1:1 im Barrage-Hinspiel zwischen den Hoppers und Thun

VAR-Penalty verhindert GC-Pleite in extremis

Das Spiel

Bis in die letzten Sekunden siehts danach aus, als würde der Challenge-Ligist mit einem Vorsprung ins Barrage-Rückspiel von Freitag gehen. Dann klatscht der Ball Thun-Captain Marco Bürki an den Arm. Nach VAR-Eingriff schnappt sich Giotto Morandi das Spielgerät, behält unter gewaltigem Druck die Nerven und verwandelt den fälligen Elfer sicher (97.). Viel Dusel für den Rekordmeister! Findet auch Captain Amir Abrashi: «Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen», hält er nach Spielschluss gegenüber Blue fest.

Die Berner Oberländer sind hervorragend organisiert und bis in die Haarspitzen motiviert-leidenschaftlich. Aber fürs Spiel machen die Oberländer lange Zeit rein gar nichts. In der ersten Halbzeit sowieso nicht. Sie stempeln in Sachen Offensive erst in der 52. Minute ein, als Bertone GC-Keeper Hammel prüft. Kurz darauf gehen die Oberländer durch Eigengewächs Marc Gutbub, mit vier Toren in seinen letzten drei Auftritten in bestechender Form, nach exzellenter Vorarbeit von Aussenverteidiger Dominik Franke in Führung.

Auch wenn es am Ende aus Thuner Sicht «nur» zu einem Remis gereicht hat, dürfen die Berner Oberländer zufrieden sein. Ein Klassenunterschied lässt sich zu keinem Zeitpunkt beobachten – auch dank der mannschaftlichen Geschlossenheit des Zweitligisten. «Wir haben als Kollektiv sehr gut zusammengehalten, alle elf Spieler haben als Mannschaft verteidigt», lobt Torschütze Gutbub die Mannschaftsleistung.

«Das Resultat ist sehr positiv für uns», zeigt sich auch Unglücksrabe Bürki zufrieden. Wohlwissend, dass der Underdog gewisse Trümpfe im Rückspiel auf seiner Seite hat. Zu Hause ist Thun in dieser Saison nämlich ungeschlagen, dazu ist die Stockhorn-Arena seit Tagen ausverkauft. Da wartet also eine ganz heikle Aufgabe auf den Rekordmeister.

Doch wenn GC so viel fürs Spiel macht wie im Letzigrund, ist der Rekordmeister längst nicht geschlagen. Allerdings braucht es in zweierlei Hinsicht eine klare Steigerung: GC muss vor dem Tor viel gefährlicher werden. Die Hoppers sind im Hinspiel die personifizierte Harmlosigkeit. Und wenn man 19 Corner (!) treten kann, muss zwingend mehr herausschauen. Aber von der Grundqualität her ist GC den Bernern überlegen. Das war der FC Sion letzte Saison gegenüber Stade-Lausanne-Ouchy allerdings auch ...

2:00

Abrashi nach VAR-Penalty:«Heute sind wir mit einem blauen Auge davongekommen»

Der Beste

Toller Lauf von Aussenverteidiger Dominik Franke vor Gutbubs Führungstreffer. Dabei hatte man die Thun-Aussenverteidiger vor dem Spiel noch als mögliche Schwachpunkte ausgemacht.

Der Schlechteste

Was für ein schwacher Auftritt von Asumah Abubakar. Erst knallt er den Ball nach Bürkis fatalem Fehler aus fünf Metern in den Nachmittags-Himmel. Da wusste er noch nicht, dass er offside stand. Und beim Thuner Goal verliert er zuerst den Ball und bietet Franke bei dessen Lauf maximal Geleitschutz.

Das gab zu reden

Zwei knifflige Handspiele im Thun-Strafraum haben die Herren Schärer (Ref) und San (VAR) in Halbzeit eins zu beurteilen. Zweimal sagen sie: kein Hands. Blue-Experte Stefan Klossner fand zumindest eine Entscheidung «diskutabel». Wir fanden beide diskutabel. Beide Male ist der Arm weit weg vom Körper. Aber die Handspiel-Regel soll verstehen, wer will. Und, ja. Aller guten Dinge sind drei. Und beim dritten kniffligen Fall gibts den VAR-Handselfer für die Hoppers.

So gehts weiter

Das kapitale Rückspiel findet am nächsten Freitag (20.30 Uhr) in Thun statt.

Credit Suisse Super League 24/25

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	FC Zürich	14	7	26
	2	FC Basel	14	20	25
	3	FC Lugano	14	6	25
	4	Servette FC	14	2	25
	5	FC Luzern	14	4	22
	6	FC St. Gallen	14	6	20
	7	FC Lausanne-Sport	14	2	20
	8	FC Sion	14	0	17
	9	BSC Young Boys	14	-5	16
	10	Yverdon Sport FC	14	-10	15
	11	FC Winterthur	14	-21	11
	12	Grasshopper Club Zürich	14	-11	9