Das gab zu reden
Der April macht bekanntlich, was er will. Vergangenes Wochenende herrschte noch Badi-Wetter bei Temperaturen weit über 20 Grad. Nun spielt Petrus an diesem Sonntag komplett verrückt. Tobender Schneefall kleidet den Letzigrund innert kürzester Zeit weiss ein. Weil der Schnee noch vor Spielbeginn liegen bleibt, steht eine Durchführung auf der Kippe. Schiedsrichter Tschudi pfeift die Partie gleichwohl an. Aber keine fünf Minuten später wird die Partie unterbrochen, zu gefährlich sind die Bedingungen. Und dann wirds bizarr.
Trotz der Sektorsperre ist die Zürcher Südkurve im Letzigrund auf der Haupttribüne präsent. Als die Partie wegen des heftigen Schneefalls unterbrochen wird, betreten Fans der Zürcher Südkurve – offenbar in Absprache mit dem Stadionmanagement und den Sicherheitsverantwortlichen – den Platz, um ihn freizuräumen. Und tatsächlich: Das Grün kommt nach einer halben Stunde wieder zum Vorschein und die Partie kann wieder angepfiffen werden.
Das Spiel
Bereits vor Anpfiff der Partie überschlagen sich die Ereignisse rund um den Letzigrund. Die Südkurve bleibt gegen die Ostschweizer nach den Ausschreitungen beim Auswärtsspiel in Genf geschlossen. Dennoch finden sich rund 2000 FCZ-Fans auf der Haupttribüne ein und feuern ihre Helden an. Doch nicht nur die Zürcher Kurve sorgt für einen überraschenden Auftritt. Auch das Wetter spielt eine Hauptrolle (siehe oben).
Nach einem halbstündigen Unterbruch und einer spontanen Räumungsaktion der Zürcher Anhänger wird die Partie wieder angepfiffen. Auf dem mittlerweile grünen Rasen finden sich die Gäste anfangs besser zu Recht. FCSG-Captain Görtler setzt mit seinem Pfostenknaller nach wenigen Minuten gleich mal ein Ausrufezeichen. Auf der anderen Seite tauen auch die Hausherren nur langsam auf und müssten vor der Pause durch Marchesano in Führung gehen. Doch der 33-Jährige scheitert leichtfertig am glänzend parierenden St. Gallen-Keeper Zigi.
In der zweiten Hälfte kommt die Sonne raus. Vom Schneechaos ist nicht mehr viel zu sehen. Ähnlich siehts mit den Offensivbemühungen der Zürcher aus. Gefährlich wird es fast nur noch für FCZ-Goalie Brecher. Die Ostschweizer Erlösung kommt schliesslich durch eine Standardsituation. Quintilla lanciert mit einer halbhohen Flanke den heranstürmenden Geubbels, der mit der Fussspitze den Ball im Tor unterbringt.
Zürich kann nicht mehr reagieren und rutscht in der Tabelle auf Platz sechs ab.
Die Stimmen (gegenüber Blue TV)
Ancillo Canepa (Präsident FCZ): «Unglaublich, was unsere Südkurve heute geleistet hat. Es zeigt, wie sich die Menschen einsetzen, wenn man anständig mit ihnen umgeht. All die Diskussionen, die wir in der letzten Zeit gehabt haben, regen mich insofern auf. Wie man es in den Wald ruft, so kommt es auch zurück. Ich erwarte einfach, dass man mit den Fans korrekt umgeht. Heute hat man gesehen, wozu sie bereit sind. Grosses Kompliment und herzlichen Dank.»
Peter Landolt (Stadionmanager Letzigrund): «Wir haben gewusst, dass wir genug Material und genug Manpower haben, um diesen Platz freizuräumen. Ich ging auf die Südkurve zu und habe sie gefragt, ob sie ein paar Leute abstellen könnten. Ich habe sie schliesslich dazu aufgefordert, auf den Platz zu kommen und sie haben uns unterstützt. Wir waren auf die Situation vorbereitet, nichtsdestotrotz kam der Schnee im dümmsten Moment. Jeder hat mitgemacht und es war koordiniert. Am Ende sind auch alle wieder geordnet vom Platz. Wir mussten Schiedsrichter Tschudi noch davon überzeugen, die Partie wieder anzupfeifen. Leider hats dann nicht zu einem Sieg gereicht.»
So gehts weiter
Letzigrund, 16'115 Fans
SR: Tschudi
Tor: 79. Geubbels (Quintilla) 0:1.
Aufstellungen:
Zürich: Brecher; Kamberi, Katic, Daprela, Dante; Conde, Mathew; Boranjiasevic, Krasniqi, Okita; Marchesano
St. Gallen: Zigi; Zanotti, Diaby, Stanic, Okoroji; Toma, Quintilla, Görtler; Ruiz; Akolo, Geubbels
Einwechslungen:
Zürich: Conceicao (59. für Dante), Rohner (74. für Boranijasevic), Afriyie (84. für Marchesano), Ligue (84. für Ligue)
St. Gallen: Stevanovic (61. für Toma), Von Moos (61. für Ruiz), Milosevic (61. für Akolo), Karlen (85. für Geubbels)
Bemerkungen: Zürich ohne Reichmuth (verletzt), St. Gallen ohne Nuhu (verletzt)
Verwarnungen:
Zürich: 66. Okita (motzen), 83. Rohner (Foul)
St. Gallen: 89. Görtler (motzen)
Letzigrund, 16'115 Fans
SR: Tschudi
Tor: 79. Geubbels (Quintilla) 0:1.
Aufstellungen:
Zürich: Brecher; Kamberi, Katic, Daprela, Dante; Conde, Mathew; Boranjiasevic, Krasniqi, Okita; Marchesano
St. Gallen: Zigi; Zanotti, Diaby, Stanic, Okoroji; Toma, Quintilla, Görtler; Ruiz; Akolo, Geubbels
Einwechslungen:
Zürich: Conceicao (59. für Dante), Rohner (74. für Boranijasevic), Afriyie (84. für Marchesano), Ligue (84. für Ligue)
St. Gallen: Stevanovic (61. für Toma), Von Moos (61. für Ruiz), Milosevic (61. für Akolo), Karlen (85. für Geubbels)
Bemerkungen: Zürich ohne Reichmuth (verletzt), St. Gallen ohne Nuhu (verletzt)
Verwarnungen:
Zürich: 66. Okita (motzen), 83. Rohner (Foul)
St. Gallen: 89. Görtler (motzen)
Die reguläre Spielzeit ist vorbei. Zürich und St. Gallen haben sich für die Championship Group qualifiziert. In der ersten Runde empfängt der FCZ am Sonntag, 5. Mai (16.30 Uhr) Leader YB. Die Ostschweizer reisen einen Tag zuvor (20.30 Uhr) ins Tessin zum FC Lugano.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |