Das Spiel
Was für eine Willensleistung des FC Luzern! Nach einem Horror-Start in den ersten 20 Minuten jubelt man doch noch über den ersten Super-League-Sieg seit dem 25. November und klettert in der Liga wieder über den Strich. Eigengewächs Severin Ottiger komplettiert in der 89. Minute die grosse Wende zum 2:1.
Aber von Beginn weg: Ein Luzerner Kaltstart sorgt nämlich dafür, dass der Heimsieg für Luzern zur Mammutaufgabe wird. Erst wird Nicky Beloko (7.) der seinem Gegenspieler zwar ungewollt, aber wuchtig auf den Knöchel steigt, nach VAR-Eingriff des Feldes verwiesen. Dann ist Lausannes Ilie nach einem Prellball entscheidend schneller am Ball als FCL-Captain Jashari. Der leichte Kontakt ist kein zwingender, aber ein durchaus vertretbarer Elfmeterpfiff. Und, um den bitteren Fehlstart perfekt zu machen, ist Keeper Loretz beim unpräzisen Penalty von Kaly Sène zu früh in die Ecke unterwegs, nur mit den Fingerspitzen dran.
Doch der FCL, bei dem Frick nach dem 0:1 taktisch umstellt und Max Meyer mit dem Super-League-Debütant Levin Winkler ersetzt (mehr unter «Das gab zu reden») gibt sich nicht auf. Und er hat das nötige Glück, überhaupt im Spiel zu bleiben. Lausanne ist dem zweiten Tor durch Sène (35. und 47.), der zweimal alleine vor Loretz vergibt, und einem Offside-Tor (58.) näher als das Heimteam dem 1:1.
Mit dem Ausgleich in der 62. Minute verändert sich das Spiel aber komplett. Dorn, der nach einem ärgerlichen Lausanne-Ballverlust vom Strafraumrand flach ins Eck trifft, leitet die Wende ein. Lausanne verliert die Struktur und Luzern riecht plötzlich die grosse Wende in Unterzahl. In der 89. ist diese dank eines satten Schuss ins weite Eck von Aussenläufer Ottiger perfekt.
Und Lausanne? Das hätte alle Möglichkeiten gehabt, aus Luzern drei Punkte mitzunehmen, bleibt so aber auf Barrage-Platz 11. Wer aus diesem Start kein Profit schlagen kann, dem stehen im Abstiegskampf schwere Wochen und Monate bevor.
Der Beste
Pius Dorn. Er nimmt seine Mitspieler bei der Hand und führt sie zum zur Halbzeit nicht mehr erhofften Sieg.
Der Schlechteste
Samuel Kalu. Vertändelt vor dem Strafraum den Ball, der zum 1:1 führt und haucht den Luzernern damit wieder Leben ein.
Das gab zu reden
Wegen des Platzverweises von Nicky Beloko muss Mario Frick früh eine Auswechslung vornehmen. Statt einen Stürmer wie Sofyan Chader oder Teddy Okou vom Platz zu nehmen, nimmt der Liechtensteiner in der 22. Minute Max Meyer vom Platz. Dieser Entscheid überrascht. Schliesslich ist er eigentlich für das Kreative im Spiel zuständig. Glücklich ist der Deutsche darob selbstverständlich nicht und verschwindet in der Kabine. Derweil reagiert seine Freundin auf der Tribüne und ruft in die Richtung FCL-Bank «Bescheuert oder was». Wenigstens gibts am Ende ein Happy End. Beim Siegestor von Severin Ottiger kurz vor Schluss rennt Meyer mit der ganzen Ersatzbank unter die Kurve und jubelt mit dem Team.
So gehts weiter
Verschnaufpausen gibts keine, in der Super League steht eine Englische Woche an. Der FC Lausanne-Sport trifft am Mittwoch im Letzigrund auf den FC Zürich. Luzern reist am Donnerstag auf die Pontaise zum Schlusslicht Stade-Lausanne-Ouchy.
Swissporarena, 10'089 Zuschauer. - SR von Mandach
Tore: 20. Sène (Pen.) 0:1. 62. Dorn 1:1. 89. Ottiger (Kadak) 2:1.
Aufstellung:
Luzern: Loretz; Ottiger, Jaquez, Simani, L. Meyer; Jashari, Beloko, Dorn, M. Meyer; Okou, Chader.
Lausanne: Letica; Custodio, Dabanli, Szalai, Poaty; Ilie, Bernede, Roche, Kalu; Sène, Labeau.
Wechsel:
Luzern: Winkler (22. für M. Meyer). Löfgren (46. für L. Meyer). Kadak (71. für Chader). Haas (71. für Simani). Villiger (88. für Okou).
Lausanne: Coyle (73. für Labeau). Giger (79. für Sène). Kablan (79. für Poaty). Traoré (88. für Ilie).
Gelb: 49. Custodio (Unsportlichkeit). 49. Simani (Unsportlichkeit). 54. Szalai (Foul). 81. Kablan (Foul). 83. Ottiger (Foul). 87. Ilie (Foul). 93. Kadak (Foul).
Rot: 6. Beloko (Foul).
Bemerkungen: Luzern ohne Beka (verletzt), Ademi, Frydek (krank). - Lausanne ohne Dussenne (gesperrt). Grippo, Husic, Sanches (alle verletzt).
Swissporarena, 10'089 Zuschauer. - SR von Mandach
Tore: 20. Sène (Pen.) 0:1. 62. Dorn 1:1. 89. Ottiger (Kadak) 2:1.
Aufstellung:
Luzern: Loretz; Ottiger, Jaquez, Simani, L. Meyer; Jashari, Beloko, Dorn, M. Meyer; Okou, Chader.
Lausanne: Letica; Custodio, Dabanli, Szalai, Poaty; Ilie, Bernede, Roche, Kalu; Sène, Labeau.
Wechsel:
Luzern: Winkler (22. für M. Meyer). Löfgren (46. für L. Meyer). Kadak (71. für Chader). Haas (71. für Simani). Villiger (88. für Okou).
Lausanne: Coyle (73. für Labeau). Giger (79. für Sène). Kablan (79. für Poaty). Traoré (88. für Ilie).
Gelb: 49. Custodio (Unsportlichkeit). 49. Simani (Unsportlichkeit). 54. Szalai (Foul). 81. Kablan (Foul). 83. Ottiger (Foul). 87. Ilie (Foul). 93. Kadak (Foul).
Rot: 6. Beloko (Foul).
Bemerkungen: Luzern ohne Beka (verletzt), Ademi, Frydek (krank). - Lausanne ohne Dussenne (gesperrt). Grippo, Husic, Sanches (alle verletzt).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |