Das Spiel: Die Szene des Spiels folgt auf eine spielerisch starke Anfangsphase. Lukas Görtler spuckt in Richtung von Tsiy Ndenge und darf nach VAR-Studium auf dem Platz bleiben. Über Absicht oder nicht lässt sich diskutieren, doch eine solche Aktion hat im Sport keinen Platz.. Die «Blue»-Experten haben zur Sanktion geteilte Meinungen. «Das hat er bewusst gemacht. Er weiss, dass er einen Seich gemacht hat. Er ist einer, der immer Gas gibt. Aber das hat er nicht nötig. Da hat der Schiri mehr als ein Auge zugedrückt. Sehr glücklich für den FC St. Gallen», meint Ex-FCSG-Captain Philippe Montandon. Rolf Fringer ordnet die Szene etwas anders ein: «Gelb muss er bekommen. Rot wäre zu hart. Er hat in seine Richtung gespuckt, er hat sich aber sofort entschuldigt. Aber die Aktion ist mindestens eine Gelbe Karte, das ist ein Muss, ganz klar.»
Der betroffene Spieler bezieht nach dem Spiel gleich selbst Stellung. «Das sind absolut nicht die Werte, die ich nicht vertrete. Das war überhaupt nicht absichtlich. Als ich gemerkt habe, dass es in die Richtung von ihm ging, bin ich sofort aufgestanden und habe mich entschuldigt beim Schiri und beim Spieler. Das hat auf dem Fussballfeld nichts zu suchen», sagt Görtler nach der Partie gegenüber «Blue».
Die Partie ist aber auch voll mit spielerischen Höhepunkten. Beide Mannschaften benötigen wenig Anlaufzeit in der Swisspor Arena. Eineinhalb Minuten sind gespielt, als Pascal Schürpf alleine vor dem St. Galler Tor zum Abschluss kommt, den Ball aber daneben setzt. Glück für die Ostschweizer und Goalie Lawrence Zigi, der trotz des Corona-Chaos’ vergangener Woche im Tor steht. Auf der anderen Seite zeigen sich die Gäste treffsicherer. Victor Ruiz netzt nach toller Vorarbeit von Alessandro Kräuchi zur St. Galler Führung ein. Das Spiel verliert in der Folge etwas an Fahrt. St. Gallen hat indes Glück, dass sie weiter zu elft spielen dürfen.
Luzern startet in die zweite Hälfte gleich wie in die erste. Sie spielen konsequent nach vorne, lassen aber zahlreiche Möglichkeiten ungenutzt. Bis Dejan Sorgic nach einem Eckball der Innerschweizer richtig steht und nur noch zum Ausgleich einschieben muss. Der FCL scheint im Spiel angekommen und just gehen die Gäste wieden in Führung. Nach einem Fehler im Aufbauspiel Luzerns landet das Spielgerät bei Jordi Quintilla, der aus der Ferne abzieht und trifft. Das Heimteam hat aber auch darauf eine Antwort, als Filip Ugrinic wenige Minuten später die Partie erneut ausgleicht. Kurz vor dem Schlusspfiff zeigt Goalie Zigi eine unglaubliche Dreifach-Parade und verhindert den FCL-Heimsieg. St. Gallen bleibt somit der Leader der Super League, lässt jedoch erstmals Punkte liegen.
Die Tore:
0:1 | 5. Minute | Victor Ruiz | Kräuchi wird auf rechts lanciert, setzt sich mit einem tollen Antritt gut durch und spielt den Ball punktgenau zu Ruiz in die Mitte. Der Spanier muss nur noch den Fuss hinhalten.
1:1 | 51. Minute | Dejan Sorgic | Louis Schaub tritt einen Eckball zur Mitte. Zigi pariert am ersten Pfosten, doch der Ball prallt ans Aluminium und landet bei Sorgic, der in der Mitte abstaubt.
1:2 | 59. Minute | Jordi Quintilla | Quintilla erhält den Ball nach einem Fehler der Luzerner im Halbfeld. Er findet keine Anspielstation und zieht ab. FCL-Goalie Müller kommt noch heran, lässt den haltbaren Schuss aber ins Tor passieren.
2:2 | 66. Minute | Filip Ugrinic | Sidler flankt den Ball aus dem Mittelfeld in den Strafraum. Ugrinic läuft ein und lässt Goalie Zigi mit seinem Kopfball keine Chance.
Der Beste: St. Gallens Goalie Zigi. Hält super, vor allem in der 89. Minute: Dreimal (!) entschärft er Luzerner Schüsse innert Sekunden mit dem Fuss, unglaublich.
Der Schlechteste: Luzerns Innenverteidiger Knezevic. Ungewohnt viele Stockfehler.
Das gab zu reden: Gerangel zwischen FCL-Ndenge und Görtler auf dem Kunstrasen hinter der Grundlinie. Der St. Galler fällt auf den Ellbogen und spuckt darauf in Richtung Ndenge. Absicht? Schiri San konsultiert den VAR, schaut sich die Szene im TV am – und gibt keine Karte.
So geht es weiter: Für die Espen geht es am Samstag, 24.10. nach Lugano (19 Uhr). Luzern muss einen Tag später bei Meister YB (16 Uhr) ran.
Swissporarena, 3569 Zuschauer, Schiedsrichter: San.
Tore: 5. Ruiz (Kräuchi, Duah) 0:1. 59. Quintilla 1:2. 66. Ugrinic (Sidler) 2:2.
Bemerkungen: Luzern ohne Grether, Schwegler, Burch und Binous (alle verletzt). St. Gallen ohne Kamberi, Alves. Gonzalez und Lüchinger (alle verletzt).
Gelb. 27. Ndenge (Foul). 45. Tasar (Unsportlichkeit). 79. Kräuchi (Foul).
Luzern: Müller; Schulz, Lucas, Knezevic, Sidler; Carbonell, Ndenge; Tasar, Schaub, Schürpf; Sorgic
St. Gallen: Zigi; Kräuchi, Stergiou, Fazliji, Muheim; Quintilla; Görtler, Ruiz; Stillhart; Guillemenot, Duah.
Auswechslungen:
Luzern: Ugrinic (19. für Schürpf). Ndiaye (74. für Sorgic). Alabui (80. für Schaub).
St. Gallen: Babic (69. für Duah). Ribeiro (69. für Guillemenot). Staubli (79. für Ruiz). Rüfli (88. für Stillhart).
Swissporarena, 3569 Zuschauer, Schiedsrichter: San.
Tore: 5. Ruiz (Kräuchi, Duah) 0:1. 59. Quintilla 1:2. 66. Ugrinic (Sidler) 2:2.
Bemerkungen: Luzern ohne Grether, Schwegler, Burch und Binous (alle verletzt). St. Gallen ohne Kamberi, Alves. Gonzalez und Lüchinger (alle verletzt).
Gelb. 27. Ndenge (Foul). 45. Tasar (Unsportlichkeit). 79. Kräuchi (Foul).
Luzern: Müller; Schulz, Lucas, Knezevic, Sidler; Carbonell, Ndenge; Tasar, Schaub, Schürpf; Sorgic
St. Gallen: Zigi; Kräuchi, Stergiou, Fazliji, Muheim; Quintilla; Görtler, Ruiz; Stillhart; Guillemenot, Duah.
Auswechslungen:
Luzern: Ugrinic (19. für Schürpf). Ndiaye (74. für Sorgic). Alabui (80. für Schaub).
St. Gallen: Babic (69. für Duah). Ribeiro (69. für Guillemenot). Staubli (79. für Ruiz). Rüfli (88. für Stillhart).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |