Das Spiel
Servette beendet seine englische Woche zu Saisonbeginn erfolgreich. Nach dem deutlichen 3:1-Sieg gegen YB unter der Woche, gewinnen die Genfer zu Hause gegen Yverdon trotz einer Halbzeit in Unterzahl 3:2 und erobern mit dem dritten Vollerfolg im dritten Spiel die Tabellenspitze zurück.
Das Spiel in Genf ist eine unterhaltsame Partie. Bereits nach 12 Minuten gehen die Hausherren dank Kutesa in Führung. Zehn Minuten später bezwingt Ex-Servette-Spieler Sauthier seinen eigenen Torhüter unglücklich und erhöht so die Führung für die Genfer – es ist das erste Eigentor der neuen Saison. Yverdon findet weiter überhaupt nicht ins Spiel, lässt sich aber trotz des Rückstands nicht aus der Ruhe bringen. Dank eines Penaltys kommen die Gäste schliesslich zum Anschlusstreffer und dürfen sich kurz vor der Pause doch noch Hoffnungen auf einen Punktgewinn machen, als Schiedsrichter Gianforte Servette-Captain Rouiller mit einer direkten Roten Karte unter die Dusche schickt.
Trotz Unterzahl meldet sich Servette wenige Sekunden nach Wiederanpfiff zurück und stellt den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Servette lässt in der Folge den Ball in den eigenen Reihen laufen und versucht so, den Gegner vom Tor wegzuhalten. Nach einer Stunde kommt Yverdon dank eines Treffers von Le Pogam wieder ran und darf in der Schlussphase beinahe noch über den Ausgleich jubeln. Weil Cespedes beim Abschluss jedoch im Abseits stand, wird es für die Gäste nichts mit dem ersten Punktegewinn der Saison.
Die Tore
12. Minute, Dereck Kutesa, 1:0. Nach einem Einwurf flankt Guillemenot in den Sechzehner. Dort entwischt Kutesa Gegenspieler Loucif und schiebt den Ball an Bernardoni vorbei über die Linie.
22. Minute, Anthony Sauthier (Eigentor), 2:0. Stevanovic spielt einen Doppelpass mit Antunes und flankt daraufhin den Ball zur Mitte. Dort will Sauthier den Ball in die Hände von Bernardoni lenken, köpfelt diesen aber unglücklich ins eigene Tor.
34. Minute, Boris Cespedes (Penalty), 2:1. Tsunemoto bringt in einem Zweikampf im Sechzehner Rodrigues zu Fall. Schiedsrichter Nico Gianforte zögert keine Sekunde und gibt Elfmeter für Yverdon. Cespedes übernimmt die Verantwortung. Er schickt Mall in die falsche Ecke und versenkt die Kugel unten rechts.
46. Minute, Miroslav Stevanovic, 3:1. Cognat spielt einen hohen Ball zu Stevanovic. Dieser setzt sich im Zweikampf gegen Kamenovic durch und trifft für Bernardoni unhaltbar in die Maschen.
63. Minute, William Le Pogam, 3:2. Hautier spielt den Ball von der Ecke auf Rodrigues, dieser legt im Sechzehner rüber zu Le Pogam. Der Yverdon-Captain lässt sich nicht zweimal bitten und verwandelt ins kurze Eck.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Mauro Rodrigues: «Ich habe den Kontakt gespürt und mich fallen lassen. Er hat mich ganz klar berührt. Heute haben wir gegen die beste Mannschaft der Schweiz verloren. Wir haben eine gute Mannschaft und glauben daran, dass wir jede Mannschaft schlagen können – auch wenn wir keine Verstärkung mehr bekommen.»
Joel Mall: «Es ist noch etwas früh zu sagen, dass wir die beste Mannschaft der Schweiz sind, wir hatten bisher nur drei Spiele. Wir hätten es uns heute einfacher machen können. Zu zehnt war es aber nicht einfach bei diesen Temperaturen. Wir sind froh, dass wir es geschafft haben. Die ersten 20 Minuten waren sehr gut von uns, danach haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Aber wir haben die Punkte zu Hause behalten. Von daher ist alles gut. Wir wussten, dass es mit nur zehn Mann nicht einfach wird. Da kam uns auch die individuelle Klasse unserer Spieler zugute.»
Julian von Moos: «Ein grosses Kompliment an die Mannschaft. Was wir hier heute geleistet haben, ist Wahnsinn. Wir waren 45 Minuten in Unterzahl bei diesem warmen Wetter. Auch in den ersten beiden Spielen haben wir gut gespielt. Es waren fantastische erste drei Spiele. Die Rote Karte habe ich nicht gesehen, das kann ich nicht beurteilen. Mit dem Penalty kamen sie zurück, da war es super, dass Stevanovic das 3:1 gemacht hat.»
Der Beste
Timothé Cognat aufgrund seiner Aktion vor dem 3:1. Seinen langen Flankenball könnte man sich mehrmals bestaunen. Mit seiner Qualität und seinen langen Bällen ist er ein Trumpf im Spiel von Servette. Das hatten die Genfer, die 45 Minuten lang zu zehnt war, auch bitter nötig.
Der Schlechteste
Anthony Sauthier ist bei Servette eine Legende, beim Verein seiner Heimatstadt, bei der er lange Captain war. Stand er deshalb vor dem falschen Tor und erzielte per Kopf das 2:0 für die Genfer? Er wurde schliesslich in der zweiten Halbzeit ausgewechselt.
Die Zuschauer
5436 Zuschauer finden den Weg ins Stade de Genève und sehen die torreiche Partie.
Das gab zu reden I
Was ist mit Kevin Carlos los? Letzte Saison wurde er Torschützenkönig in der Super League. Wenige Minuten vor Spielbeginn wird er vom Matchblatt entfernt. Der Mittelstürmer, der als Ersatzspieler auf der Bank Platz nehmen sollte, bricht aber das Aufwärmen ab und setzt sich auf die Tribüne. Offenbar soll ein Transfer bevorstehen.
Das gab zu reden II
Kurz vor der Halbzeitpause schiebt Servette-Captain Steve Rouiller sich den Ball etwas zu weit vor. Im anschliessenden Tackling versucht der Servette-Captain den Ball zurückzuholen, trifft jedoch Christian Marques oberhalb des Knöchels. Schiedsrichter Nico Gianforte zögert keine Sekunde und zeigt dem Innenverteidiger die direkte Rote Karte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Steve Rouiller wird mindestens das Auswärtsspiel in Lugano am kommenden Samstag verpassen.
So gehts weiter
Servette reist am Samstag (18 Uhr) ins Tessin zum FC Lugano. Für Yverdon steht ebenfalls ein Auswärtsspiel an. Die Waadtländer duellieren sich nächsten Sonntag um 16.30 Uhr auf der Schützenwiese mit dem FC Winterthur.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |