Das Spiel
Seit Anfang November wartet Winterthur auf einen Sieg. Und die Eulachstädter müssen sich weiterhin gedulden. Auch im dritten Spiel unter Trainer Uli Forte können die Winterthurer nicht gewinnen. Im kapitalen Kellerduell in Yverdon setzt es eine 0:3-Niederlage ab.
Im Waadtland liegt Winterthur bereits früh hinten, nachdem Cespedes nach einem umstrittenen VAR-Entscheid einen Penalty verwandelt. Da sich Yverdon nach dem Führungstor immer weiter zurückzieht, können die Eulachstädter zwar einzelne Nadelstiche setzen, ihre Chancen jedoch nicht nutzen. Auch weil ein aufmerksamer Bernardoni im Yverdon-Tor einen Sidler-Distanzschuss über die Latte lenkt und einen gefährlichen Abschluss von Di Giusto aus 20 Metern sicher pariert.
Auf der anderen Seite erhöht Aké, der schon den Penalty für Yverdon herausgeholt hat, auf 2:0. In der tiefen Nachspielzeit besiegelt Baradji nach Vorlage von Neuzugang Marchesano das siebte sieglose Winterthurer Spiel in Folge.
Die Tore
12. Minute, Boris Cespedes (Penalty), 1:0. Kapino haut bei einem Yverdon-Angriff Aké im Strafraum um. Nach VAR-Überprüfung entscheidet Schiedsrichter Piccolo auf Elfmeter. Cespedes übernimmt die Verantwortung und verwandelt eiskalt.
61. Minute, Marley Aké, 2:0. Bei einem Yverdon-Konter kommt Rodrigues zum Abschluss. Kapino lässt den Ball nach vorne abprallen. Dort steht Aké goldrichtig und muss den Ball nur noch ins Tor schieben.
93. Minute, Moussa Baradji, 3:0. In einer weiteren Konteraktion lanciert Sylla Yverdon-Neuzugang Marchesano. Kapino kann dessen Abschluss parieren. Der Ball kommt jedoch zu Baradji, der am Winti-Torhüter vorbei zum 3:0 trifft.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Yverdon-Neuzugang Antonio Marchesano: «Ich bin sehr zufrieden, mit so einem Spiel anzufangen. Es war ein sehr solides Spiel, wir hatten eine sehr gute Mentalität. Unser Trainer hat immer wieder gesagt, dass wir in solchen Spielen bis zum letzten Meter kompakter zusammenspielen müssen. Das haben wir gemacht. Es war ein diskussionsloser Sieg.»
Marchesano über seinen Wechsel: «Ich war selbst überrascht. Es ging alles sehr schnell. Ich habe mit dem Präsidenten und dem Sportdirektor gesprochen. Sie waren sehr interessiert an mir. Wir hatten viele Gespräche, ich habe es auch mit meiner Frau abgesprochen. Dann kamen wir zu dieser Entscheidung. Jetzt bin ich hier. Wir haben 3:0 gewonnen, ich habe fast ein Tor erzielt, besser hätte es nicht laufen können.»
Winterthur-Trainer Uli Forte: «Sieben Punkte Rückstand auf Platz zehn sind viel. Mit der Drei-Punkte-Regel kann es aber schnell gehen. Es kommt eine englische Woche, da versuchen wir, wieder auf die Erfolgsspur zurückzukommen. Mit dem Penalty gleich am Anfang war es sehr ungünstig. Danach hatten wir eine super Phase, wo wir den Ausgleich erzielen müssen. Das machen wir aber nicht. Yverdon war heute sehr abgezockt. Es ist eine sehr routinierte Mannschaft mit all den hoch bezahlten Stars. Wir hätten mehr herausholen müssen.»
Der Beste
Ein Penalty rausgeholt, ein Abstaubertor – Marley Aké zeigt ein starkes Spiel. Beinahe hätte der Franzose sogar einen Doppelpack gemacht, doch sein Schuss wird von Winterthurs Loïc Lüthi auf der Linie geklärt.
Der Schlechteste
Ein schwieriger Nachmittag für Winti-Goalie Stefanos Kapino, der bereits in der achten Minute einen Elfmeter verursacht. Später lässt er einen Ball von Rodrigues nach vorne abprallen – Yverdons Aké muss den Ball nur noch einschieben. Es ist die Vorentscheidung.
Das gab zu reden I
Der Penalty für Yverdon in der 8. Minute. Stürmer Aké schliesst ab, wird danach von Winti-Goalie Kapino umgerammt. Schiri Piccolo will weiterlaufen lassen, aus dem VAR-Keller meldet sich jedoch Gianforte. Klar, Aké wird hart getroffen, doch Kapino macht keine aktive Bewegung gegen ihn, sondern steht einfach nur dort. Ist das Foul wirklich genug klar, damit sich der VAR einschalten darf? Ein umstrittener Entscheid in diesem kapitalen Spiel im Abstiegskampf. Bruno Grossen, Schiri-Experte bei Blue, schätzt ein: «Aus meiner Sicht ist es unter dem Strich ein Penalty. Aber die Frage ist, ob er wirklich so klar ist, wenn wir so lange darüber diskutieren können. Deshalb sage ich: Er ist zu wenig klar, dass der VAR kommen muss. Ich wäre dafür, dass der Schiri auf dem Platz entscheidet, und dieser entschied auf Weiterspielen.»
Das gab zu reden II
Ronaldo, der am Dienstag von CF Estrela Amadora aus Portugal nach Yverdon gekommen ist, steht nicht im Aufgebot. Die Rede ist natürlich nicht von Cristiano Ronaldo, dem Superstar, sondern von Ronaldo Tavares (27), dem neuen Yverdon-Stürmer. Er ist körperlich noch nicht bereit, wie der Verein mitteilt.
Die Schiris
Eine erste entscheidende Szene bereits in der achten Spielminute. Über den VAR-Eingriff vor dem Penalty kann man diskutieren. Danach hat Piccolo mit seinen Assistenten Maire und Müller die Partie aber definitiv im Griff.
Die Fans
2540 Zuschauer sind im Stadion Municipal, darunter einige Hundert Zürcher. Letztere treiben ihr Team bis zum Schluss an.
So gehts weiter
Für Yverdon steht das nächste Ligaspiel bereits am Mittwoch um 20.30 Uhr an, die Waadtländer sind zu Gast bei YB. Winterthur empfängt am Donnerstag (20.30 Uhr) den FCZ auf der Schützenwiese.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 21 | 8 | 38 | |
2 | FC Basel | 21 | 25 | 37 | |
3 | FC Luzern | 21 | 7 | 36 | |
4 | Servette FC | 21 | 2 | 32 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 21 | 7 | 31 | |
6 | FC Zürich | 21 | -3 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 21 | 5 | 29 | |
8 | BSC Young Boys | 21 | -3 | 28 | |
9 | FC Sion | 21 | -1 | 26 | |
10 | Yverdon Sport FC | 21 | -10 | 21 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 21 | -9 | 20 | |
12 | FC Winterthur | 21 | -28 | 14 |