Das Spiel
Leader FCZ und der kriselnde Meister YB trennen sich im Letzigrund mit einem torlosen 0:0. Die Zürcher bleiben zumindest bis Morgen weiterhin Leader, während die Berner weiter nicht aus dem Tabellenkeller kommen.
Die Fans, die kurz nach Anpfiff ein Feuerwerk zünden und nach 20 Minuten erneut für einen kurzen Unterbruch sorgen, sehen zunächst eine ausgeglichene Partie. Unter den Augen von Ex-YB-Spieler Fabian Rieder, der das Spiel im Stadion Letzigrund auf der Tribüne verfolgt, prüfen Itten und Conté FCZ-Goalie Brecher, auf der Gegenseite verpasst Kryeziu per Kopf nur knapp.
Nach 25 Minuten kommt die Hiobsbotschaft für YB: Linksverteidiger Conté muss verletzt ausgewechselt werden. Die Verletztenliste wird somit erneut länger, denn mit Hadjam, Camara, Pfeiffer, Janko und Zoukrou fehlen bereits wichtige Kräfte in der Abwehr.
Die Zürcher kommen in der Folge immer besser ins Spiel und setzen YB unter Druck. Kurz vor der Pause hat der FCZ die beste Chance auf den Führungstreffer. Chouiar setzt einen Freistoss aus rund 20 Metern an die Latte. Danach bleibt die Partie weiterhin umkämpft. In der Schlussphase kochen schliesslich die Emotionen hoch. Monteiro wird im Strafraum von den Beinen geholt, Schiedsrichter Schnyder lässt jedoch weiterlaufen, auch VAR Wolfensberger meldet sich nicht. Aus Frust wirft Monteiro seinen Schuh nach dem am Boden liegenden Kryeziu – und fliegt dafür vom Platz.
In Überzahl erhöht der FCZ den Druck auf die Gäste und wirft alles nach vorne. In der 89. Minute lenkt YB-Schlussmann von Ballmoos in extremis einen Kopfball von Perea an den Pfosten und rettet seinem Team damit einen Punkt. Die Berner spielen damit erstmals in dieser Saison zu Null.
Die Tore
Keine Tore.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
FCZ-Verteidiger Mirlind Kryeziu: «Ich kann nicht viel dazu sagen. Ich habe es gar nicht gesehen, auf einmal spüre ich zuerst an der Schulter und dann am Kinn etwas, dann schaue ich auf den Boden und sehe den Schuh. Er hat sich sogleich entschuldigt. Ich weiss nicht, von wie weit weg er mich getroffen hat.»
FCZ-Stürmer Juan José Perea: «Das heute war ein schwieriges Spiel. Wir hätten heute die Tore machen müssen. Aber wir müssen so weiterarbeiten. Wir spielen immer, um zu gewinnen. Heute waren wir in der Defensive sehr gut, müssten es aber in der Offensive besser machen.»
YB-Stümer Cedric Itten: «Am Ende wollen wir immer gewinnen, das ist unser Anspruch. Wir haben heute extrem gut gegen den physisch starken FCZ dagegengehalten. Wir haben in den letzten Spielen einen Schritt nach vorne gemacht. Mit der Roten Karte wurde es nochmals ein anderes Spiel.»
Der Beste
Der FCZ kriegte Joël Monteiro nie in den Griff. Nur macht der Walliser das Tor nicht, als er es hätte machen müssen. Und dann war da die Szene, in welcher er mutmasslich nur mit einem Foul gestoppt wurde.
Der Schlechteste
Joël Monteiro. Wie dumm ist denn das? Schuhwurf in Richtung eines FCZ-Spielers. Nun fehlt Monteiro seinem Team in den nächsten Spielen.
Das gab zu reden
Was ist mit Cheick Conde? Der FCZ-Stratege ist auf dem Matchblatt aufgeführt. Als Reservist. Auf der Bank sitzt er dann nicht. Er sitzt in zivil auf der Tribüne. Wie notabene auch Nationalspieler und Ex-YB-Akteur Fabian Rieder. FCZ-Coach Ricardo Moniz klärt auf: «Fussball ist ein Mannschaftssport. Cheick wollte nicht akzeptieren, dass er Ersatz ist und sich nicht auf die Bank setzen. Er wurde laut und verliess die Kabine. Dann muss er halt Tennis spielen. Ich werde am Sonntag zu Canepa gehen. Dann muss der Klub schauen, was er tut. Konsequenzen wird es ganz sicher haben.»
Die Schiedsrichter
Kein einfaches Spiel für Urs Schnyder (3). Und auch kein perfekter Job. So gibt er einen Freistoss für den FCZ, obwohl kein Foul vorliegt (43). Karma, dass Chouiars Ball an die Latte geht. Und: Ist es ein Foul von Kryeziu an Monteiro, das den YB-Flügel derart in Rage bringt, dass er den Schuh wirft? VAR Sven Wolfensberger zitiert Schnyder nicht zum Monitor. Heikel, heikel.
Die Zuschauer
Stolze 16'014 Fans im Letzigrund. Die Kurven singen sich die Seele aus dem Leib. Zu einem Tor reicht es dennoch nicht. Und zu einer Super-Atmosphäre auch nicht. Weil es die in einem Leichtathletikstadion halt nie gibt.
So gehts weiter
Der FCZ reist nächsten Samstag (20.30 Uhr) nach Genf zu Servette. Für YB steht bereits am Mittwoch das Champions-League-Spiel gegen Schachtar Donezk in Gelsenkirchen an (18.45 Uhr), bevor es in der Liga am Sonntag (16.30 Uhr) zu Hause gegen Lugano weitergeht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |