Das Spiel
Viel unterschiedlicher hätte das erste Saisondrittel für Luzern und YB nicht verlaufen können. Während es für die Luzerner nach zwischenzeitlicher Leaderposition in der Tabelle immer weiter nach unten geht, hat das ehemalige Schlusslicht aus Bern mit dem nach oben Klettern begonnen.
Doch in der Swissporarena erwischen die Gastgeber den besseren Start. Klidjé kann früh alleine auf von Ballmoos losziehen, seine unsaubere Ballannahme bringt die Gastgeber aber um eine erste Topchance.
Die Gäste aus Bern stempeln erst in der 26. Minute ein. Virginius versucht es aus spitzem Winkel, Loretz ist aber zur Stelle. Auf der anderen Seite verhindert von Ballmoos nach einem Klidjé-Kopfball die Führung des Heimteams. Kurz darauf sorgt mit Males ausgerechnet ein ehemaliger FCL-Profi für die Berner Führung.
Nach der Pause hat Luzern zwar mehr Ballbesitz, zu Chancen kommt aber nur YB. Itten (66.) schrammt nach einer Ecke nur knapp am 2:0 vorbei. Luzern rappelt sich erst in der Schlussphase noch einmal auf und belohnt sich mit dem späten Ausgleichstreffer durch Klidjé. Den Luzernern bleibt der Jubel zwar zunächst im Hals stecken, weil der Linienrichter die Fahne hebt. Dann aber korrigiert der VAR den Entscheid und gibt den Treffer – und macht das Stadion so verspätet zum Luzerner Tollhaus.
Die Tore
34. Minute, Darian Males, 0:1. Nach einem Bock von Jaquez bedient Itten Virginus. Dieser legt quer auf Males, der unbedrängt einschieben kann.
79. Minuten, Thibualt Klidjé, 1:1. Mit einem feinen Chipball schickt Rrudhani Klidjé in die Tiefe. Der Togolese verwertet eiskalt.
Der Beste
Thibault Klidjé. Mausert sich immer mehr zum Torschützen. Siebtes Saisontor! Verstolpert in der ersten Halbzeit noch einen Ball, als er alleine aufs Tor ziehen könnte. Doch steigert sich, gewinnt als kleiner Spieler viele Kopfballduelle und bleibt dann vor dem Tor cool (79.).
Der Schlechteste
Luca Jaquez. Der Fast-Natonalspieler (eine Sperre machte Aufgebot im November zunichte) verschuldet als Innenverteidiger das 0:1, weil ihm der Ball verspringt. Zudem verliert er viele Kopfballduelle gegen Itten.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Stefan Knezevic: «In der ersten Halbzeit waren wir das bessere Team, in der zweiten hat YB etwas aufgedreht. Am Ende ist es ein gerechtes Unentschieden. Wir wissen, dass das Spiel zu machen, nicht unsere grösste Stärke ist. Wir sind eher konterstark, darum ist es nach einem Rückstand noch schwieriger für uns.»
Das gab zu reden
YB hat kein einziges der letzten 19 Spiele gegen Luzern verloren. Aber auch die Luzerner können mit einer Serie beeindrucken: In den letzten 22 (!) Ligaspielen ist den Innerschweizern immer ein Tor gelungen. Ausgebauter Vereinsrekord.
Die Zuschauer
Es ist Morgen und noch dunkel, da sind einige bereits in der Swissporarena. Dick eingepackt und mit der Schaufel in der Hand. Da steht die Partie wegen der dicken Schneeschicht auf der Kippe. Mit ihrer Räumungsaktion ermöglichen sie, dass die Partie überhaupt erst stattfinden kann. Am Mittag kommt dann das grüne Licht.
Und die FCL-Kurve glänzt ein zweites Mal: Sie ziehen vor dem Spiel einen riesigen Schwan im Stadion hoch vor der Kulisse der Stadt Luzern – sehenswerte 3D-Choreo.
Das Schiedsrichter-Gespann
Luca Cibelli leitet die Partie. Diesmal auf dem Feld. Vor 20 Tagen stand er in der Swissporarena als VAR am Ursprung des fälschlicherweise gegebenen Penaltys gegen GC (2:0 für Luzern). Als Schiedsrichter hat er die Partie im Griff, entscheidet von sich aus richtig. Mit Ausnahme des Tors von Klidjé (79.), das zuerst wegen vermeintlichen Abseits aberkannt wird. Der VAR greift korrigierend ein. Doch das ist die primäre Aufgabe des Linienrichters und nicht von Cibelli.
So gehts weiter
Die Berner Young Boys empfangen unter der Woche Atalanta Bergamo in der Champions League, ehe es am nächsten Sonntag zu Hause gegen St. Gallen geht (Anpfiff 16.30 Uhr). Der FC Luzern muss am nächsten Samstag auswärts bei Yverdon ran (Anpfiff 18 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |