Das Spiel
So gross die Euphorie und Vorfreude unter den 18'450 Zuschauerinnen und Zuschauern vor der Partie ist, so gross ist die Ernüchterung nach Spielschluss. Der FCSG verpasst die Championship Group trotz des 1:0-Sieges gegen Sion.
Dabei sieht es zunächst gut aus für die St. Galler: YB geht im Parallelspiel gegen den FCZ früh in Führung (12.) und bringt die Espen damit in der Live-Tabelle bis auf ein Tor an die Meisterrunde ran. Auch wenn FCSG-Coach Enrico Massen vor dem Spiel betonte, der Mannschaft in der ersten Halbzeit keine Zwischenresultate mitteilen zu wollen, folgt sogleich die erste Druckphase der Hausherren. Geubbels verpasst auf Vorlage von Okoroji die erste Grosschance zur Führung (17.).
Mit den Nachrichten über die Lausanne-Tore gegen Lugano (27. und 38.) wirds ruhig im Kybunpark und das Geschehen auf dem Rasen ebbt ab – die Grün-Weissen haben die Quali für die Meisterrunde nicht mehr in den eigenen Füssen.
Trotzdem: Die Ostschweizer sind nach dem Seitenwechsel gewillt, alles in ihrer Macht liegende zu tun. Der schnelle Führungstreffer bringt die Resthoffnung auf die Wende im Waadtland zurück. Diese bleibt aber aus.
Das Tor
49. Minute, Willem Geubbels, 1:0. Witzig spielt einen Fehlpass auf Diouf, setzt aber erfolgreich nach. Der Ball springt weiter zu Hajrizi (Sion) und Akolo, zwischen denen erneut der St. Galler Zweikampfsieger bleibt. Am Ende des Flipperballs trifft Geubbels souverän und der VAR schaut sich die beiden Duelle noch einmal an – erkennt jedoch zu Recht kein Foulspiel.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
FCSG-Präsident Matthias Hüppi erscheint nach dem Spiel zum Interview. Er wird darauf angesprochen, dass St. Gallen alle Saisonziele verpasst habe – und widerspricht: «Eins haben wir gar übertroffen. In der Conference League wollten wir in die Playoffs und haben die Ligaphase erreicht.» Bezüglich der nationalen Wettbewerbe ist die Sache aber klar: «In Cup und Meisterschaft haben wir die Ziele ganz klar verpasst. Aber es soll niemand denken, wir brechen deswegen zusammen. Das ist der Moment, hinzustehen und zu sagen, ‹wir haben es gemeinsam verpasst.› Die Sonne scheint hier für alle und niemand steht alleine draussen im Regen.»
Auf die Frage, ob sich Trainer Maassen und Sportchef Stilz Sorgen um Ihre Jobs machen müssen, verneint Hüppi: «Wir haben vollstes Vertrauen ins Trainerteam.»
Der Beste
Albert Vallci. Gute Passquote, gewinnt die Mehrheit seiner Zweikämpfe. Mitverantwortlich, dass die Null steht.
Der Schlechteste
Gora Diouf. Mehrere Klubs sollen an ihm interessiert sein. Unter anderem Hoffenheim. Spielt er so wie gegen den FCSG, dann wird das aber nichts mit einem Transfer in eine Top-Liga.
Das gab zu reden
Das Schicksal von Sion-Trainer Didier Tholot. Boss Christian Constantin hatte vor den letzten beiden Spielen Punkte gefordert. Plural. Gegen Servette gabs einen Zähler, gegen den FCSG keinen. Nicht ausgeschlossen, dass die Tage von Tholot deshalb gezählt sind. Zumal das nächste Super-League-Spiel erst in zwei Wochen stattfinden wird.
Die Fans
18’450 Zuschauer! Der Kybunpark ist ausverkauft. Wohl zum letzten Mal in dieser Saison. Weils nun unattraktive Kehrausspiele gegen Winterthur, Yverdon, GC, Sion und den FCZ geben wird.
Die Schiris
Schiri Sven Wolfensberger und seine beiden Assistenten Jonas Erni und Devis Dettamanti sind bis kurz vor Schluss die Herren der Lage. Dann zeigt Wolfensberger Lukas Görtler Gelb-Rot. Eine Fehlentscheidung.
So gehts weiter
Die ersten 33 Runden sind Geschichte. Nach den Cup-Halbfinals am Wochenende des 26. und 27. April gehts für St. Gallen und Sion am 3. und 4. Mai in der Liga weiter. Der Spielplan der Meister- und Abstiegsrunde folgt im Verlauf der Woche.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 33 | 40 | 61 | |
2 | Servette FC | 33 | 9 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 33 | 7 | 53 | |
4 | FC Luzern | 33 | 10 | 51 | |
5 | FC Lugano | 33 | 1 | 49 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 33 | 8 | 47 | |
7 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
8 | FC Zürich | 33 | -4 | 47 | |
9 | FC Sion | 33 | -10 | 36 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 33 | -11 | 33 | |
11 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
12 | FC Winterthur | 33 | -29 | 30 |