Das Spiel
Statt entspannte und geruhsame Festtage zu verbringen, läuten beim FCZ die Alarmglocken. Durch die 0:2-Niederlage gegen St. Gallen gehen die Zürcher mit einer sechs Spiele andauernden Sieglos-Serie in der Liga in die Winterpause. Zur Erinnerung: Nach 14 Runden grüsste der FCZ als Leader, danach folgte der Absturz bis auf Rang sechs.
Mit seinem Auftritt in der ersten Halbzeit wirft der 13-fache Schweizer Meister Fragen auf. Die Offensive ist inexistent. Und erstaunlicherweise ist der Gast aus St. Gallen frischer – obwohl die Espen ihren 32. Match der Saison bestreiten (25. des FCZ). Der FCSG spielt den FCZ keineswegs an die Wand, es reicht trotzdem, um verdient durch Mambimbi in Führung zu gehen (33.). Und hätte Witzig nach neun Minuten in der Mitte Toma und Mambimbi entdeckt, würde es zur Pause wohl 2:0 stehen.
So ist für den FCZ, dessen gesperrter Trainer Moniz auf der Pressetribüne mitleidet, noch alles möglich. Und tatsächlich: Nach dem Seitenwechsel tritt das Heimteam wie verwandelt auf, ist plötzlich am Drücker. Aber halt nicht erfolgreich, weil zu wenig gefährlich. Kryeziu (51.), Perea (54.) und Markelo (67.) finden ihren Meister in Zigi. Mathews' Versuch lenkt Vallci über die Latte (75.). St. Gallens Innenverteidiger blockt in der 80. Minute auch Pereas Abschluss und feiert dies ausgiebig.
Die Espen treten in der zweiten Hälfte viel zu passiv auf. Doch das hat für sie keine negativen Auswirkungen. Mit einem Konter-Tor durch den 25 Sekunden zuvor eingewechselten Akolo fällt spät (88.) die Entscheidung zu Gunsten des Maassen-Teams, welches den ersten Sieg seit dem 10. November bejubelt.
Die Tore
33. Minute, Felix Mambimbi, 0:1. Witzig schickt Mambimbi auf die Reise. Dieser kann sich anschliessend alleine vor Brecher die Ecke aussuchen. Der Linienrichter hebt zwar die Fahne, aber VAR San deckt auf, dass Kamberi das Offside aufgehoben hat.
88. Minute, Chadrac Akolo, 0:2. Der FCZ wirft alles nach vorne. Allerdings misslingt Brecher der weite Abschlag. St. Gallen kontert. Akolo hat links und rechts je eine Option, entscheidet sich jedoch, selber zu schiessen – und ist damit erfolgreich.
Das gab zu reden
Der Transfer von Ex-GC-Spieler Steven Zuber kommt bei der Zürcher Südkurve offenbar nicht sehr gut an. Neben Anti-Zuber-Gesängen ist auch dieses Transparent zu sehen: «Ihr säged dem Neuerfindig vom FCZ, mir säged dem Verlust vo Identität.» Auch Ricardo Moniz und Sportchef Milos Malenovic haben eine GC-Vergangenheit. Zubers verschwundene Liebeserklärung an den Stadtrivalen ist ebenfalls ein Thema in der Kurve. «‹Eimal Hopper immer Hopper!› – S. Zuber (Mai 2019). Dini Vergangeheit chasch nur uf Instagram lösche!», steht auf einem weiteren Banner geschrieben.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Mirlind Kryeziu: «Wenn man während 90 Minuten nur zwei, drei Chancen kreiert, ist es schwierig, ein Spiel zu gewinnen. Das war heute keine Ausnahme, wir hatten auch in den letzten drei, vier Spielen nicht mehr Chancen. Uns fehlt momentan der Zug nach vorne.»
Lindrit Kamberi: «Wir kriegen es nicht hin, einen lockeren Sieg einzufahren. Wir wollten das Jahr mit einem Sieg abschliessen, doch das gelang nicht. Das bleibt jetzt der letzte Eindruck. Das tut weh.»
Felix Mambimbi: «Es war eine schwierige Phase zuletzt. Heute haben wir gekämpft bis zum Schluss. Wir wollten unbedingt diesen Sieg.»
Der Beste
Felix Mambimbi. Hat zwar nur zwei Abschlüsse, einer aber sitzt. Und er rennt für zwei. Stark.
Der Schlechteste
Mariano Gomez. Schwache Passquote, zig Ballverluste. Oft am falschen Ort. Nicht sein Nachmittag.
Die Schiris
Sandro Schärer und seine Kollegen Stéphane de Almeida und Jonas Erni sind jederzeit Herren der Lage. Starker Auftritt des Trios.
Die Zuschauer
15'198 Zuschauer trotzen der Kälte und pilgern in den Letzigrund. So richtig von den Sitzen aber haut das Spiel wohl niemanden.
So gehts weiter
Für den FCZ wars das im Jahr 2024, bei St. Gallen steht am 19. Dezember noch das Conference-League-Duell in Heidenheim (21 Uhr) auf dem Programm. Die Zürcher kehren am 19. Januar mit dem Heimspiel gegen Yverdon (14.15 Uhr) in den Super-League-Alltag zurück, die Espen sind einen Tag früher in Genf gegen Servette (20.30 Uhr) im Einsatz.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |