Das Spiel
Winterthur benötigt dringend Punkte, um aus dem Tabellenkeller zu finden. Im Krisengipfel bringen die Eulachstädter jedoch nicht viel auf den Platz und müssen eine 1:3-Niederlage einstecken.
Das nächste Desaster also – und das zeichnet sich schon früh ab. Sion ist von Beginn an aktiver und setzt bereits kurz nach Anpfiff ein Ausrufezeichen. Knapp eine Minute ist gespielt, als Berdayes den Ball an die Latte setzt. Danach findet das Spiel vor allem rund um den Mittelkreis statt, kein Team kann sich gefährlich in Szene setzen. Aus der zweiten Sion-Chance resultiert schliesslich der erste Treffer.
Der Zweitletzte versucht in der Folge auf den Gegentreffer zu reagieren. Schliesslich kommt Di Giusto im Strafraum zu Fall – Penalty für Winti, den Lekaj souverän versenkt. Für den Winti-Captain ist der versenkte Elfmeter jedoch nur ein kleiner Trost. Denn wenige Minuten später steht er beim zweiten Dusel-Treffer von Sion erneut im Vordergrund, indem er einen auf ihn kommenden Nachschuss ins eigene Tor lenkt.
Winterthur wirkt nach dem erneuten Führungstreffer der Walliser geschockt und lässt sich zurückdrängen. So folgt vier Minuten später gleich das nächste Sion-Tor. Die Niederlage für Winterthur ist damit besiegelt, die Eulachstädter schaffen es nicht, sich Abstand auf den Tabellenletzten GC zu verschaffen.
Die Stimmen
Sion-Verteidiger Joël Schmied: «Es ist ein perfekter Sonntagnachmittag für mich, aber auch für den ganzen Klub. Auf der Schützenwiese ist es nie einfach zu spielen. Heute war es ein Sechs-Punkte-Spiel für uns. Über die ganzen 90 Minuten waren wir besser. Wir haben am Ende die drei Punkte geholt – wie, wann, was ist eigentlich egal, Hauptsache wir konnten Boden gut machen. Ich bin froh, konnte ich den Ball über die Linie drücken und so relativ schnell das 3:1 erzielen. Bei einem 2:1 kann immer noch viel passieren.»
Winti-Captain Granit Lekaj: «Wenn du drei Tore bekommst, muss man sich schon hinterfragen, wieso, wie und gerade zu Hause. Wir waren stabil, hatten aber zu viele Löcher im Mittelfeld und konnten keine Chancen kreieren. Für mich ist es extrem bitter. Beim ersten Tor kann ich nichts dafür, wenn er mich abschiesst. Wäre ich beim zweiten nicht dort, wäre er auch drin. Beim dritten muss ich klar näher an den Gegner gehen.»
Winti-Coach Ognjen Zaric: «Wir wollten zu Hause Punkte gewinnen. Offensiv war es kein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Defensiv ist es für uns natürlich bitter. Sion hat defensiv weniger Fehler gemacht als wir. Das ist die Kurzfassung. Wir haben defensiv zwei, drei Fehler zu viel gemacht und dann verlierst du das Spiel.»
Die Tore
25. Minute, Ilyas Chouaref, 0:1. Chouaref kommt aus der zweiten Reihe zum Abschluss. Der Schuss springt Lekaj an den Hintern und wird entscheidend abgelenkt. Winti-Schlussmann Kapino ist daher in die falsche Richtung unterwegs und kann den eigentlich schwachen und haltbaren Schuss nicht mehr abwehren.
56. Minute, Granit Lekaj, 1:1. Diouf holt im Sechzehner Di Giusto von den Beinen – Penalty für Winti. Lekaj tritt an und verwandelt an Sion-Goalie Fayulu vorbei in der linken Ecke.
64. Minute, Theo Berdayes, 1:2. Kapino pariert einen Abschluss von Chouaref. Der Abpraller kommt zu Berdayes, der im Nachschuss Lekaj abschiesst. Der Winti-Captain lenkt so den Ball ins eigene Tor ab.
68. Minute, Joël Schmied, 1:3. Bouchlarhem lenkt einen Kopfball zentral vor das Tor. Dort kommt Schmied an den Ball und bezwingt den herauseilenden Kapino.
Der Beste
Theo Berdayes. Matchwinner mit je einem Tor und Assist. Und auch sonst zusammen mit Chouaref sehr wirblig
Der Schlechteste
Granit Lekaj. Bei allen drei Gegentreffern trägt er Mitschuld. Da ist sein souverän versenkter Penalty ein (sehr) kleiner Trost.
Das gab zu reden
Mit dem Dreier auf der Schützenwiese hübschen die Sittener ihre Auswärtsbilanz massiv auf. Bisher las sich diese nämlich richtig mies. Nach dem Sieg in Bern zum Saisonauftakt folgten fünf Niederlagen und ein Remis. Nun gibts endlich wieder einmal einen Sieg auf fremden Terrain zu feiern. Gleichzeitig muss sich Winterthur im eigenen Stadion geschlagen geben. Dabei müsste die Zaric-Elf zu Hause gegen solche Gegner im eigenen Stadion unbedingt punkten, um die Klasse zu halten.
Die Schiedsrichter
Lukas Fähndrich (Schiedsrichter), Susanne Küng (Assistentin), Pascal Hirzel (Assistent), Mirel Turkes (VAR). Kaum diskutable Entscheidungen an diesem Nachmittag für das Schiri-Gespann. Auch der Penaltypfiff zu Gunsten der Winterthurer ist völlig richtig.
Die Zuschauer
7200 Fans haben sich auf der Schützenwiese eingefunden.
So gehts weiter
Unter der Woche stehen die Cup-Achtelfinals an. Winterthur empfängt am Donnerstag um 20.30 Uhr Lausanne-Sport. In der Liga reisen die Eulachstädter nächsten Sonntag (16.30 Uhr) nach Genf zu Servette. Für Sion steht am Mittwoch (20.15 Uhr) das Cup-Spiel in Basel an. In der Meisterschaft empfangen die Walliser am Samstag um 18 Uhr YB.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 16 | 22 | 29 | |
2 | FC Lugano | 16 | 6 | 28 | |
3 | Servette FC | 16 | 3 | 28 | |
4 | FC Zürich | 16 | 4 | 27 | |
5 | FC Luzern | 16 | 5 | 26 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 16 | 3 | 24 | |
7 | FC St. Gallen | 16 | 4 | 21 | |
8 | FC Sion | 16 | 1 | 20 | |
9 | BSC Young Boys | 16 | -3 | 20 | |
10 | Yverdon Sport FC | 16 | -11 | 16 | |
11 | FC Winterthur | 16 | -23 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 16 | -11 | 11 |