Das Spiel
Beide Teams sind bisher ohne Verlustpunkte in der Super League und gelten als Kandidaten für den Meistertitel. In der Tessiner Sommerhitze – es werden 32 Grad gemessen – bleibt die Partie jedoch lange ereignisarm.
Erst als das Cornaredo endlich im Schatten liegt, entwickelt sich ein Spiel, dass dem Spitzenkampf gerecht wird. Zuerst treffen die Gäste durch Kutesa ausgerechnet in einer Tessiner Druckphase. Lugano-Coach Croci-Torti reagiert doppelt und beweist einmal mehr ein goldenes Händchen. Der eingewechselte Steffen legt für den eingewechselten Mahmoud zum Ausgleich auf. Fünf Minuten später unterläuft Servette-Goalie Joël Mall ein haarsträubender Fehler bei einem Mazikou-Rückpass. Lugano dreht das Spiel.
Steffen legt in seinem ersten Saisonspiel noch einen drauf. Damit bleibt Lugano auch im dritten Liga-Spiel ohne Verlustpunkt und legt den perfekten Saisonstart hin– auch dank Trainer Croci-Torti und Joker Steffen.
Die Tore
61. Minute, Dereck Kutesa, 0:1. 3. Saisontreffer. Crivelli legt eine Flanke mit der Brust perfekt für Kutesa ab. Der Genfer nimmt den Ball direkt und macht seinen dritten Saisontreffer.
73. Minute, M. Belhadj Mahmoud, 1:1. Steffen bringt den Ball vom Eckpunkt scharf auf den Fünfer. Mahmoud setzt sich durch und köpfelt den Ball scharf zum Ausgleich an Mall vorbei.
78. Minute, Bradley Mazikou (Eigentor), 2:1. Da kann sich Mazikou die Haare raufen. Der Verteidiger spielt den Ball zurück auf Torhüter Mall, der Goalie will den Ball mit dem Aussenrist annehmen, verschätzt sich aber und lässt den Ball zwischen den Beinen durch. Slapstick.
82. Minute, Renato Steffen, 3:1. Was für ein Zauberschuss. Steffen zirkelt den Ball aus gut 20 Metern an Mall vorbei.
Die Stimmen
Renato Steffen: «Servette hatte ein Spiel mehr als wir, wenn sie heute gewonnen hätten, wäre da bereits ein gewisser Abstand da gewesen. Wir haben uns nicht beirren lassen. Wir sind ein bisschen unglücklich in Rückstand geraten, haben aber einfach unser Spiel durchgezogen und heute zählt einfach der Sieg. Ich habe bereits letzte Woche gegen Basel auf einen Einsatz gebrannt, da war es leider noch nicht möglich. Wenn man so aus den Ferien zurückkommen und dann das Spiel mitentscheiden kann, ist das natürlich schön. Das war jetzt der erste Schritt. Ich bin jedenfalls stolz auf die Mannschaft.»
Der Beste
Renato Steffen spielt keine 30 Minuten, aber ist zweimal entscheidend, nach einem Eckball (73., 1:1) und mit einem herrlichen Schuss (84., 3:1).
Der Schlechteste
Joël Mall für seinen unglaublichen Unachtsamkeitsfehler beim 2:1 von Lugano. Er begeht bereits in der 59. Minute einen Fehler, als er einen Schuss von Uran Bislimi schlecht unter Kontrolle bringt. Der in der 78. ist jedoch viel schwerwiegender.
Die Zuschauer
3334 Zuschauer sind im Cornaredo bei 32 Grad anwesend.
Das gab zu reden
Renato Steffen braucht nur sechs Minuten, um dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken! Der Schweizer Nationalspieler durfte nach der EM Urlaub machen und bestritt am Samstag sein erstes Spiel im Cornaredo. Hätte er in der Champions League gegen Fenerbahce gut ausgesehen? Niemand wird es je erfahren, aber mit seinen 32 Jahren brauchte er auf jeden Fall eine Pause zwischen zwei Spielzeiten.
Das gab zu reden II
«Festeggiamo lo stesso»! Der Cornaredo-Sprecher hat kein Mitleid mit Bradley Mazikou und Joël Mall nach dem unglaublichen Eigentor, der Lugano das 2:1 beschert. Der Rückpass des Kongolesen ist nicht sehr hart und sein einziger Fehler ist, dass er ihn in Richtung Tor schickt. Joël Mall macht einen unglaublichen Fehler und wird anschliessend vom Tessiner Publikum minutenlang angepöbelt …
So gehts weiter
Für Servette geht es am Donnerstag in Portugal weiter. In der Europa-League-Quali spielen die Genfer um 21.30 Uhr gegen Braga. Am Sonntag (11. August, um 16.30 Uhr) empfängt Servette den FCB in Genf. Und auch Lugano hat eine Reise vor sich: Die Tessiner spielen in der Europa-League-Quali am Donnerstag (Anpfiff um 20 Uhr) in Belgrad gegen Partizan. Am Sonntag (11. August, um 16.30 Uhr) empfangen die Tessiner den FC Luzern im Cornaredo.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |