Das Spiel
Die letzten sechs Minuten und die Nachspielzeit sind Chaos und Spektakel pur im Tourbillon. Es beginnt mit Noah Yannick, der den Gästen mit einem Traumtor einen Punkt rettet. Dann vergibt Sion, das in der zweiten Halbzeit bis dahin nur selten gefährlich wird, drei Matchbälle. Zunächst scheitert Christian Souza an Goalie Lawrence Ati Zigi, dann haut Jan Kronig den Ball an die Querlatte und Anton Mirantschuk köpfelt völlig freistehend drüber. Da hätten die Einwechselspieler ihrem Team den ersten Sieg nach sechs sieglosen Spielen seit August bescheren können.
In der 95. Minute liegt der Ball dann tatsächlich noch hinter Zigi im Netz. Zählen tut der Treffer aber nicht, weil im gegenüberliegenden Strafraum Willem Geubbels und Sion-Torwart Timothy Fayulu aneinandergeraten sind. Beide fliegen vom Platz. Auch Sion Sportchef Barthélémy Constantin und ein Staff-Mitglied der Walliser, die aufs Feld stürmen, sehen die Rote Karte.
Das 2:2 ist auch für den FCSG, bei dem Captain Lukas Görtler krank fehlt, zu wenig. Die Ostschweizer warten nun schon seit sechs Pflichtspielen auf einen Sieg. Die Gäste sind nach dem postwendenden Ausgleich nach einer Viertelstunde dem Führungstreffer näher. Vor allem aus der Chance von Christian Witzig, der nach einer Flanke von Hugo Vandermersch aus nächster Nähe frei zum Abschluss kommt, muss eigentlich ein Tor resultieren. Doch der Neo-Nationalspieler verzieht und wenig später klingelt es auf der Gegenseite. Dejan Sorgic nutzt auch seine zweite Torchance des Tages eiskalt und sorgt bereits früh dafür, dass Sions Torausbeute aus den letzten vier Spiele egalisiert wird.
In der zweiten Halbzeit haben die Gäste zwar weiterhin mehr Ballbesitz, können sich aber kaum nennenswerte Möglichkeiten erspielen. Die Ausnahme stellt der Ausgleich und Albert Vallcis Pfostentreffer dar. Der Innenverteidiger kommt nach einer hohen Flanke am weiten Pfosten aus drei Metern zum Abschluss und scheitert am Aluminium (58.). Sion steht defensiv meist solid und ist stets durch Konter gefährlich.
Die Tore
9. Minute, Dejan Sorgic, 1:0. Théo Berdayes will mit einem Steilpass eigentlich Theo Bouchlarhem lancieren, dieser verpasst den Ball aber knapp. Im Rücken läuft jedoch Dejan Sorgic aufmerksam mit und bringt die Kugel von halb links in der rechten Ecke unter.
15. Minute, Willem Geubbels, 1:1. Bastien Toma wird an der rechten Strafraumgrenze von Abdoulaye Diaby steil geschickt und legt zurück in den Rücken der Abwehr. Dort nimmt Willem Geubbels den Ball gekonnt an und versorgt ihn aus der Drehung via linken Pfosten eiskalt im Tor.
29. Minute, Dejan Sorgic, 2:1. Théo Berdayes will eine Flanke von links per Volley aufs Tor bringen, verzieht aber. Der U21-Nationalspieler hat jedoch Glück, dass sein Ball stattdessen zum Pass auf Theo Bouchelarhem wird. Dieser spielt das Leder vom linken Ende des Fünf-Meter-Raums direkt auf Dejan Sorgic weiter, der in der Mitte mühelos verwertet.
84. Minute, Noah Yannick, 2:2. Der Kameruner fasst sich unweit der linken Strafraumecke ein Herz und haut den Ball via Pfosten. ins Lattenkreuz.
Der Beste
Dejan Sorgic. Wahnsinn, was der 35-Jährige abliefert. Er rennt wie ein Jungspund, erzielt einen Doppelpack und verpasst seinen zweiten Super-League-Hattrick seiner Karriere nur um ein Haar.
Der Schlechteste
Chima Okoroji. Findet auf der linken Seite nie ins Spiel. Und bekundet in der Defensivarbeit mit seinen Gegenspielern viel Mühe.
Das gab zu reden
Die beiden Fankurven lassen es sich auch am Sonntagnachmittag nicht nehmen und protestieren wieder einmal gegen die Behörden. Auf beiden Seiten sind Banner zu sehen, um den Unmut gegen die Kollektivstrafen kundzutun.
Die Stimmen
«Emotionen gehören dazu. Ich weiss nicht, ob das so richtig ist. Am Ende war es nicht so schlimm. Das mit den vier den Roten Karten ist am Ende schade für das Spiel. Der Schiri hat aber vor dem Tor gepfiffen, leider. Daher war es korrekt, dass es nicht gezählt hat. Wir hätten drei Punkte verdient gehabt, wir müssen weiter hart arbeiten», sagt Sion-Verteidiger Numa Lavanchy gegenüber Blue.
Es war ein ganz schwieriges Spiel, wir wussten das Sion tief steht und gut verteidigt. Sion war immer wieder gefährlich im Umschaltspiel. Wir nehmen den erkämpften Punkt mit. Wir haben uns schwergetan, auch weil wir den Ball zu lange am Fuss gehalten haben», so Torschütze Albert Vallci gegenüber Blue.
Die Schiedsrichter
Nico Gianforte (Schiedsrichter), Vital Jobin (Assistent), Noël Lötscher (Assistent), Lukas Fähndrich (VAR). Gianforte hat während den neunzig Minuten alles im Griff und verteilt in einer sehr fair geführten Partie nur drei Verwarnungen. In der Nachspielzeit überborden die Emotionen aber aus dem Nichts. Geubbels revanchiert sich bei Sion-Goalie Fayulu für ein nicht gegebenes Foul. Gianforte bemerkt das erst Sekunden später. Als er zum Geschehen rennt, trifft Sion auf der anderen Seite zum 3:2. Das wird aber zurecht aberkannt und Geubbels und Fayulu müssen mit Rot unter die Dusche.
Die Zuschauer
10'000 Fans sind am Sonntagmittag für das Spiel ins Tourbillon gekommen.
So gehts weiter
St. Gallen empfängt in der englischen Woche am Mittwochabend den FC Winterthur (20.30 Uhr). Sion spielt zeitgleich erneut zuhause und zwar gegen den FCZ. Am nächsten Samstag stehen sich die beiden Teams dann im St. Galler Kybunpark erneut gegenüber (20.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |