Manuela Bigler und Stefan Kreis

St. Gallens Höhenflug geht gegen GC weiter. Die Espen bezwingen die Zürcher im heimischen Kybunpark 1:0 und holen sich wettbewerbsübergreifend den sechsten Sieg in Serie.

Schiedsrichter Fähndrich pfeift dabei einen strengen Elfmeter. Nach einer Ecke stösst Milosevic im Zweikampf im GC-Strafraum Seko. Dieser bringt anschliessend unnötigerweise seinen Gegner zum Fall. Der Ball? Der fliegt dabei weit über den am Boden liegenden Spielern vorbei. Der Unparteiische entscheidet auf Elfmeter und zeigt Seko die Gelbe Karte. Der gefällte Milosevic tritt gleich selbst zum Penalty an und verwandelt den Ball an GC-Goalie Hammel vorbei ins Tor.

Das Spiel ist durch Zweikämpfe und Unterbrechungen geprägt. St. Gallen erwischt zunächst den besseren Start, lässt vor dem gegnerischen Tor aber viele gute Chancen aus. Entgegen dem Spielverlauf erzielt GC aus dem Nichts den ersten Treffer (25.), der jedoch sogleich wieder aberkannt wird, weil Abubakar aus einer Abseitsposition startet. GC wird in der Folge mutiger, kann die Chancen jedoch in nichts Zählbares ummünzen. Weshalb die Zürcher weiter auf den ersten Saisonsieg warten müssen.

82. Minute, Jovan Milosevic (P), 1:0. Nach dem umstrittenen Penaltypfiff führt Milosevic den Elfmeter aus und versenkt den Ball mittig in die Maschen.

1:11

Abrashi über Penalty-Szene:«Eigentlich pfeift man das für den Verteidiger»

GC-Captain Abrashi (gegenüber Blue): «Der Penalty – es ist schwierig, beide halten. Es ist eine Szene, die das Spiel entscheidet. Es ist bitter. Im Grossen und Ganzen war unser Auftritt aber gut. Wir müssen daran arbeiten, dass wir die Tore erzielen können. Es tut weh, mit null Punkten aus St. Gallen abzureisen, denn die Leistung war gut.»

Schiri-Experte Klossner (gegenüber Blue): «Für mich ist der Penaltypfiff sehr, sehr streng. Er ist nicht katastrophal falsch, sodass der VAR eingreifen müsste. Die Bilder sind zu wenig gut. Für mich stösst der St. Galler zuerst den GC-Spieler, der ihn nachher nach unten zieht. Fähndrich pfeift das Zweite. Für mich ist es nicht falsch, aber zu streng.»

Stanic (gegenüber Blue): «Es war heute nicht einfach bei diesen Temperaturen. Den Elfmeter haben wir in gewisser Weise erzwungen. Zum Glück haben wir das Tor gemacht und es dann gut über die Bühne gebracht. Von meiner Perspektive hatte er die Hände dran und zieht ihn runter. Für mich ist es ein klarer Elfmeter, der Schiri hat ihn zu Recht gegeben.»

Die Hitze. Wer auch immer die grandiose Idee gehabt hat, mitten im Sommer bei über 30 Grad ein Fussballspiel um 14:15 Uhr anzusetzen, sollte mal 90 Minuten lang am Stück in eine Sauna sitzen.

Jovan Milosevic. Einverstanden, wenn GC-Goalie Justin Hammel einfach stehen bleibt, dann ist der St. Galler Stürmer ein nonchalanter Depp. So aber ist er die coolste Socke der Ostschweiz. Matchwinner.

Schiri Lukas Fähndrich. Hat keine Linie, zig kleinere Fehlentscheidungen. Und bei der spielentscheidenden Szene mit einem strittigen Pfiff.

18810 Zuschauer verfolgen die Partie im Kybunpark in der nachmittäglichen Hitze.

Für St. Gallen steht am Donnerstag (20.30 Uhr) in Polen zuerst das Rückspiel in der Conference-League-Quali gegen Slask Wroclaw an. Danach reisen die Espen nächsten Sonntag (16.30 Uhr) im Rahmen der ersten Cuprunde zum Zweitligisten Malcantone ins Tessin. Das nächste Super-League-Spiel steht für die Ostschweizer am Sonntag, 25. August, um 16.30 Uhr im heimischen Kybunpark gegen den FCZ an. GC bestreitet nächsten Sonntag (16 Uhr) die Cup-Partie gegen den Zweitligisten Regensdorf. Am Samstag, 24. August, geht es für die Zürcher in der Liga mit dem Heimspiel gegen Sion weiter (20.30 Uhr).

Credit Suisse Super League 24/25

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	FC Zürich	14	7	26
	2	FC Basel	14	20	25
	3	FC Lugano	14	6	25
	4	Servette FC	14	2	25
	5	FC Luzern	14	4	22
	6	FC St. Gallen	14	6	20
	7	FC Lausanne-Sport	14	2	20
	8	FC Sion	14	0	17
	9	BSC Young Boys	14	-5	16
	10	Yverdon Sport FC	14	-10	15
	11	FC Winterthur	14	-21	11
	12	Grasshopper Club Zürich	14	-11	9