Das Spiel
Die Genfer starten unter dem neuen Trainer Thomas Häberli mit einem 2:1-Auswärtssieg in die neue Saison. Dabei erhalten sie gütige Mithilfe vom Luzerner Verteidiger Jesper Löfgren. Der Schwede hat den Anpfiff völlig verpennt, verschuldet mit seiner Unkonzentriertheit den frühen Rückstand. Kalt geduscht vom Gegentreffer will die Luzerner Offensive nie wirklich warmlaufen. Es entsteht eine Partie mit vielen Zweikämpfen, Chancen sind Mangelware.
Einen Schockmoment liefern Unglücksrabe Löfgren und Servette-Stürmer Crivelli, als sie nach einem Eckball die Köpfe aneinander knallen. Der Genfer verschmiert gleich zwei Trikots mit Blut. Und weil keine weiteren Crivelli-Shirts mehr vorhanden sind, muss er die Partie im Leibchen von Teamkollege Simbakoli fortführen. Für beide geht die Partie aber weiter.
Die Luzerner erhöhen nach dem Pausentee die Kadenz, müssen in ihrer besten Phase aber den zweiten Gegentreffer durch Servette-Captain Rouiller hinnehmen. Der FCL beweist Moral, kommt durch Villiger nochmals heran. Am Ende bringen die Genfer den Auftaktsieg aber über die Zeit.
Die Stimmen
Joel Mall: «Ein Sieg in Luzern ist nie einfach. Am Ende haben wir noch kurz gezittert. Wir hätten den Sack früher zumachen sollen, aber schlussendlich sind wir happy über den Sieg. Klar hat uns das 1:0 in die Karten gespielt. Nach dem zweiten Treffer hatten wir die Partie im Griff, aber so ist der Fussball halt. Eine Aktion und schon bist du wieder mit dem Rücken zur Wand. Am Ende sind wir einfach glücklich über den Sieg.»
Lars Villiger: «Ich bin froh, dass ich eine halbe Stunde ran durfte. Wir hatten schon zuvor Chancen und darauf können wir aufbauen. Ich finde, wir sind besser ins Spiel gekommen als Servette, aber klar ist es schade, wenn man so in Rückstand gerät. Servette ist bis zum 2:0 nicht oft vor unser Tor gekommen. Ich hoffe, diese Saison möglichst viele Tore zu schiessen.»
Pascal Loretz: «Servette ist sicherlich eine eingespielte Mannschaft. Wir haben einen unglücklichen Start erwischt und haben uns dann schwergetan. Heute hat die Effizienz gefehlt. Dieses Problem hatten wir bereits letzte Saison. Ich hoffe, dass wir das ändern können. Wir sind defensiv nicht schlecht gestanden, bekommen leider trotzdem zwei Tore. Vor allem der Treffer am Anfang war etwas geschenkt.»
Die Tore
4. Minute, Dereck Kutesa, 0:1. Luzern-Verteidiger Löfgren vertändelt leichtfertig als letzter Mann den Ball an Kutesa. Der Ex-Luzerner zieht alleine los und vollendet lässig zur Genfer Führung.
58. Minute, Steve Rouiller, 0:2. Eine scheinbar geklärte Flanke landet in den Füssen von Rouiller, der im Strafraum lauert. Der Servette-Captain lässt mit einer simplen Bewegung Löfgren ins Leere laufen und schiebt ins weite Eck ein.
93. Minute, Lars Villiger, 1:2. Ciganiks liefert von der linken Strafraumkante eine butterweiche Flanke ins Zentrum. Dort verliert die sonst solid stehende Genfer Verteidigung Villiger aus den Augen – so kann der Stürmer unbedrängt per Kopf einnetzen.
Der Beste
Timothé Cognat. Der Franzose diktiert das Spiel der Genfer, wie nur er es kann. Zeigt sich zum Saisonauftakt schon in blendender Form. Einer der besten Fussballer der Super League.
Der Schlechteste
Jesper Löfgren. Schiesst beim ersten Gegentreffer einen Riesenbock, in dem er ohne Not den Ball als letzter Mann vertändelt. Und auch beim zweiten Gegentreffer sieht er nicht gut aus.
Die Zuschauer
10'254 Fans haben sich in der Swissporarena für das erste Heimspiel der Luzerner eingefunden.
Das gab zu reden
Prominenter Besuch in der Swissporarena. Nati-Star Ruben Vargas (25) hat in der Loge Platz genommen. Nach der EM verbringt der Adligenswiler ein paar Tage in seiner Heimat und lässt sich den Super-League-Auftakt nicht entgehen. Besonders Glück bringt er seinem Ex-Klub aber nicht. Beim FCL durchlief Vargas einst die Jugendabteilung. Als Profi absolvierte er für Blau-Weiss 58 Spiele, schoss 12 Tore und bereitete 13 vor. Im Sommer 2019 wechselte er zu Augsburg in die Bundesliga. Dort ist er immer noch unter Vertrag.
So gehts weiter
Luzern trifft am Samstag (18 Uhr) im Letzigrund auf die Grasshoppers. Für Servette steht eine englische Woche auf dem Programm. Am Mittwoch (20.30 Uhr) empfängt man Meister YB zum vorgezogenen fünften Spieltag, vier Tage später (14.15 Uhr) reist Yverdon nach Genf.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |