Das Spiel
In den ersten beiden Saisonpartien zwischen Winterthur und Basel war Torspektakel garantiert, die Bebbi führten nach einer halben Stunde jeweils bereits mit 2:0. Am Sonntagnachmittag sehen die Zuschauer lange ein ereignisloses Spiel mit vielen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Die Basler sind zwar spielbestimmend, finden aber kein Mittel, um die kompakt stehende Winterthurer Defensive zu knacken. So bleibt Shaqiri mit einem Freistoss von der Strafraumgrenze an der Mauer hängen.
Schliesslich ist es auch Shaqiri, der den FCB nach 49 Minuten erlöst. Für den Basler Zauberfuss ist es nach seinem Doppelpack beim 6:1-Sieg im Oktober der dritte Treffer gegen Winti. Das Heimteam versucht gleich auf den Rückstand zu reagieren und kommt durch Ulrich zum ersten Torabschluss. FCB-Goalie Hitz muss so in der 51. Minute zum ersten Mal eingreifen und pariert erfolgreich.
Das Spiel plätschert nach der Basler Führung wieder etwas vor sich hin. Bis zum nächsten Geniestreich von Shaqiri, der nach 70 Minuten den achten Saisontreffer von Traoré perfekt einleitet und den Sieg besiegelt, mit dem Basel Leader Servette auf den Fersen bleibt.
Die Tore
49. Minute, Xherdan Shaqiri, 0:1. Nach einem missglückten Klärungsversuch von Luca Zuffi schlägt Basels Kevin Rüegg den Ball von rechts in die Mitte. Dort steht Shaqiri völlig frei und knallt den Ball aus rund 15 Metern unten rechts in die Maschen.
70. Minute, Bénie Traoré, 0:2. Nach einem schön vorgetragenen Angriff der Basler landet der Ball erneut bei Zauberfuss Shaqiri. Dieser tunnelt Winterthurs Diaby und legt für Traoré auf. Der Ivorer zieht aus halbrechter Position ab und erwischt Kapino zwischen den Beinen.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Winterthur-Coach Uli Forte: «In der ersten Halbzeit hatten wir Xherdan ordentlich im Griff, aber in der zweiten Halbzeit ging das nicht mehr auf. Am Ende ist das eben die Klasse von Xherdan – wenn er ins Rollen kommt, wird es schwer. Von einem Punktgewinn waren wir heute weit entfernt und insgesamt zu wenig mutig.»
Shaqiri kommt zum Interview dazu. «Heute hat er mit einer durchschnittlichen Leistung ein Tor und eine Vorlage gemacht», sagt Forte. Beide lachen. «Nur durchschnittlich?», fragt Shaqiri. «Ich glaube, ich muss mich für den ‹Tritt› nicht revanchieren – ich habe ihnen genügend Tritte gegeben mit dem Tor und dem Assist», sagt er und geht.
Forte weiter: «Jetzt hoffen wir, dass der FCZ uns helfen kann. Aber klar ist, da muss noch einiges passieren, damit es am Ende gut kommt.»
FCB-Torschütze und -Assistgeber Xherdan Shaqiri: «Das war ein wichtiger Sieg, den wir hier einfahren konnten. Wir wussten um die Stärken von Winterthur – sie haben hier schon einige gute Gegner geschlagen. Wir haben das Spiel klar dominiert, Winterthur lauerte auf Konter, doch das konnten wir gut abwenden. Deshalb ist der Sieg auch verdient. Ich bin froh, dass ich heute ein Tor erzielen und der Mannschaft helfen konnte. Ich versuche immer, mein Bestes zu geben. Deshalb kritisiere ich manchmal auch Mitspieler, so bin ich nun mal, das ist meine Mentalität, aber heute haben wir es wirklich gut gemacht. Ich will mit dem FC Basel Titel gewinnen, daher interessieren mich Statistiken nicht wirklich.»
Winterthur-Mittelfeldspieler Luca Zuffi: «Wir haben uns für heute sehr viel vorgenommen. Wir wollten eher defensiv und auf Konter spielen. Wir haben dies aber nicht gut gemacht, haben den Ball immer wieder viel zu schnell verloren und kamen gar nie nach vorne. Wenn du gegen Basel gewinnen willst, brauchst du eine super Leistung. Die haben wir heute nicht gezeigt. Nach dem 0:1 hatten wir unsere beste Phase, haben begonnen zu spielen. Es war offensiv aber zu wenig, das müssen wir in den nächsten Wochen verbessern. Es wird immer schwieriger, wir glauben aber daran, bis es wirklich nicht mehr möglich ist. Jeder Punkt ist jetzt wichtig.»
Der Beste
Bénie Traoré. Mal links, mal rechts, mal im Zentrum anzutreffen. Selten so schnörkellos unterwegs. Entscheidet mit seinem Tor zum 2:0 die Partie.
Der Schlechteste
Philip Otele. Sein Ballgefühl scheint der Winter-Neuzugang in Basel vergessen zu haben. Eine vernünftige Aktion will dem Flügelspieler auf der Schützenwiese jedenfalls nicht gelingen.
Das gab zu reden
FCB-Trainer Fabio Celestini gehen die Innenverteidiger aus. Nachdem bereits Adrian Barisic mit einem Muskelfasserriss mehrere Wochen ausfällt, verletzt sich beim Aufwärmen vor der Partie auch noch Finn van Breemen. Für den Holländer rückt Nicolas Vouilloz in die Startelf, der seit Ende November ohne Einsatz ist.
Die Schiris
Schiedsrichter Lukas Fähndrich hat die Partie im Griff und lässt viel laufen. Am Ende zückt er nur dreimal Gelb. Auch VAR Kanagasingam erlebt einen ruhigen Sonntagnachmittag.
Die Fans
8700 Fans verfolgen auf der ausverkauften Schützenwiese das vielleicht vorerst letzte Duell zwischen Winterthur und Basel.
So gehts weiter
Für Winterthur geht es in der englischen Woche am Mittwoch ins Wallis zum FC Sion (20.30 Uhr), während der FC Basel am Donnerstag zu Hause gegen GC antritt (20.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Servette FC | 30 | 9 | 51 | |
2 | FC Basel | 29 | 28 | 49 | |
3 | BSC Young Boys | 30 | 11 | 49 | |
4 | FC Lugano | 30 | 5 | 48 | |
5 | FC Luzern | 29 | 8 | 47 | |
6 | FC Zürich | 29 | 1 | 45 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 29 | 5 | 40 | |
8 | FC St. Gallen | 29 | 1 | 39 | |
9 | FC Sion | 29 | -6 | 35 | |
10 | Yverdon Sport FC | 30 | -18 | 32 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 29 | -12 | 27 | |
12 | FC Winterthur | 29 | -32 | 20 |