Super League im Technologie-Fieber
Chapuisat und Canepa funken rein

Seit dieser Saison darf auf Schweizer Fussballplätzen fleissig gefunkt werden. YB und der FCZ nutzen das Hilfsmittel – St. Gallen und Sion verzichten .
Publiziert: 05.12.2018 um 08:28 Uhr
|
Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:05 Uhr
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Pfeife im Mund, Headset im Ohr: FCZ-Präsident Canepa.
Foto: Screenshot SRF
Michael Wegmann und Alain Kunz

Mit Mikrofon und Kopfhörer sitzt Stéphane Chapuisat beim «Spitzenkampf» im Basler St. Jakob-Park auf der Tribüne. Arbeitet der YB-Chefscout als Radio-Kommentator, TV-Experte? Nein. Die Fussball-Legende funkt. Chapuisat: «Seit dieser Saison darf man von der Tribüne direkt mit der Bank verbunden sein. Klar wollten wir von dieser neuen Möglichkeit Gebrauch machen. An den Spielen stehe bin ich mit Assistenztrainer Matteo Vanetta in Kontakt. Von der Tribüne aus hat man einen anderen Blickwinkel als auf der Bank.»

Er beobachtet das YB-Spiel aus der Vogelperspektive. Chapuisat: «Ich teile mit, was mir auffällt. Das sind aber nur Inputs. Was die Trainercrew damit anfängt, ist ihr überlassen.»

Nicht nur bei YB hat das Headset Konjunktur – auch beim FCZ! Sogar Präsident Ancillo Canepa funkt mit. «Der Boss, der überall mitredet», sagt er zu BLICK und lacht. Gibt er wie Chapuisat taktische Anweisungen? Canepa: «Nein. Ich wollte einfach wissen, wie es funktioniert.» Ein einziges Mal habe er etwas durchgefunkt, so Canepa. Am letzten Donnerstag beim 1:2 gegen Larnaca. «Ich habe durchgefunkt, dass Rasgrad gegen Leverkusen 1:0 in Führung gegangen ist. Ich hoffte, dass ein Ruck durchs Team geht, doch das hat ja nicht funktioniert.»

CC: «Wenn ich was zu sagen habe, sage ich es direkt»

Gegen GC legt Canepa den Kopfhörer nach 15 Minuten zur Seite. «Ich weiss jetzt ja, wie es funktioniert», sagt er. Ohnehin ist Co-Trainer Zoltan Kadar der Mann mit der Vogelperspektive. Er kommuniziert mit Goalie-Trainer Davide Taini auf der Bank.

Auch bei GC setzt man auf den Funk. Doch nicht alle Klubs nutzen das Hilfsmittel. Beim FC St. Gallen wird nicht gefunkt. Trainer Peter Zeidler: «Momentan hatten wir noch keinen ­Bedarf.» Vielleicht ändert sich das in der Rückrunde. Zeidler: «Wir machen uns Gedanken in diese Richtung.»

In Sion macht man sich 
keine Gedanken über Headsets. Präsident Christian Constantin: «Ich vertraue Trainer Murat 
Yakin. Ich muss nichts runter­funken.» Wenn er etwas zu sagen habe, sage er es ihm direkt. Man darf CC glauben.

Beim FCZ machen Daten die Aufstellung

Neben YB hat nur noch der FCZ eine erste Saisonhälfte mit vielen englischen Wochen hinter sich. Zürich musste seine Kräfte in der Super League, im Cup und in der Europa League verteilen. Bringt da viel Rotation im Team Abhilfe? Trainer Ludovic Magnin sagt: «Man möchte grundsätzlich immer mit der gleichen Mannschaft spielen.»

Das zieht er trotz hoher Belastung diesen Herbst oft durch. Viele Stammspieler laufen in allen Wettbewerben auf, Magnin forciert auch seine Youngster wie Kevin Rüegg (20, jetzt verletzt) und Toni Domgjoni (20) stets national und international.

Weil beim FCZ auch die Daten die Aufstellung machen! Die in jedem Spiel und jedem Training erfassten GPS-Daten geben Magnin und dem FCZ-Staff neben Laufwegen und Tempi auch Aufschluss über den Fitnessstand. «Wir vergleichen die Laufdaten mit den Idealzahlen», sagt Magnin.

Der 39-Jährige FCZ-Coach würde sich niemals als Laptop-Trainer bezeichnen. Aber hier lässt er sich von den Zahlen helfen: «Bleibt ein Spieler trotz englischen Wochen konstant in seiner Laufleistung, weiss ich, dass ich ihn weiter bringen kann.»

Neben YB hat nur noch der FCZ eine erste Saisonhälfte mit vielen englischen Wochen hinter sich. Zürich musste seine Kräfte in der Super League, im Cup und in der Europa League verteilen. Bringt da viel Rotation im Team Abhilfe? Trainer Ludovic Magnin sagt: «Man möchte grundsätzlich immer mit der gleichen Mannschaft spielen.»

Das zieht er trotz hoher Belastung diesen Herbst oft durch. Viele Stammspieler laufen in allen Wettbewerben auf, Magnin forciert auch seine Youngster wie Kevin Rüegg (20, jetzt verletzt) und Toni Domgjoni (20) stets national und international.

Weil beim FCZ auch die Daten die Aufstellung machen! Die in jedem Spiel und jedem Training erfassten GPS-Daten geben Magnin und dem FCZ-Staff neben Laufwegen und Tempi auch Aufschluss über den Fitnessstand. «Wir vergleichen die Laufdaten mit den Idealzahlen», sagt Magnin.

Der 39-Jährige FCZ-Coach würde sich niemals als Laptop-Trainer bezeichnen. Aber hier lässt er sich von den Zahlen helfen: «Bleibt ein Spieler trotz englischen Wochen konstant in seiner Laufleistung, weiss ich, dass ich ihn weiter bringen kann.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
15
22
28
2
FC Lugano
FC Lugano
15
9
28
3
FC Zürich
FC Zürich
15
4
26
4
Servette FC
Servette FC
15
0
25
5
FC Luzern
FC Luzern
15
4
23
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
15
3
23
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
15
6
21
8
FC Sion
FC Sion
15
-1
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
15
-5
17
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
15
-10
16
11
FC Winterthur
FC Winterthur
15
-21
12
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
15
-11
10
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