Das Spiel
Das grosse Spiel zwischen St. Gallen und Basel ist mit hohen Erwartungen erwartet worden. Und diese wurden erfüllt. Dank eines rassigen und temporeichen Starts beider Mannschaften und einer spektakulären Aufholjagd der Espen.
Zur ersten Top-Chance der Partie kommt der FCSG nach gut sechs Minuten. Der Abschluss von Nsame ist allerdings zu zentral. Besser macht es vier Minuten später auf der Gegenseite Léo Leroy, der mit seinem zweiten Saisontreffer den FCB in Führung bringt.
Danach flacht die Partie erst einmal ab. Die Basler kontrollieren das Spiel geschickt und lassen hinten nur wenig zu. Auch nach der Pause bekunden die Espen Mühe, die gut stehenden Basler zu knacken. Und als Noah Yannick nach einem FCB-Eckball den Ball ins eigene Tor ablenkt, scheint die Partie entschieden.
Entschieden ist im Kybunpark allerdings nichts. Denn als FCB-Trainer Celestini seinen Starspieler Shaqiri vom Platz nimmt, kippt fast aus dem Nichts die Partie. Und FCB-Goalie Hitz hilft dabei mächtig mit, indem er einen Kopfballabschluss vor die Füsse von Witzig legt, der locker zum Anschlusstreffer einschieben kann. Plötzlich bebt das Stadion wieder. Und kurze Zeit später passiert dann tatsächlich noch das, was niemand mehr gedacht hatte. Geubbels trifft kurz vor der 90. Minute nach einer Ecke per Kopf zum viel umjubelten 2:2-Ausgleich.
Die Tore
10. Minute, Léo Leroy, 0:1. Traoré läuft von links in den Strafraum und bringt den Ball in die Mitte. Stevanovic versucht zu klären, spielt ihn aber direkt zu Leroy. Dieser fackelt nicht lange und zimmert die Kugel in die linke Ecke. Zigi hat keine Chance.
71. Minute, Noah Yannick (ET), 0:2. Shaqiri zieht eine Ecke von rechts auf den ersten Pfosten. Otele irritiert die St. Galler, berührt die Kugel aber nicht. Diese prallt an Noah Yannicks Bein und rutscht von da an allen vorbei ins Tor.
79. Minute, Christian Witzig, 2:1. Daschner bringt eine Ecke von rechts auf den Elfmeterpunkt. Ambrosius steigt hoch und köpfelt in Richtung Hitz. Dieser lässt den Ball ohne Not fallen, Witzig reagiert am schnellsten und drückt ihn über die Linie.
87. Minute, Willem Geubbels, 2:2. Toma tritt eine Ecke von links auf den Kopf von Geubbels. Dieser lenkt den Ball via Pfosten ins Tor.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Christian Witzig: «Wir haben in den letzten Heimspielen schon gezeigt, dass wir in der zweiten Halbzeit unglaublich sind. Dass wir Mentalität haben zum Zurückkommen, das haben wir auch heute wieder gemacht. Über 90 Minuten waren wir das bessere Team.»
Dominik Schmid: «Für mich ist es eine Niederlage. Dass wir das nicht über die Zeit bringen und solche Tore bekommen, da sind wir selbst schuld. Ich muss das erste Tor nochmals anschauen. Ich stehe da bisschen im Weg, blöd gelaufen. Das zweite Gegentor nervt mich aber mehr. Dass wir da so einen Eckball verschulden, ohne Druck. Das ist wieder typisch. Da musst du dich am Ende nicht wundern, wenns nicht klappt mit den Punkten.»
Lukas Daschner: «Wir haben nie aufgesteckt, grosses Lob an die Mannschaft. Wir haben bis zum Ende dran geglaubt, das kann uns Hoffnung geben für die nächsten Spiele.»
Der Beste
Stephan Ambrosius. Klar, ein Edeltechniker wird der Espen-Verteidiger nicht mehr werden. Aber der Mann steht sinnbildlich dafür, dass die St. Galler nie aufgeben. Mentalitätsmonster. Am Anschlusstreffer beteiligt. Stark.
Der Schlechteste
Fabio Celestini. Nimmt ohne Not seinen besten Mann, Xherdan Shaqiri, vom Feld und versucht, die Zwei-Tore-Führung mit einer Simi-Sicherli-Taktik über die Runden zu bringen. Klassisch verpokert.
Das gab zu reden
Die Verletzung von Betim Fazliji. Nach seinem Kreuzbandriss steht der Rheintaler zum ersten Mal seit November 2023 wieder in der Startformation und muss nach acht Minuten wieder vom Platz. Nach einem Zweikampf mit Xherdan Shaqiri zeigt der 25-Jährige sofort an, dass etwas nicht in Ordnung ist. Zwar probierts Fazliji noch einmal eine Minute, wird dann aber ausgewechselt und durch Bastien Toma ersetzt.
Die Schiris
Schiri Urs Schnyder und seine Kollegen haben das Spielgeschehen zu jeder Zeit im Griff. Der VAR muss kein einziges Mal einschreiten.
Die Fans
19’355 Zuschauer sorgen im Kybunpark für eine atemberaubende Atmosphäre. Vor allem in der heissen Schlussphase kocht der Kessel fast über.
So gehts weiter
Der FC St. Gallen trifft am nächsten Samstag um 18 Uhr auf Schlusslicht Winterthur. Basel misst sich zuvor im Cup mit Underdog Etoile Carouge (Mittwoch, 19.30 Uhr) und empfängt am Samstag (18 Uhr) den FC Sion im heimischen Joggeli.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC | 29 | 10 | 51 | |
2 | FC Basel | 29 | 28 | 49 | |
3 | FC Luzern | 29 | 8 | 47 | |
4 | BSC Young Boys | 29 | 10 | 46 | |
5 | FC Lugano | 29 | 3 | 45 | |
6 | FC Zürich | 29 | 1 | 45 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 29 | 5 | 40 | |
8 | FC St. Gallen | 29 | 1 | 39 | |
9 | FC Sion | 29 | -6 | 35 | |
10 | Yverdon Sport FC | 29 | -16 | 32 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 29 | -12 | 27 | |
12 | FC Winterthur | 29 | -32 | 20 |