Das Spiel
Ist das bitter für Lausanne-Goalie Letica. Dem Schlussmann flutscht 20 Minuten vor Schluss ein harmloser Kopfball von Geubbels durch die Finger. Der Kybunpark jubelt über das 3:2. Die erste Führung für das Heimteam in diesem Spektakel-Spiel.
Denn Lausanne legt zweimal los wie die Feuerwehr. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit treffen die Waadtländer nach nur drei Minuten. Doch zweimal können die Espen reagieren und ausgleichen. Nach einer halben Stunde macht sich Lausanne das Leben zudem selbst schwer. Karim Sow zieht Geubbels an der Schulter zurück. Notbremse. Rot nach Videostudium.
Die zehn Waadtländer wehren sich danach aber tapfer und halten dagegen. Bis Letica patzt und die Espen in Überzahl doch noch jubeln können. Denn danach hat Lausanne zwar nochmals die eine oder andere Chance, kann aber nicht mehr ausgleichen.
Die Tore
3. Minute, Kaly Sène, 0:1: FCSG-Stanic klärt einen Abschluss nur ungenügend per Kopf. Der Ball fliegt in hohem Bogen zu Sène, der die Kugel aus fünf Metern volley in die Maschen haut.
11. Minute, Lukas Görtler, 1:1: Lausanne-Goalie Letica schätzt eine Flanke falsch ein und fliegt am Ball vorbei. Toma kommt an den Ball und legt auf Görtler ab, der nur noch einschieben muss.
48. Minute, Alvyn Sanches, 1:2: Sanches wird auf der linken Seite in Szene gesetzt, zieht mit einer Körpertäuschung in den Strafraum und verwandelt trocken ins lange Eck.
57. Minute, Christian Witzig, 2:2: Witzig tunnelt erst einen Gegenspieler und drischt dann das Leder von der Strafraumgrenze wunderschön in den Winkel.
71. Minute, Willem Geubbels, 3:2: Bastien Toma flankt zur Mitte, wo Geubbels den Ball per Kopf harmlos aufs Tor bringt und dank des dicken Patzers von Letica jubeln kann.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Lukas Görtler, St. Gallen: «Wir hatten viel Dynamik im Spiel und reagieren zweimal sehr gut. Wir kommen zweimal zurück und gewinnen gegen eine gute Mannschaft. Ich bin extrem zufrieden, auch wenn wir uns in Überzahl wünschen, nicht mehr zittern zu müssen.»
Raoul Giger, Lausanne: «Sie haben gewonnen, aber überragend haben sie es nicht gespielt. Wir hatten auch am Ende nochmals Chancen auf ein Tor. Da müssen wir uns nicht kleinreden. Wir müssen jetzt weiter arbeiten und nicht alles schlechtreden. Die Niederlage akzeptieren und aus den Fehlern lernen.»
Der Beste
Christian Witzig. Ist ein Typ, der gerne mal quer legt, statt einfach mal draufzuhauen. Gegen Lausanne aber nimmt er sich für einmal ein Herz. Und trifft per Traumtor. Auch sonst ein steter Unruheherd.
Der Schlechteste
Karlo Letica. In der ersten Halbzeit behindert ihn die tiefestehende Sonne, in der zweiten ist er bloss ein Schatten seiner selbst. Den Gegentreffer zum 2:3 hält selbst ein Amateurgoalie für gewöhnlich im Schlaf.
Das gab zu reden
«Aiaiaiai», ruft der Stadionsprecher der St. Galler, Richard Fischbacher, in der Schlussphase, weil sich die Lausanner um ein Haar ein faules Ei gelegt hätten. «Aiaiaiai», dürfte sich Fischbacher in jenem Moment auch selbst gedacht haben. Weil er sein Mikrofon nicht ausgeschaltet hat.
Die Schiris
Schiri Dudic und seine Kollegen haben schon nach sieben Minuten alle Hände voll zu tun. Erst gehts fast vier Minuten bis der erste Lausanner Treffer gegeben wird, dann reklamieren die St. Galler Handspiel, ehe Dudic Sow vom Platz stellt. Erst gibt der Schiedsrichter Gelb, ehe er sich die Szene noch einmal auf Video anschaut und seine Entscheidung revidiert. Ein vertretbarer Entscheid.
Die Fans
16’544 Fans beehren den Kybunpark. Ausverkauft ist die Hütte damit nicht. Wohl auch, weil viele Espen-Anhänger in den Bergen weilen und dort die Sonne geniessen.
So gehts weiter
Lausanne empfängt kommenden Samstag Meister YB um 18 Uhr. Einen Tag später reist St. Gallen nach Luzern, um sich um 14.15 Uhr mit dem FCL zu messen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  FC Basel | 26 | 27 | 45 | |
2 |  Servette FC | 26 | 7 | 45 | |
3 |  FC Luzern | 26 | 6 | 43 | |
4 |  FC Lugano | 26 | 5 | 42 | |
5 |  FC Zürich | 26 | 1 | 39 | |
6 |  FC Lausanne-Sport | 26 | 9 | 37 | |
7 |  BSC Young Boys | 26 | 5 | 37 | |
8 |  FC St. Gallen | 26 | 2 | 36 | |
9 |  FC Sion | 26 | -7 | 30 | |
10 |  Grasshopper Club Zürich | 26 | -9 | 26 | |
11 |  Yverdon Sport FC | 26 | -18 | 25 | |
12 |  FC Winterthur | 26 | -28 | 20 |
