«Wir haben keine Angst. Nie! Vor niemandem. Wenn wir so spielen, wenn alle in die gleiche Richtung gehen, können wir alles erreichen.» Das sind die Worte von Espen-Topskorer Jordi Quintilla nach dem blitzsauberen 3:0 gegen Sion. Das Wort «Meister» nimmt er natürlich nicht in den Mund. So vermessen ist man in der Ostschweiz dann doch wieder nicht. Aber wie heisst es doch: Fürs Denken kann man niemanden henken…
Stichwort Meister. Der heisst YB. Schon die letzten beiden Saisons. Und auch heuer steht gelbschwarz ganz vorne. Weshalb die Berner keinen Grund zum Zittern haben wie… Espenlaub. Ganz im Gegenteil. «Wir schauen nur auf uns», sagt Christian Fassnacht. «Denn wir wissen: Wenn wir unsere Leistung bringen, gewinnen wir unsere Spiele. Dieses Selbstvertrauen haben wir. Das haben wir uns durch die letzten beiden Saisons aufgebaut.» Ein bisschen bayerisches «Mia san mia» also? «Absolut», sagt der Zürcher.
Zumal YB zuhause eine gewaltige Macht ist! Heimniederlagen gibt’s nur in homöopathischen Dosen. Diese Saison gabs noch keine, trotz Gegnern wie Roter Stern Belgrad, Glasgow Rangers, Feyenoord Rotterdam und Basel. Und auch letzte verlor YB gerade zwei Mal im Stade de Suisse. Gegen Manchester United in der Champions League und gegen den FC Luzern im Oktober 2018, ein 2:3.
Fassnacht selber ist in dieser Saison mit einem Steigerungslauf immer besser in Form gekommen. Einzig die Statistiken sind noch nicht ganz auf seiner Seite: Erst vier Tore und zwei Assists in 13 Spielen SL- und EL-Spielen. Vielleicht fand er auch deshalb für die Spiele gegen Dänemark und Irland nicht Unterschlupf im Nati-Kader. Gegen Gibraltar und Georgien hingegen ist er wieder dabei. «Es ist für mich immer eine Ehre dabei zu sein. Und wenn ich ein paar Minuten spielen darf – umso schöner. Aber ich bin ein Patriot. Und da zählt es nur schon, im Kader der Mannschaft zu sein, die unser Land repräsentiert.»
Zurück zu St. Gallen, dem erstaunlichen Spitzenteam. Ist auch Fasi überrascht? « So wie ich die St. Galler zuletzt habe spielen sehen, dann nicht. Anfang Saison aber hätte wohl niemand darauf gesetzt.» Und weil die Espen derzeit so gut spielen, kann der Flügel nachvollziehen, dass ziemlich grosse Töne aus der Ostschweiz kommen. «Die haben Selbstvertrauen, klar. Fast ein bisschen zu viel für mein Empfinden. Aber uns ist das egal. Wir schauen auf uns, wie gesagt.» Mia san mia. In Gelbschwarz statt Rot.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 15 | 22 | 28 | |
2 | FC Lugano | 15 | 9 | 28 | |
3 | FC Zürich | 15 | 4 | 26 | |
4 | Servette FC | 15 | 0 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 15 | 6 | 21 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 15 | -10 | 16 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |