Das Spiel
Spitzenspiel, ausverkaufte Hütte – und Achtung, fertig, los? Nein! Die erste halbe Stunde ist der Fasnachts-Gipfel in der Swissporarena das Eintrittsgeld nicht wert. Basel kontrolliert die Partie, Luzern konzentriert sich auf Defensivarbeit. Keinen einzigen Abschluss aufs Tor gibts so in den ersten 30 Minuten zu notieren. Einziger Aufreger: FCB-Barisic putzt Owusu im eigenen Strafraum um, die Pfeife von Ref Schndyer bleibt aber stumm (siehe «Die Schiris»). Kaum ist die halbe Stunde vorbei, gehts aber rund. Zuerst scheitert Kevin Carlos an Loretz, dann haut Anton Kade das Leder an die Latte. Nur kurz darauf ist es wieder Kevin Carlos, der aus bester Position nicht trifft. Besser macht es Traoré, der den FCB in der 34. Minute wunderbar in Front schlenzt.
Und die Leuchtenstädter? Die treten offensiv erst im zweiten Durchgang in Erscheinung. Offensichtlich befreit von der überraschenden Auswechslung von Xherdan Shaqiri (Siehe Das gab zu reden) spielen die Luzerner mutig auf, haben deutlich mehr Ballbeseitz – der FCL-Sturm ist aber lange zu wenig zwingend. Also muss ein Verteidiger ran! In bester Stürmer-Manier bügelt Knezevic seinen Bock beim 1:0 aus und trifft zum Ausgleich.
Gelingt hier noch wem der ganz grosse Lucky Punch? Nein! Denn beide Teams gehen nicht mehr voll ins Risiko. Und weil Grbic kurz vor Schluss im Strafraum den Ball nicht kontrollieren kann, nimmt der FCB immerhin einen Punkt mit. Heisst aber auch: Den Platz auf dem Leaderthron ist der FCB damit wieder los – nicht das, was man sich am Rheinknie zum Fasnachtsanfang gewünscht hat.
Die Tore
34. Minute, Benié Traoré, 0:1. Die Luzerner Hintermannschaft – vor allem mit Knezevic – ist zu passiv und klärt den Ball nur ungenügend. Das Leder gerät so an der Strafraumgrenze zu Traoré, der es von der Strafraumgrenze aus wunderschön in die rechte untere Ecke an Loretz vorbei ins Tor schlenzt.
78. Minute, Stefan Knezevic, 1:1. Der FCB klärt einen FCL-Freistoss nur ungenügend. Von der Eckfahne gelangt das Leder in die Mitte. Dort verliert Barisic ein Duell mit Dorn, der Ball rutscht weiter zu Knezevic. Dieser nimmt den Ball wunderbar in der Drehung an und schiesst ihn unten links in die Maschen.
Die Stimmen
Der Beste
Bénie Traoré. Ihm gehört die technisch anspruchvollste Aktion der Partie. Denn sein Tor nach einem Knezevic-Bock ist eine Augenweide. Wunderbar, wie er den Ball für Loretz unhaltbar ins rechte Eck schlenzt.
Der Schlechteste
Kevin Carlos. Lässt in der ersten Halbzeit mehrere Top-Chancen liegen. Es ist aber nicht der einzige Grund, weshalb er negativ auffällt. Denn er motzt jedes Mal, wenn der Schiri gegen ihn pfeift oder kein Foul gibt. Ein Nachmittag zum Vergessen.
Das gab zu reden
Auf der Tribüne schauen sich zum Auftakt der zweiten Halbzeit viele Besucher fragend an. Der Grund dafür? Fabio Celestini nimmt aus dem Nichts seinen Topskorer Xherdan Shaqiri vom Platz. Weshalb, ist zunächst unklar. Erst als das Spiel wieder läuft, wird klar, dass es sich um eine Vorsichtsmassnahme gehandelt haben soll, da Shaqiri über muskulären Beschwerden geklagt hat.
Die Schiris
Urs Schnyder (Schiedsrichter), Marco Zürcher (Assistent), Benjamin Zürcher (Assistent), Nico Gianforte (VAR). Kein leichtes Spiel für den Zentralschweizer. Er liefert aber ab und bleibt seiner Linie treu. Ein Kränzchen muss man ihm für den Nicht-Penalty für Luzern winden. Der FCL fordert nach einem Zweikampf zwischen Owusu und Barisic lautstark einen Penalty. Schnyders steht gut, seine Pfeife bleibt stumm. Und auch nach Konsultation der Bilder bleibt er bei seiner Einschätzung, dass Barisic hauchdünn den Ball berührt, ehe er Owusu trifft.
Die Fans
Die Hütte ist voll. 15’500 Fans wollen sich das Spitzenspiel zwischen Luzern und Basel in der Swissporarena ansehen. Es war zwar über weite Strecken ein zähes Spiel, geprägt von viel Vorsicht, welches dem Publikum geboten wird. Die Stimmung hat darunter aber nicht gelitten – im Gegenteil.
So gehts weiter
Der FC Basel empfängt am kommenden Sonntag um 16.30 Uhr Meister YB. Der FC Luzern trifft am Abend zuvor um 20.30 Uhr im Letzigrund auf den FCZ.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC | 27 | 9 | 48 | |
2 | FC Basel | 27 | 27 | 46 | |
3 | FC Luzern | 27 | 6 | 44 | |
4 | FC Lugano | 27 | 4 | 42 | |
5 | BSC Young Boys | 27 | 8 | 40 | |
6 | FC St. Gallen | 27 | 4 | 39 | |
7 | FC Zürich | 27 | -1 | 39 | |
8 | FC Lausanne-Sport | 27 | 6 | 37 | |
9 | FC Sion | 27 | -6 | 33 | |
10 | Yverdon Sport FC | 27 | -17 | 28 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 27 | -11 | 26 | |
12 | FC Winterthur | 27 | -29 | 20 |