Das Spiel
Das Spiel im Stade Municipal ist zwar ein Derby, viele lokale Spieler stehen bei Spielbeginn aber nicht auf dem Platz. Die 22 Männer, die zu Beginn auflaufen, stammen aus 15 verschiedenen Ländern, weiss der Blue-Kommentator zu berichten (am Ende sind es 32 eingesetzte Spieler und 21 verschiedene Staatsbürgerschaften). Nur fünf sind Schweizer, drei sind in der Schweiz geboren. Ein Beispiel für die besorgniserregende Entwicklung hin zu weniger Einsatzminuten von einheimischen Jung-Talenten in der Super League? Nur teilweise. Da die eingesetzten Schweizer sehr jung sind, kommen am Ende ganze 244 Minuten der CH-Youngsters (Jahrgang 2003 oder jünger) zusammen. Der bisherige Liga-Schnitt liegt in dieser Saison nur bei 91.
Der Beste ist dann doch ein Waadtländer. Alvyn Sanches (21) steht in der Startelf, kreiert mehrere Top-Chancen und trifft unter Mithilfe eines Gegners die Latte (13.). Yverdon-Verteidiger Christian Marques, ebenfalls ein junger Schweizer, bugsiert das Leder fast ins eigene Tor. Auf dem Rasen dominieren im dichten Nebel von Anfang an die Gäste, die mit Karim Sow (21) noch einen Westschweizer U-Nationalspieler in der Startelf haben. Die Einheimischen sind es auch, die als Erste für Torgefahr sorgen: Sanches' geblockter Versuch (3.) und Sows Kopfball nach Ecke (10.) sind noch harmlos. Das ändert sich mit dem Latten-Treffer.
Für die Tore sorgen aber andere. Antoine Bernede (Fr) erlöst die Gäste schon bald nach der Pause (52.), der auffällige Fousseni Diabaté (Mali) mit einem Traumtor (57.) und Kaly Sène (Sen) per Kopf (66.) doppeln kurz darauf nach. Die Hausherren, die kurz vor der Pause durch Dexter Lembikisa (Jam), der völlig freistehend am Pfosten scheitert, beinahe aus dem Nichts in Führung gegangen wären, rettet auch die Einwechslung ihres U20-Nati-Spielers Dion Kacuri (20) zur zweiten Halbzeit nicht vor dem Untergang nach dem Seitenwechsel.
Als das Spiel längst entschieden ist, kommen mit Ahmedin Avdic (20, Yverdon, 74.) und Dircssi Ngonzo (19, Lausanne, 87.) noch zwei weitere Waadtländer Nachwuchshoffnungen in die Partie, sodass die Bilanz bezüglich junger Spieler am Schluss sogar weit überdurchschnittlich ist.
Lausanne verdrängt dank des Sieges den FC St. Gallen in der Tabelle und steht zumindest über Nacht in den Top 6 der Super League. Es ist der dritte Sieg in Folge für das Team von Ludovic Magnin – im Oktober ging kein Match verloren.
Die Tore
52. Minute, Antoine Bernede, 0:1. Der Franzose zieht von links der Strafraumlinie entlang zur Mitte und lässt Keeper Paul Bernardoni mit einem Flachschuss in die rechte Ecke keine Chance.
57. Minute, Fousseni Diabaté, 0:2. Kaly Sène treibt den Ball in Windeseile nach vorne und legt schliesslich nach rechts ab. Dort nimmt der Mann aus Mali den Ball direkt und schlenzt den Ball ansatzlos ins entfernte linke Lattenkreuz – ein tolles Tor.
66. Minute, Kaly Sène, 0:3. Der Senegalese kommt nach einer Flanke von links frei zum Kopfball und hat keine Probleme, die Kugel im Kasten unterzubringen.
Der Beste
Alvin Sanches zeigt am Dienstag wieder einmal eine sehr gute Leistung. Er trifft zwar nicht, aber er organisiert die gesamte Offensive von Lausanne. In der 76. Minute scheitert er am Pfosten.
Der Schlechteste
Was wäre passiert, wenn Dexter Lembikisa Karlo Letica in der 44. Minute beim Stand von 0:0 überlistet hätte? Wir werden es nie erfahren. Der Yverdon-Mittelfeldspieler wird von seinem Trainer in der Halbzeitpause aus dem Spiel genommen.
Das gab zu reden
Das Spiel wird nicht pünktlich, sondern mit vier Minuten Verspätung angepfiffen. Der Grund dafür? Im Stadion Municipal herrscht dichter Nebel, der durch das Anzünden von Feuerwerkskörpern und Fackeln beim Einlaufen der Spieler noch verstärkt wird. Luca Cibelli muss vier Minuten warten, bevor er das Spiel anpfeifen kann.
Die Zuschauer
3000 Zuschauer sind am Dienstagabend anwesend, um das zweite Waadtland-Derby der Saison zu sehen. Die Fans untermalen die Ankunft der Spieler mit Feuerwerk und Rauchbomben. Nicht ideal, angesichts des Nebels, der bereits über dem Spielfeld hängt.
Die Schiedsrichter
Das Gespann besteht aus Schiedsrichter Luca Cibelli, den Assistenten Matthias Sbrissa und Bastien Lengacher sowie dem vierten Offiziellen Logan Berchier. Luca Piccolo sitzt mit Anojen Kanagasingam (VAR-Assistent) vor dem Bildschirm in Volketswil. Ausser des wegen Nebels verzögerten Anpfiffs müssen die Unparteiischen keine nennenswerten Entscheide fällen.
So gehts weiter
Am Wochenende geht es für die beiden Waadtländer Mannschaften zu zwei absoluten Top-Teams. Lausanne empfängt am Sonntag Servette (14.15 Uhr), Yverdon spielt gut zwei Stunden später in Lugano (16.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |