Das Spiel
Servette feiert an diesem Spieltag sein 135-jähriges Klubjubiläum (siehe «Das gab zu reden»). Ausgerechnet an diesem historischen Tag reisst jedoch die zuvor fünf Spiele andauernde Siegesserie der Genfer, weil es im Romand-Derby gegen Yverdon eine 2:3-Niederlage absetzt. Zuvor war das Team von Thomas Häberli neun Partien in Serie und als einziges Team in diesem Jahr noch ungeschlagen.
Zunächst reagieren die Genfer noch postwendend mit dem Ausgleich auf einen Elfmeter-Treffer von Antonio Marchesano. Danach kann der Leader aber offensiv nur wenige Akzente setzen. Yverdon hingegen spielt wie schon vor dem Gegentreffer weiter munter nach vorne und belohnt sich kurz vor der Pause mit der erneuten Führung. Moussa Baradji wird dabei bei seinem Abschluss von der Genfer Verteidigung viel zu wenig angegangen.
Ein Fehler, der sich nach dem Seitenwechsel wiederholt, als Mateusz Legowski überhaupt nicht angegriffen wird und die Genfer Passivität völlig freistehend aus der Distanz bestraft. Servette scheint nach diesem Gegentreffer endlich aufgewacht zu sein und setzt Yverdon unter Dauerdruck. Und plötzlich ist das Heimteam wieder da. Anthony Baron bezwingt Yverdon-Goalie Paul Bernardoni mit einem Traumtor aus rund 20 Metern.
Die Genfer hoffen jedoch vergebens auf eine Wende und müssen – statt den Tabellenvorsprung auszubauen – wieder um ihre Leaderposition zittern, Basel könnte sie am Sonntag (gegen YB) zurückerobern. Yverdon hingegen verschafft sich etwas Abstand im Abstiegskampf und sichert sich den ersten Auswärtssieg in Genf in der Geschichte.
Die Tore
25. Minute, Antonio Marchesano (Elfmeter), 0:1. Nach einer Flanke zieht Sylla an Mazikou vorbei. Eine leichte Berührung am Fuss reicht, um den Waadtländer von den Beinen zu holen. Schiedsrichter Cibelli zeigt auf den Punkt. Marchesano übernimmt die Verantwortung, schickt Mall in die falsche Ecke und verwandelt souverän.
28. Minute, Enzo Crivelli, 1:1. Mazikou macht seinen Fehler gleich wieder gut. Der Genfer flankt perfekt in den gegnerischen Strafraum. Dort entwischt Crivelli der Yverdon-Abwehr und verbucht freistehend vor dem Tor per Direktabnahme den Ausgleich.
39. Minute, Moussa Baradji, 1:2. Baradji profitiert von einem Ballverlust von Tsunemoto und leitet seinen Treffer gleich selbst ein. Nach einer schönen Kombination mit Marchesano und Tasar kommt er wieder an den Ball und schiebt ihn an Mall vorbei ins Tor.
52. Minute, Mateusz Legowski, 1:3. Marchesano lanciert Legowski, der auf das Tor loszieht und von keinem Verteidiger angegriffen wird. Legowski versucht sich freistehend einfach mal an einem Abschluss und bezwingt Mall in der unteren Torecke.
64. Minute, Anthony Baron, 2:3. Die Yverdon-Defensive klärt eine Flanke nur ungenügend. Der Ball findet so seinen Weg zu Baron, der nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung aus rund 20 Metern einfach mal abzieht und in die linke Torecke trifft.
Der Beste
Was für ein Spiel von Antonio Marchesano! Der ehemalige FCZ-Mittelfeldspieler zeigt in Genf ein grossartiges Spiel. Er verwandelt den Penalty souverän, bereitet den zweiten Yverdon-Treffer mit einer schönen Vorlage auf Moussa Baradji vor und legt technisch hervorragend für Mateusz Legowski auf.
Der Schlechteste
Dereck Kutesa macht seit einigen Wochen nicht mehr der Eindruck eines Schweizer Nationalspielers. Ein weiteres Beispiel dafür ist seine Leistung gegen Yverdon. Gegen einen sehr guten Anthony Sauthier gelingt der Nummer 17 von Servette wenig bis gar nichts. Schliesslich wechselt ihn Thomas Häberli gut eine Viertelstunde vor Schluss aus.
Das gab zu reden
Servette wurde am 20. März 1890 gegründet. Die Genfer nutzen das Heimspiel gegen Yverdon in der La Praille, um das 135-jährige Bestehen gebührend zu feiern. Zum Anlass wurden vor dem Spiel verschiedene Aktivitäten organisiert. Sogar der Rasen wurde mit einem speziellen Muster präpariert – so etwas hat es in der Schweizer Fussballgeschichte noch nie gegeben.
Die Schiris
Luca Cibelli und seine Assistenten haben die animierte Partie sehr gut im Griff.
Die Fans
15’135 Fans sehen sich die Partie in der La Praille an, darunter 60 Yverdon-Fans. Der Grossteil der Zuschauerinnen und Zuschauer geht also enttäuscht nach Hause, durfte aber ein spannendes Fussballspiel im Stadion verfolgen.
So gehts weiter
Nach der Nati-Pause steht Servette am Samstag, 29. März, um 20.30 Uhr auswärts in Lugano wieder im Einsatz. Für Yverdon geht es am selben Tag einige Stunden früher (18 Uhr) in Sion weiter.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC | 28 | 8 | 48 | |
2 | FC Basel | 28 | 26 | 46 | |
3 | FC Lugano | 28 | 5 | 45 | |
4 | FC Luzern | 28 | 5 | 44 | |
5 | BSC Young Boys | 28 | 9 | 43 | |
6 | FC Zürich | 28 | 0 | 42 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 28 | 8 | 40 | |
8 | FC St. Gallen | 28 | 2 | 39 | |
9 | FC Sion | 28 | -6 | 34 | |
10 | Yverdon Sport FC | 28 | -16 | 31 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 28 | -11 | 27 | |
12 | FC Winterthur | 28 | -30 | 20 |