Das Spiel
Nach der deutlichen Lugano-Niederlage gegen den FCZ (0:3) sieht es lange Zeit so aus, als würde auch Luzern einen Sonntag zum Vergessen erleben. Das Frick-Team zeigt in Yverdon einen schwachen, ideenlosen Auftritt und liegt bis zur 88. Minute mit 0:2 zurück.
Dann folgt ein bemerkenswerter Luzerner Schlussspurt. Zunächst verwandelt Karweina einen Elfmeter – etwas, das Teamkollege Spadanuda in der 76. Minute nicht gelingt. Die zwei gepfiffenen Penaltys verschuldet jeweils Yverdons Gnakpa.
Auf Karweinas Anschlusstreffer folgt nur 44 Sekunden nach Wiederanpfiff der Ausgleich: Stankovic köpfelt den Ball nach einem Corner in die Maschen. 2:2 – der Endstand. Ein höchst glücklicher Punktgewinn für die Gäste, die nun zwei Zähler hinter dem Spitzenduo Basel/Servette und einen vor Lugano auf Rang drei klassiert sind.
Luzern kann nicht verbergen, dass es 2025 auswärts weiterhin harzt. Die Bilanz nach vier Super-League-Auswärtsspielen in der Rückrunde: zwei Remis, zwei Niederlagen.
Das spielfreudige Yverdon verpasst es, sich für einen eigentlich gelungenen Auftritt mit dem dritten Sieg in Serie im Stade Municipal zu belohnen. Die Schwächephase ganz am Ende kostet die Waadtländer zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Die Tore
49. Minute, Marley Aké, 1:0. Aké lenkt im Zentrum eine Hereingabe von Legowski in die Maschen. Ottiger steht dabei nicht nah genug am Yverdon-Torschützen.
63. Minute, Moussa Baradji, 2:0. Nach einem einfachen Doppelpass mit Tasar lässt sich Baradji weder von Beloko noch von Knezevic aufhalten. Sein Schuss schlägt flach in der nahen Ecke bei Loretz ein.
88. Minute, Sinan Karweina (Foulpenalty), 2:1. Karweina bleibt aus elf Metern eiskalt. Bernardoni ahnt zwar die Ecke, kommt aber an den präzise und scharf getretenen Penalty nicht heran.
89. Minute, Aleksandar Stankovic, 2:2. Yverdons Abwehr lässt Stankovic bei einem Ciganiks-Corner sträflich allein zum Kopfball kommen – und prompt fällt der Luzerner Ausgleich.
Die Stimmen
Mario Frick (gegenüber Blue): «Es war genau das komplizierte Spiel, das wir erwartet hatten. Wir hatten eine gute Energie in der ersten Halbzeit, wurden aber nicht gefährlich. Nach der Pause konnte Yverdon noch einen Zacken zulegen, während wir nicht mehr die gleiche Energie hatten. Normalerweise kommst du nach einem 0:2 nicht mehr zurück. Wir haben das in dieser Saison jetzt schon zum vierten oder fünften Mal geschafft. Dieses Unentschieden fühlt sich wie ein Sieg an. Die Moral der Mannschaft ist stark – sie glaubt an sich. Der verschossene Penalty von Spadanuda passte ein wenig zur Gesamtleistung. Bei Karweinas Elfmeter habe ich nicht hingesehen, da bin ich schnell auf die Toilette gegangen.»
Antonio Marchesano: «Wir sind sehr enttäuscht. Wir haben einmal mehr ein sehr gutes Spiel gemacht. Mehr als 80 Minuten lang hatten wir Luzern im Griff.»
Der Beste
Moussa Baradji erzielt ein wunderschönes Tor und leistet sehr viel im Mittelfeld. Er ist dabei, sich als Stammspieler zu etablieren und wird in Yverdon immer unverzichtbarer.
Der Schlechteste
Stefan Knezevic ebnet Moussa Baradji bei Yverdons 2:0 den Weg zum Tor – wie ein Junior. Der schwächste Spieler der Partie ist jedoch Adrian Grbic, dem nichts gelingt und der zu keinem Zeitpunkt Druck auf die Yverdon-Verteidigung ausübt. Sein einziger Schuss am gesamten Nachmittag landet in den mit Wasser gefüllten Feldflaschen vor der Bank, als er ausgewechselt wird.
Das gab zu reden
Bis kurz vor Schluss ist Yverdon drauf und dran, auch im vierten Heimspiel 2025 ohne Gegentor zu bleiben. Nach Servette (0:0), Winterthur (3:0) und St. Gallen (1:0) scheint auch Luzern keinen Weg an Paul Bernardoni vorbeizufinden. Doch dann bricht die 88. Minute an – und die schöne Serie ist futsch.
Die Schiris
Schiri Luca Piccolo trifft den Entscheid, keinen Penalty für Yverdon zu pfeifen, als Fodé Sylla in das ausgefahrene Bein von Tyron Owusu hineinrennt (35.). Eine fragwürdige Entscheidung, doch Piccolo hört auf VAR Tobias Thies und bleibt dann beim Entscheid, den er auf dem Platz gefällt hat.
Die Fans
2350 Fans sind da, darunter rund 400 Luzerner. Selbst als Moussa Baradji nach dem 2:0 die Gästekurve unnötig und grundlos provoziert, bleibt es im Stade Municipal relativ friedlich.
So gehts weiter
Auf Yverdon wartet am kommenden Samstag zu Hause der Kellerkracher gegen Schlusslicht Winterthur (18 Uhr). Am Tag danach empfängt Luzern Tabellenführer Basel zum Spitzenkampf (16.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 26 | 27 | 45 | |
2 | Servette FC | 26 | 7 | 45 | |
3 | FC Luzern | 26 | 6 | 43 | |
4 | FC Lugano | 26 | 5 | 42 | |
5 | FC Zürich | 26 | 1 | 39 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 26 | 9 | 37 | |
7 | BSC Young Boys | 26 | 5 | 37 | |
8 | FC St. Gallen | 26 | 2 | 36 | |
9 | FC Sion | 26 | -7 | 30 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 26 | -9 | 26 | |
11 | Yverdon Sport FC | 26 | -18 | 25 | |
12 | FC Winterthur | 26 | -28 | 20 |