Das Spiel
Winti kassiert im Stade Municipal in letzter Sekunde das 1:2 und schlittert tief in den Abstiegssumpf. Winti trotzt dem ersten Rückstand und lange auch der numerischen Unterlegenheit – und steht am Ende trotzdem mit leeren Händen da.
«Nerven zeigen» scheinen für Luca Zuffi Fremdwörter zu sein. Trotz akuten Abstiegssorgen verwertet der ehemalige Nati-Spieler kurz vor der Pause einen Penalty in Panenka-Manier – und hält Winti damit im Rennen um Platz elf. Zur Veranschaulichung: Das Schlusslicht liegt zu diesem Zeitpunkt mit 0:1 zurück und hat in der Live-Tabelle acht Punkte Rückstand auf Yverdon. Und so ist es nach dem späten Gegentor auch nach der Partie.
Aké bringt die Hausherren zuvor nach einem schön herausgespielten – aber auch schwach verteidigten – Konter in Führung. Hätte Frei in der 40. Minute nicht für seinen geschlagenen Goalie Kapino auf der Linie gerettet, wäre das Spiel womöglich früh entschieden gewesen.
Doch dann erwacht Winterthur und kommt zum Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel starten die Eulachstädter mit viel Elan und haben durch den frisch eingewechselten Burkart (zweimal) und Durrer drei Möglichkeiten zur Führung – ehe sie sich selber schwächen. Schättin grätscht Sauthier weit in der gegnerischen Hälfte völlig unnötig in die Beine. Auf Hinweis des VAR zückt Schiri Dudic, der zunächst Gelb gezeigt hat, den roten Karton.
Yverdon drückt in der Schlussphase auf den Heimsieg. Und dann fällt das Tor doch noch – Baradji schickt die Winterthurer in der 96. Minute ins Tal der Tränen.
Die Tore
36. Minute, Marley Aké, 1:0. Winterthur steht hoch und lässt sich auskontern. Die Winterthurer lassen Marchesano an der Mittellinie zu viel Zeit, sodass dieser auf den heranstürmenden Aké ablegen kann. Dieser sprintet anschliessend ungehindert bis vors Tor und schiebt ein.
44. Minute, Luca Zuffi, 1:1. Zuffi hat es faustdick hinter den Ohren. Unter Mega-Druck lupft er den Ball vom Penaltypunkt per Panenka ins Tor. Kongsro bringt zuvor Sidler im Strafraum ungestüm zu Fall.
96. Minute, Moussa Baradji, 2:1. Baradji kommt an der Strafraumgrenze an den Ball, tanzt Lukembila mit einer Körpertäuschung aus und trifft mit einem platzierten Schlenzer mitten ins Winti-Herz.
Der Beste
Moussa Baradji zeigt wie schon gegen den FCL eine starke Leistung. Der Mittelfeldspieler glänzt mit Kraft und seinem Spielverständnis. Zudem erzielt er kurz vor Schluss das Tor zum 2:1.
Der Schlechteste
Fabian Frei erwischt einen schlechten Tag. Kaum Einfluss. Auch physisch ist er gegen Yverdon unterdurchschnittlich.
Das gab zu reden
Rüdes Foul von Tobias Schättin an Anthony Sauthier an der Seitenlinie auf Höhe des Yverdon-Strafraums. Völlig unnötig. Zunächst zeigt Dudic Schättin nur Gelb, der Schiri wird dann aber an den Bildschirm gerufen. Aus Gelb wird Rot. Und tatsächlich: Schättin trifft Sauthier am Knöchel – diese Rote Karte kann man geben.
Die Schiris
Alessandro Dudic führt das Spiel gut. Nach dem rüden Einsteigen von Tobias Schättin gegen Anthony Sauthier kriegt Dudic Hilfe vom VAR. Der Penalty, der Winterthur vor der Pause zugesprochen wird, ist gerechtfertigt.
Die Fans
Ruhige Stimmung im Stade Municipal. Keine Pyrotechnik, keine Schmäh-Gesänge, keine Aggressivität. Nur 2030 Zuschauer pilgern an diesem Samstag ins Stadion, darunter etwa 400 Fans aus Winterthur.
So gehts weiter
Yverdon spielt am nächsten Wochenende in Genf gegen Servette (Samstag, 18 Uhr). Winterthur spielt einen Tag später in Lugano (16.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC | 27 | 9 | 48 | |
2 | FC Basel | 27 | 27 | 46 | |
3 | FC Luzern | 27 | 6 | 44 | |
4 | FC Lugano | 27 | 4 | 42 | |
5 | BSC Young Boys | 27 | 8 | 40 | |
6 | FC St. Gallen | 27 | 4 | 39 | |
7 | FC Zürich | 27 | -1 | 39 | |
8 | FC Lausanne-Sport | 27 | 6 | 37 | |
9 | FC Sion | 27 | -6 | 33 | |
10 | Yverdon Sport FC | 27 | -17 | 28 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 27 | -11 | 26 | |
12 | FC Winterthur | 27 | -29 | 20 |