschlag passieren – Hugo Komano schnappt sich die Kugel und schiebt zum Sieg ein (82.).
Der erste Saisonsieg von Yverdon ist glücklich, die Leistung der Gäste aber auch keiner Punkte würdig.
Die Tore
3. Minute, Giotto Morandi, 0:1. Morandi wird von Lee an der Strafraumgrenze angespielt, nimmt den Ball kurz an und schiesst den Ball mit rechts in die Maschen. Ndenge steht zwischen Schütze und Tor im Abseits, raubt Bernardoni aber nach Einschätzung der Unparteiischen nicht entscheidend die Sicht.
49. Minute, Boris Cespedes, 1:1. González zirkelt einen Freistoss von halb links punktgenau in den Sechzehner, Cespedes springt höher als Abels und köpfelt den Ball von rechts in die obere linke Ecke. Hammel bleibt keine Abwehrchance.
82. Minute, Hugo Komano, 2:1. Aké schlägt den Ball einfach mal lang nach vorne. Tobers schläft und merkt nicht, dass Komano angerauscht kommt. Der Franzose schnappt sich die Kugel und schiebt eiskalt in dir rechte Ecke ein.
Die Stimme
«Es ist brutal, es hat so gut angefangen. Wir müssen das 2:1 machen, und verlieren am Ende durch einen Standard und einen Eigenfehler. Yverdon war nicht zwingend, aber das war einfach zu wenig von uns», konstatiert GC-Captain Amir Abrashi nach Schlusspfiff gegenüber Blue.
Der Beste
Boris Cespedes ist im Mittelfeld brillant und legte unzählige Kilometer zurück. Und obendrein springt er höher als Dirk Abels, um kurz nach der Pause den Ausgleich zu erzielen. Der starke Mann von Yverdon an diesem Samstag.
Der Schlechteste
Awer Mabil schimpft viel über seine Mitspieler und die äusseren Umstände, aber er hätte besser daran getan, Selbstkritik zu üben. Ihm gelingt gar nichts: Er versiebt eine hundertprozentige Chance in der 74. Minute, bringt eine negative Geisteshaltung an den Tag gelegt und verliert den Ball beim Tor zum 2:1 für Yverdon. Auf Seiten von Yverdon gelingt dem Neuzugang Mitchy Ntelo kein gutes Debüt.
Das gab zu reden I
Hätte der Führungstreffer der Hoppers rückgängig gemacht werden müssen? David Huwiler und der VAR entschieden, dass das Tor zählt, aber die Position von Tsiy Ndenge in der Schussbahn von Giotto Morandi scheint Paul Bernardoni zu behindern. Eine Szene, die für Gesprächsstoff sorgen wird. Aber sie hinderte Yverdon nicht daran, die drei Punkte mitzunehmen.
Das gab zu reden II
Die Rückkehr von Marco Schällibaum nach Yverdon endet mit einer Niederlage. Der GC-Trainer, der von den amerikanischen Besitzern Ende Oktober 2023 entlassen wurde, hätte am Samstag lieber die drei Punkten aus dem Waadtland mitgenommen. Bei «Schällis» erstem Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Club hat GC im Letzigrund noch 2:0 gewonnen.
Die Zuschauer
2250 Zuschauerinnen und Zuschauer finden sich im Stade Municipal in Yverdon ein. Darunter auch rund 200 GC-Fans im Gästesektor, die das Stadion nach dem Führungstreffer in blauen Rauch hüllen.
Das Schiedsrichter-Gespann
David Huwiler, die Assistenten Jonas Erni und Claudio dos Santos sowie der vierte Offizielle David Schärli führen die Partie souverän. Die Videoschiris Sandro Schärer und Marijan Drmic bewerten die Position von Ndenge vor dem 0:1 als legal (siehe «Das gab zu reden II»)
So gehts weiter
Nach der Länderspielpause empfängt GC am Samstag, 21. September Servette im Letzigrund (18 Uhr). Yverdon reist einen Tag später zum Kantonsduell gegen Lausanne (14.15 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |