Das Spiel
Die Fans beider Seiten sind heiss auf die Partie, auf das Duell der Erzrivalen. Die Stimmung in der Luzerner Swissporarena ist bestens – nur auf dem Platz ist von der Brisanz wenig zu sehen. Gute Chancen sind über weite Strecken Mangelware, das Spielgeschehen spielt sich mehrheitlich im Mittelfeld ab. Genau dort verliert Okoroji kurz vor der Pause den Ball, Klidje schaltet blitzschnell, bedient nach einem Sprint Grbic, der toll vollendet.
Gehts jetzt richtig los in der Swissporarena? Na ja. Zwar erhöht Luzerns Freimann nach einem Freistoss, weil Grbic den Ball zwar nicht berührt, aber aktiv eingreift, nimmt Ref Cibelli den Treffer aber wegen Abseits zurück. Danach wird der aufkommende Spielfluss durch den Seitenwechsel wieder gebremst.
Nach der Pause geht es ähnlich mau weiter. Vor allem die St. Galler bringen nichts Gefährliches zu Stande, sind deutlich weiter vom Ausgleich entfernt, als die Luzerner vom 2:0. Auch der eingewechselte Ex-YB-Sturm mit Felix Mambimbi und Jean-Pierre Nsame erweckt die Espen nicht zum Leben.
Weil Owusu nach einem wunderbaren Solo noch auf 2:0 erhöht, feiert der FC Luzern einen letztlich völlig verdienten 2:0-Sieg. Der FCSG wartet derweil weiter auf den Sprung in die Meistergruppe und seit August 2023 auf einen Sieg gegen den FC Luzern – und darf sich an diesem Sonntagnachmittag nur gerade über das Comeback des Langzeitverletzten Betim Fazliji (war seit November 2023 mit Kreuzbandriss out) freuen.
Die Tore
41. Minute, Adrian Grbic, 1:0: Okoroji lässt sich in der Vorwärtsbewegung den Ball abluchsen. Klidje schaltet blitzschnell und stürmt übers halbe Feld. Kurz vor dem Strafraum legt er wunderbar rüber zu Grbic, der die Kugel eiskalt über Zigi hinweg ins Tor lupft.
85. Minute, Tyron Owusu, 2:0: Nach einem tollen Pass in den Rückraum durch Pius Dorn tanzt sich Owusu wunderbar in den Strafraum. Von weit rechts haut er das Leder abgezockt in die linke Ecke.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Adrian Grbic: «Ich denke, dass der Zusammenhalt und der Spirit in der Mannschaft komplett stimmt. Was wir momentan auf den Platz legen, ist unglaublich. Für uns kann das gerne so weitergehen.»
Lukas Görtler: «Wir sind enttäuscht, vor allem mit unserer zweiten Halbzeit. Wir kommen gut ins Spiel, sind mutig. Wir kreieren zu wenig hochkarätige Chancen aus den Momenten, die wir eigentlich haben. Dann kriegen wir nach so einem – nix gegen Chima (Okoroji, d.Red.) – blöden Ballverlust ein Tor. Mit dieser zweiten Halbzeit kannst du einfach kein Spiel drehen – vor allem gegen Mannschaften wie Luzern, die das maximale rausholen – mit dem Teamgeist. Das heute war ein Rückschlag.»
Der Beste
Tyron Owusu. Setzt dem Spiel den Deckel auf. Sein erstes Super-League-Tor. Und auch sonst dominiert er mit seiner Physis im Mittelfeld.
Der Schlechteste
Bastien Toma. Wer hat ihn gesehen? Kommt gegen Luzern nie ins Spiel. Sieht Gelb und hat nach knapp einer Stunde Feierabend.
Das gab zu reden
Der Abgang von Luca Jaquez beim FC Luzern ist noch nicht offiziell. Die Zeichen verdichten sich aber immer mehr. Gegen St. Gallen fehlt sein Name auf dem Matchblatt. Den Grund nennt Trainer Mario Frick kurz vor Anpfiff gegenüber Blue: «Es steht ein potenzieller Transfer im Raum, das ist richtig. Aber es nützt jetzt nichts, wenn ich nachtrauere.» Statt Jaquez darf Bung Meng Freimann ran. Und dieser vergoldet seinen Einsatz fast mit einem Treffer, der wegen eines Abseits aber zurückgenommen wird. Jaquez soll zum VfB Stuttgart wechseln, wie Transferexperte Fabrizio Romano berichtet. Zuvor stand auch ein Wechsel zu Lille im Raum.
Die Schiris
Luca Cibelli (Schiedsrichter), Bastien Lengacher (Assistent), Vital Jobin (Assistent), Johannes von Mandach (VAR). Sie haben das Spiel im Griff. Anders als auch schon steckt in dieser Begegnung aber nicht viel Zunder. Aufregung gibts kurz vor dem Pausenpfiff, als Bung Meng Freimann den FCL 2:0 in Führung bringt. Doch das Tor wird nach VAR-Check zurückgenommen. Freimann steht dabei aber gar nicht im Abseits. Dafür aber Adrian Grbic, der für den VAR aktiv ins Spielgeschehen eingreift. Vertretbarer Entscheid. Allerdings stellt sich die Frage, weshalb der Linienrichter die Fahne hebt und nicht zuwartet.
Die Fans
Tolle Atmosphäre in der Swissporarena. 14’360 Fans haben sich ein Ticket für das Duell der beiden Rivalen gesichert.
So gehts weiter
Für beide Teams stehen Top-Spiele an! Der FC St. Gallen empfängt am kommenden Mittwoch um 20.30 Uhr Leader Lugano im heimischen Kybunpark. Einen Tag drauf – ebenfalls um 20.30 Uhr – fordert der FC Luzern im St. Jakob-Park den FC Basel.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 21 | 8 | 38 | |
2 | FC Basel | 21 | 25 | 37 | |
3 | FC Luzern | 21 | 7 | 36 | |
4 | Servette FC | 21 | 2 | 32 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 21 | 7 | 31 | |
6 | FC Zürich | 21 | -3 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 21 | 5 | 29 | |
8 | BSC Young Boys | 21 | -3 | 28 | |
9 | FC Sion | 21 | -1 | 26 | |
10 | Yverdon Sport FC | 21 | -10 | 21 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 21 | -9 | 20 | |
12 | FC Winterthur | 21 | -28 | 14 |