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Platzverweis in der ersten Halbzeit: Schiedsrichter Luca Cibelli zeigt nach VAR-Intervention Ibrahim Diakité (r.) die Rote Karte.

Foto: Claudio de Capitani/freshfocus

Alain Kunz und Tim Guillemin

Das Spiel

Sie sind ja oft nahe dran, die wackeren Stadisten, wie die Kicker von Stade-Lausanne-Ouchy in der Romandie genannt werden. Nahe dran, ja. Aber nicht mittendrin, wenn es um die Punktevergabe geht, dann mutieren sie viel zu oft zu Statisten. Und eine klare und frühe Rote Karte wie jene gegen Diakité nach einem sehr harten Offene-Sohle-Foul gegen Bislimi schon vor der Pause hilft da auch nicht wirklich. Ref Cibelli hätte das durchaus auch ohne VAR-Support sehen dürfen.

Eine Chance hat SLO hier, eine dort. Amir Saipi muss einige Male sein Können aufblitzen lassen. Aber ohne Ausnahmekönner Ismaël Gharbi, der 80 Minuten auf der Bank schmort, fehlt das bisschen Klasse, das nötig ist, um gegen einen derart soliden Gegner wie Lugano mehr als bloss eine Ehrenmeldung zu holen.

Und so gehts dann plötzlich ganz schnell. Erst bucht der oft Verletzte Ousmane Doumbia mit seinem ersten Tor nach seiner Rückkehr aus Chicago ins Tessin im Winter das 1:0. Dies im Anschluss an einen Freistoss, der keiner war. Der Arm von SLO-Verteidiger Kadima ist klar angelegt, als der Ball von Mahmoud ihn trifft. Schwach von Cibelli. Doch der VAR kann da nicht eingreifen. Und nur drei Minuten später macht Zan Celar sein 12. Saisontor nach einem Zuckerpass von Nati-Crack Renato Steffen. Damit ist die Messe gelesen und das Tor von Debütant Kacper Przybylko nur eine statistische (Rand-)Notiz.

Lugano-Coach Mattia Croci-Torti erklärt den mühseligen Sieg so: «Das Schlüsselwort hiess ganz klar ‹Geduld›. In solchen Spielen, und das habe ich dem Team auch vor dem Match gesagt, braucht es sogar ganz viel Geduld. Wir hatten den Kopf am richtigen Ort. Diese Gruppe hat viel Kraft! Das sind Spiele, die nur starke Teams gewinnen.» Lugano liegt nun nur noch fünf Punkte hinter Servette. Kann man da ganz nach oben schielen? Croci-Torti sagt bloss: «Diese Woche ist entscheidend. Nach den Spielen gegen Basel und Winterthur wissen wir, in welche Richtung es gehen kann.»

Der Beste

Amir Saipi zeigt in der 60. Minute beim Stand von 0:0 gegen Sahmkou Camara spektakulär die entscheidende Parade aus Lugano-Sicht. Der Goalie wird spät dann doch noch bezwungen, aber zu diesem Zeitpunkt ist die Partie längst entschieden.

Der Schlechteste

Schwierig, den SLO-Angreifern einen Vorwurf zu machen. Sie versuchen viel – trotz Unterzahl. Aber Alban Ajdini wird sich ärgern, wenn er an die 64. Minute zurückdenkt. Da stürmte er alleine auf Saipi zu und schoss vorbei.

Das gab zu reden

Unmittelbar vor Luganos 1:0 hätte Schiedsrichter Luca Cibelli den Tessinern keinen Freistoss zusprechen dürfen. Rayan Kadimas Arm war am Körper angelegt, weswegen Cibellis Handsentscheid falsch ist.

So gehts weiter

Die 30. Runde der Super League wird am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) mit dem Duell zwischen Lugano und Basel im Cornaredo lanciert. Stade-Lausanne-Ouchy ist am Mittwoch (20.30 Uhr) zu Gast bei Servette.

Stade-Lausanne-Ouchy – Lugano 1:3

Pontaise, 1921 Fans, SR: Cibelli.

Tore: 76. Doumbia (Mai) 0:1. 78. Celar (Steffen, Grgic) 0:2. 86. Przybylko (Mahou, Marques) 0:3. 90. Damascan (Foulpenalty) 1:3.

SLO: Vachoux; Diakité, Kadima, Hajrulahu, Camara, Mahmoud; Bayard, Akichi; Qarri, Ajdini, Mulaj.

Lugano: Saipi; Mai, Hajrizi, Hajdari; Cimignani, Bislimi, Grgic, Marques; Steffen, Celar, Aliseda.

Einwechslungen SLO: Abdallah (46. für Mulaj), Damascan (71. für Ajdini), Hamdiu (80. für Bayard), Gharbi (80. für Qarri).

Einwechslungen Lugano: Sabbatini (46. für Bislimi), Espinoza (46. für Hajdari), Mahou (58. für Cimignani), Doumbia (58. für Hajrizi), Przybylko (80. für Celar).

Gelb: 21. Hajrizi. 51. Grgic. 67. Abdallah (alle Foul).

Rot: 44. Diakité (Foul).

Bemerkungen: SLO ohne Obexer und Abi (verletzt). Lugano ohne: Bottani, Valenzuela, Mahmoud und Vladi (alle verletzt). 45. Pfostenschuss Celar.