Das Spiel

Lugano knackt die Ostschweizer Festung und fügt St. Gallen die erste Heimniederlage der Saison zu. Zuvor war das Team von Peter Zeidler in den bisher neun gespielten Heimspielen ungeschlagen.

Insbesondere der Name Sabbatini wird den St. Gallern an diesem Nachmittag in schlechter Erinnerung bleiben. Schiedsrichter Fähndrich schickt nämlich FCSG-Captain Görtler nach einem Fusstritt gegen eben diesen Sabbatini mit Witz-Rot unter die Dusche (siehe «Das gab zu reden») – bis dahin sind nur fünf Minuten gespielt. Und die Startphase wird noch verhexter für das Heimteam: Geubbels verletzt sich bei einem Sprint, für den Angreifer geht es nach rund 15 Minuten nicht mehr weiter.

St. Gallen zieht sich in Folge mehrheitlich zurück und macht die Räume so eng, dass Lugano seine numerische Überlegenheit nicht ausnutzen kann. Nach 45 Minuten trifft allerdings ausgerechnet Sabbatini aus dem Nichts ins Ostschweizer Herz. Vladi passt zum Uruguayer, der den Ball nur noch über die Linie drücken muss und Espen-Goalie Zigi ohne Abwehrchance lässt. 

Zigi bewahrt sein Team später zuerst vor einem noch höheren Rückstand. Zuerst lenkt der Ghanaer einen Vladi-Kopfball ab, danach rettet er gegen Hajrizi. Im unmittelbaren Gegenzug kann St. Gallen profitieren. Stevanovic schiebt nach einem Zuspiel von Okoroji zum Ausgleich ein. Liegt hier also noch etwas drin für die Espen?

Die Antwort lautet Nein, denn das 1:1 hält nur knappe fünf Minuten, danach bringt Celar Lugano per Kopfball wieder in Führung – es ist sein siebtes Saisontor. Kurze Zeit später trifft Bislimi zur Vorentscheidung. Der Joker stürmt alleine auf Zigi zu und schiebt eiskalt ins Tor ein. Tief in der Nachspielzeit macht Celar schliesslich noch den Deckel drauf. Mit der Niederlage verpasst es St. Gallen, den Rückstand zu Leader YB auf zwei Punkte zu verkürzen.

Der Beste

Luganos Stürmer Zan Celar. 45 Minuten nicht zu sehen, bereitete er erst das 0:1 sowie dann das 1:3 vor – und machte zwischendurch das spielentscheidende 1:2 und kurz vor Schluss noch das 1:4 selbst.

Der Schlechteste

Schiedsrichter Lukas Fähndrich, der das Spiel bereits nach fünf Minuten mit seinem falschen Entscheid, Platzverweis gegen Görtler, mitentscheidet. Zudem ohne klare Linie bei seiner Spielleitung.

Das gab zu reden

Die Rote Karte für St.-Gallen-Captain Lukas Görtler nach Intervention von VAR Lionel Tschudi. Görtler spielt klar den Ball vor Sabbatini, der sogar ihn foult. Doch Görtler trifft den Lugano-Captain am Schienbein. Schiedsrichter Lukas Fähndrich lässt weiterlaufen, schaut sich dann nach Hinweis von Tschudi die Szene nochmals an und zeigt dem völlig entgeisterten Görtler Rot. Schlimm dabei, dass Fähndrich nicht den Mut hat, seine im Spiel getroffene Entscheidung zu bestätigen … «Ich spiele den Ball, er trifft mich am Fuss und in der Schussbewegung treffe ich ihn dann am Schienbein», so Görtler, der nach dem Platzverweis auf der Tribüne mitfiebert. Für Görtler war es die zweite glatte rote Karte der Karriere – die andere sah er im September 2018, als er noch in Utrecht in den Niederlanden spielte, im Cup gegen Maastricht.

So geht es weiter

Die Super League geht in eine englische Woche. Der FC St. Gallen misst sich am Mittwoch (20.30 Uhr) zu Hause mit Servette. Lugano bestreitet am selben Tag ebenfalls um 20.30 Uhr im Cornaredo die Partie gegen die Grashoppers.

Credit Suisse Super League 24/25

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	FC Zürich	14	7	26
	2	FC Basel	14	20	25
	3	FC Lugano	14	6	25
	4	Servette FC	14	2	25
	5	FC Luzern	14	4	22
	6	FC St. Gallen	14	6	20
	7	FC Lausanne-Sport	14	2	20
	8	FC Sion	14	0	17
	9	BSC Young Boys	14	-5	16
	10	Yverdon Sport FC	14	-10	15
	11	FC Winterthur	14	-21	11
	12	Grasshopper Club Zürich	14	-11	9