Das Spiel
In der 70. Minute wechselt FCL-Trainer Mario Frick Thibault Klidje und damit die Wende zum 3:2-Auswärtssieg für Luzern ein. Die zwei Jokertore des wirbligen Angreifers stellen in der Schlussphase den Spielverlauf auf den Kopf. Zuvor hat Lugano das Spiel lange im Griff, führt nach einer dominanten ersten Halbzeit verdient.
Zweimal leitet das Duo Steffen/Mahou die Führung ein. Dorns zwischenzeitlicher Ausgleich kommt so ziemlich aus dem Nichts, ist für ein starkes Lugano in der ersten Halbzeit aber nichts als eine Randnotiz. Die Tessiner sind besser, hätten mit einem Pfostenschuss von Daniel dos Santos (39.) auch schon früher in Führung gehen können.
Doch Croci-Tortis Männer müssen sich vorwerfen lassen, nach der Pause das dritte Tor zu wenig vehement gesucht zu haben. Sie begnügen sich damit, das Geschehen über weite Strecken zu kontrollieren und hinten wenig zuzulassen. Das gelingt über weite Strecken, doch dann kommt Thibault Klidje ins Spiel und fügt Lugano die erste Saisonniederlage zu.
Die Tore
3. Minute, Hicham Mahou, 1:0. Am rechten Strafraumeck zwirbelt Steffen eine butterweiche Flanke auf den zweiten Pfosten. Dort steht Mahou ganz allein und befördert die Kugel mit der Fussspitze ins Netz.
12. Minute, Pius Dorn, 1:1. Der Captain korrigiert den Fehlstart. Nach einer Ablage legt sich der Deutsche die Kugel 18 Meter vor dem Tor kurz vor und zieht satt ab. Durch die Beine von Luganos Hajdari passt der Flachschuss perfekt ins linke Eck.
43. Minute, Shkelqim Vladi, 2:1. Wieder leitet eine Steffen-Flanke aus dem rechten Halbfeld das Tor ein, Mahou legt noch mal ab, sodass Vladi den Ball nur noch über die Linie drücken muss.
75. Minute, Thibault Klidje, 2:2. Ciganiks lanciert Beloko mit einem perfekten Steilpass auf Links. Dessen flache Hereingabe verwertet Klidje in der Mitte aus kurzer Distanz per Innenrist.
88. Minute, Thibault Klidje, 2:3. Die unerwartete Wende ist perfekt: Top-Joker Klidje steigt nach einer Ecke am höchsten und verlängert Stankovics zügige Flanke perfekt mit dem Kopf ins weite Eck.
Die Stimmen
Renato Steffen (gegenüber Blue): «Es gibt nicht viel zu sagen. Ich bin noch zu hässig, um die richtigen Worte zu finden. Deshalb rede ich heute etwas weniger als sonst. Wir müssen analysieren, wie wir die Tore erhalten haben. Ich glaube, wenn wir dort oben stehen wollen, wo wir gestanden sind oder immer noch stehen, dann dürfen wir so ein Spiel nicht verlieren. Daraus müssen wir lernen. Wollen wir eine Spitzenmannschaft sein, müssen wir dieses Spiel nach Hause bringen.»
Die Zuschauer
Hinter den orangen Bauplanen ist zu erkennen, wie die Gegentribüne des neuen Cornaredos wächst. Für den Moment gleicht das Stadion aber noch einer Baustelle, auf der 3341 Zuschauer ihr Bestes versuchen, an diesem heissen Sonntagnachmittag für Stimmung zu sorgen.
Das gab zu reden
Wie lange ist der Mann schon aus den Ferien zurück? Wegen seiner EM-Teilnahme mit der Schweiz hat Renato Steffen fünf der ersten sieben Pflichtspiele in dieser Saison verpasst. Seiner Form tut dies keinen Abbruch: Nach zwei Saisonspielen steht er bereits wieder bei zwei Vorlagen und einem Tor.
So gehts weiter
In der Super League gehts für Lugano erst im September weiter. Am Donnerstag reisen die Tessiner für das Rückspiel der Europa-League-Qualifikation gegen Partizan Belgrad (20.30 Uhr) nach Thun. Am 18. August treffen sie im Schweizer Cup auf den SC Brühl. Luzern trifft in der 1. Runde auf den FC Mendrisio (18 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |