Dank umstrittenem Penalty

Nuzzolo rettet Xamax einen Punkt

4:11

Beim 2:2 gegen Servette:So holt Nuzzolo den umstrittenen Penalty heraus

Das gab zu reden I: Es ist ein mehr als fragwürdiger Penaltypfiff, der zum Xamax-Ausgleich führt! Servette-Abwehrpatron Steve Rouiller soll Raphael Nuzzolo nach dessen Aussage im Strafraum in den Rücken gestossen und damit zu Fall gebracht haben. Zum einen ist diese Berührung kaum auszumachen, zum anderen konstatieren sowohl Servette-Coach Alain Geiger, als auch Teleclub-Experte Pascal Zuberbühler ein Foul an Rouiller kurz zuvor. Alles in allem clever gemacht von Nuzzolo und bitter für die «Grenats». Diese fragen sich zurecht: Warum weist VAR-Schiedsrichter Alain Bieri den Super-League-Neuling Stefan Horsiberger nicht an, sich die Szene nochmals am Bildschirm anzukucken?

3:34

Xamax mit umstrittenem Penalty:«Der VAR sagte, dass es zu 100 Prozent ein Elfmeter ist»

Das Spiel: Xamax hat in dieser Saison noch kein Heimspiel gewonnen. Und das ändert sich auch gegen Aufsteiger Servette nicht. Als Petrus kurz nach Spielbeginn die Schleusen öffnet, bleibt dies nicht die einzige kalte Dusche für den Gastgeber. Nach 18 Minuten liegt Servette bereits 2:0 in Front. Erst gute 20 Minuten später gibts die erste Möglichkeit für Xamax, Nuzzolo setzt seinen Kopfball knapp neben den Pfosten (41.). In der Pause scheint Coach Magnin aber die richtigen Worte zu finden. Nach dem Seitenwechsel ist nicht nur der Regen weg, sondern die Hausherren treten auch wie ausgewechselt auf. Ihr Spiel ist viel energischer und bringt den schnellen Anschlusstreffer. Servette scheint geschockt, tritt offensiv kaum noch in Erscheinung und Xamax lässt eine Chance nach der anderen liegen. Am Ende bleibt dennoch ein Punkt in Neuenburg. Weil sich Nuzzolo im Strafraum geschickt fallen lässt und den Penalty in den Maschen versenkt. Wie schon im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison gibt eine Mannschaft eine 2:0-Führung aus der Hand. Nur sind es dieses Mal nicht die Neuenburger, sondern die Genfer.

Die Tore:

0:1, 15. Minute: Schalk mit dem geschickten Seitenwechsel auf Tasar. Der fasst sich ein Herz und schlenzt das Ding aus der Distanz in die entfernte Ecke. Traumtor! Goalie Walthert kann fliegen wie er will, den erwischt er nicht mehr.

0:2, 18. Minute: Wieder ist Schalk der Ausgangspunkt. Er tankt sich auf der linken Seite durch, beweist Übersicht und schiebt das Leder zur Mitte. Dort steht Ondoua völlig alleine und macht aus kurzer Distanz den Doppelschlag perfekt.

1:2, 51. Minute: Servette hat die Situation eigentlich schon geklärt, aber die Xamaxiens bringen den Ball noch einmal in den Strafraum. Dort landet er via Nuzzolos Kopf bei Karlen, der ihn in hohem Bogen im Tor versorgt.

2:2, 78. Minute: Nuzzolo geht nach einem Zweikampf mit Maccoppi im Strafraum zu Boden. Der Schiri zeigt sofort auf den Punkt, ein Entscheid, der zu heftigen Diskussionen führt. Der Xamaxien hängt selber mit dem Fuss ein und lässt sich sehr leicht fallen. Der VAR schaltet sich aber nicht ein. Der gefoulte Nuzzolo läuft gleich selber an und erzielt via Latte den Ausgleich.

Der Beste: Varol Tasar. Der Servette-Flügelflitzer rechtfertigt sein Startelf-Comeback mit einem Traumtor und vielen gefährlichen Aktionen.

Der Schlechteste: Marcis Oss. Das Zentrum der Xamax-Fünferkette zeigt in Halbzeit eins einen wackligen Auftritt. Einen seiner Schnitzer müsste Servettes Koné zum 3:0 verwerten.

Das gab zu reden II: Die ersten Früchte seiner Arbeit erntete Xamax bereits vor dem Romand-Derby. Rund zehn Neuenburger Spieler beteiligten sich nämlich an der Traubenlese eines lokalen Rebguts – und dies zwei Tage vor dem Spiel. Matchvorbereitung einmal anders! «Es war lustig», so Trainer Joël Magnin im Vorfeld der Partie. Man habe den Weinkeller besucht, selbst bei der Traubenlese Hand angelegt und als Dank je eine Flasche Wein mit nach Hause nehmen dürfen. Der Teamevent zeigt Wirkung: Mit vereintem Kampfgeist holt sich Xamax einen Derby-Punkt.

So gehts weiter: Die beiden Teams verabschieden sich in die Nationalmannschaftspause, in der Super League gehts in zwei Wochen weiter. Dann gastiert Xamax am Samstag (19. Oktober, 19 Uhr) bei Meister YB. Servette empfängt tags darauf (16 Uhr) den FC St. Gallen.

Credit Suisse Super League 24/25

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	FC Zürich	14	7	26
	2	FC Basel	14	20	25
	3	FC Lugano	14	6	25
	4	Servette FC	14	2	25
	5	FC Luzern	14	4	22
	6	FC St. Gallen	14	6	20
	7	FC Lausanne-Sport	14	2	20
	8	FC Sion	14	0	17
	9	BSC Young Boys	14	-5	16
	10	Yverdon Sport FC	14	-10	15
	11	FC Winterthur	14	-21	11
	12	Grasshopper Club Zürich	14	-11	9