Das Spiel
Mit angezogener Handbremse feierten die Berner Young Boys am vergangenen Donnerstag die de-facto-meisterschaft. Nun darf endlich richtig gejubelt werden. Die Berner sichern sich dank eines 1:0-Sieges in Genf eine Runde vor Schluss zum 17. Mal den Meisterkübel.
Von Handbremse auf dem Rasen des Stade de Genève kann zu Beginn des Spiels jedoch keine Rede sein. Beflügelt von den knapp 2500 mitgereisten Fans legen die Berner los wie die Feuerwehr, nach knapp 70 Sekunden scheppert bereits das Aluminium von Jérémy Fricks Kasten: Mvuka bringt einen Ball scharf hinein, Servette-Verteidiger Rouiller kommt Goalie Frick zuvor und haut den Ball an den Pfosten. Puh, Glück für Servette! Auch danach macht YB mächtig Dampf. Von Servette ist in den ersten 10 Minuten wenig bis gar nichts zu sehen.
Der Meisterexpress aus Bern nimmt derweil etwas Tempo vom Tacho, das Spiel plätschert in der Folge lange vor sich hin. Eines der wenigen weiteren Highlights der ersten Halbzeit? Ein stark getretener Freistoss von Ex-Servettien Imeri, der an den Aussenpfosten knallt. YB-Goalie Racioppi, der den frischgebackenen Vater David von Ballmoos für einmal ersetzt, hat wenig bis gar nichts zu tun.
Auch der zweite Durchgang hat sportlich wenige Glanzpunkte zu bieten. Zu den Highlights zählt eher die Prominenz auf den Rängen des Stade de Genève (siehe «Das gab zu reden») und die YB-Fans, die trotz mauem Spiel mächtig Stimmung machen.
Gelb-Schwarz lässt sich von den feiernden Fans nochmals beflügeln, Camara köpfelt einen Eckball von Lakomy mit Wucht über die Linie. Weil YB danach bei garstigen Wetterbedingungen nicht mehr will und Servette nicht mehr kann, wird Camaras erster Saisontreffer zum Meistertreffer, der zum 17. Kübel der Klubgeschichte reicht.
Der Beste
Na klar: Der Meisterschütze: Abwehrchef Mohamed Ali Camara! Er ist damit erst der vierte YB-Meisterschütze für den sechsten Titel nach Jean-Pierre Nsame (zweimal), Kiki Martins und Christian Fassnacht seit dem Gewinn nach 32 Jahren Pause im Jahr 2018.
Der Schlechteste
Théo Magnin versucht gar nicht erst, Camara ernsthaft am Kopfball bei dessen Siegestor zu hindern.
Das gab zu reden I
Die YB-Meisterparty geht unter den Augen gleich mehrerer Edelfans vonstatten. Ex-Sportchef Philippe Senderos, Ex-Trainer Alain Geiger oder auch Ex-YB- und Servette-Verteidiger Kevin Mbabu sind auf den Rängen des Stade de Genève zu finden. Letztgenannter hat gleich hinter der internationalen Prominenz Platz genommen. Dessen Name? Novak Djokovic! Der Tennis-Superstar hat sich vor seinem Auftritt am Mittwoch an den Geneva Open noch ins Stade de Genève begeben. Es ist übrigens aber nicht der erste Besuch des Serbens. Schon vor etwas mehr als 10 Jahren, im Februar 2014 zog er sich live den Challenge-League-Knüller zwischen Servette und Vaduz (2:3) rein.
Das gab zu reden II
Die YB-Fans! Über 2000 sind ins Stade de Suisse gepilgert. Was die hier dann aufführen, ist der nackte Wahnsinn! Erst recht nach Camaras 1:0, das zeitlich fast in den Start der YB-Viertelstunde fällt. «Fuessbau-Schwiizermeischter, Bee Ess Zee!»
So geht es weiter
Am kommenden Samstag um 20.30 Uhr empfängt Meister YB den FC Winterthur zum letzten Spiel der Saison 23/24 und bekommt dort dann auch den Meisterkübel überreicht. Servette tritt zeitgleich im Tessin beim FC Lugano zur Hauptprobe des Schweizer-Cup-Finales an.
Stade de Genève, 13'224 Fans; SR: Fähndrich (5)
Aufstellungen
Servette: Frick; Magnin, Rouiller, Bronn, Mazikou; Ondoua, Douline; Bolla, Stevanovic, Cognat; Nishimura.
YB: Racioppi; Janko, Camara, Husic, Persson; Mvuka, Lauper, Lakomy, Imeri; Elia, Itten.
Tor
73. Camara (Lakomy)
Einwechslungen
Servette: Tsunemoto (46. für Douline), Guillemenot (58. für Nishimura), Antunes (67. für Bollla)
YB: Colley (46. für Mvuka), Ganvoula (65. für Imeri), Lustenberger (75. für Lauper), Ugrinic (75. für Persson), Niasse (75. für Lakomy)
Gelb
87. Niasse (Schwalbe …)
Bemerkungen
Servette ohne Crivelli (verletzt), Kutesa (gesperrt). – YB ohne Benito, Monteiro, Amenda (verletzt), Blum, Hadjam (gesperrt). – 2. Eigen-Pfostenschuss Rouiller. 38. Aussenpfostenschuss Imeri.
Stade de Genève, 13'224 Fans; SR: Fähndrich (5)
Aufstellungen
Servette: Frick; Magnin, Rouiller, Bronn, Mazikou; Ondoua, Douline; Bolla, Stevanovic, Cognat; Nishimura.
YB: Racioppi; Janko, Camara, Husic, Persson; Mvuka, Lauper, Lakomy, Imeri; Elia, Itten.
Tor
73. Camara (Lakomy)
Einwechslungen
Servette: Tsunemoto (46. für Douline), Guillemenot (58. für Nishimura), Antunes (67. für Bollla)
YB: Colley (46. für Mvuka), Ganvoula (65. für Imeri), Lustenberger (75. für Lauper), Ugrinic (75. für Persson), Niasse (75. für Lakomy)
Gelb
87. Niasse (Schwalbe …)
Bemerkungen
Servette ohne Crivelli (verletzt), Kutesa (gesperrt). – YB ohne Benito, Monteiro, Amenda (verletzt), Blum, Hadjam (gesperrt). – 2. Eigen-Pfostenschuss Rouiller. 38. Aussenpfostenschuss Imeri.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |