Das Spiel
Aus Sicht von Servette ist am Sonntagnachmittag alles angerichtet: Herrliches Herbstwetter, ausverkaufter Gästesektor in Lausanne – und weil der FCZ am Samstag Punkte liegen liess, winkt im Léman-Derby die Tabellenführung. Und dann das: Die Genfer legen im Stade de la Tuilière einen regelrechten Stotterstart hin. Auch das ausgeprägte Feuerwerk des eigenen Anhangs in den Anfangsminuten funktioniert nicht als Weckruf. Das übernimmt dann der belgische Abwehrrecke Noë Dussenne. Sein Penalty bringt Lausanne zwar in Führung, ab da übernimmt dann aber Servette das Spieldiktat.
Nur: Schwach anfangen und dann leicht zulegen reicht an diesem Nachmittag nicht. Auch wenn Trainer Thomas Häberli seinem Team in der zweiten Halbzeit eine immer offensivere Linie verpasst, will echte Torgefahr nie so wirklich aufkommen. Dereck Kutesa und Miroslav Stevanovic – immerhin Platz 1 und 3 in der Torschützenliste der Super League – werden vom Lausanner Defensivverbund fast vollständig aus dem Spiel genommen. Und als der Ball in der Schlussphase doch mal im Lausanner Tor landet, wird der Treffer wegen Offside aberkannt.
Das 1:0 ist der vierte Sieg in Serie (allesamt zu null!) für die Lausanner, die sich damit auch gleich für die Derby-Niederlage Ende September revanchieren. Und Servette? Nach dem Gezeigten vom Sonntag muss man vermuten, dass die Genfer nicht wirklich Lust auf den Leaderthron haben.
Das Tor
17. Minute, Noë Dussenne, 1:0. Steve Rouiller will im Strafraum den Ball klären, kommt aber einen Wimpernschlag zu spät. Statt den Ball trifft der Servettien den Fuss des Gegenspielers. Die Folge: Penalty. Dussenne lässt sich vom Punkt aus nicht zweimal bitten und trifft mühelos.
Der Beste
Alvyn Sanches ist mal wieder der beste Akteur bei den Lausannern. Mit seinem wirbligen Spiel stellt der die Gäste Mal für Mal vor Probleme. Und er ist auch dafür verantwortlich, dass sein Team in der Startphase einen Penalty rausholen kann.
Der Schlechteste
Julian von Moos wirkt die ganze erste Halbzeit wie ein Fremdkörper im Spiel von Genf. In der zweiten Hälfte bekommt der Akteur von Trainer Häberli noch gute zehn Minuten für eine Reaktion. Weil diese ausbleibt, muss er früh runter.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Joël Mall: «Dieses Derby zu verlieren, tut doppelt weh. Das Spiel von Lausanne hat uns vor Probleme gestellt. Wir haben uns einen guten Start vorgenommen und genau das ist uns misslungen. Am Ende wäre ein Punkt vielleicht schon verdient gewesen, aber dafür haben wir zu schlecht begonnen.»
Das gab zu reden
Im Stadion ist an diesem Nachmittag auch der ehemalige Lausanne-Trainer Giorgio Contini (50). Ob Servettes Goalgetter Dereck Kutesa oder das Lausanne-Juwel Alvyn Sanches: In seiner jetzigen Funktion als Nati-Assistenzcoach gibts auf dem Kunstrasen einiges zu beobachten für Contini.
Das gab zu reden II
Peinlicher Taucher in den Schlussminuten: Lausannes Dussenne und Servettes Simbakoli stehen Kopf an Kopf, geigen sich die Meinung. Plötzlich sinkt Dussenne wie vom Blitz getroffen zu Boden. Kopfstoss von Simbakoli? Ach was! Die TV-Zeitlupe bringt Aufklärung: Es ist eine billige Schauspieleinlage des Lausanners.
Die Schiedsrichter
Lukas Fähndrich. Der Luzerner kennt sich aus mit den beiden Teams. Das Duell am Sonntag war das dritte Léman-Derby in Folge, das Fähndrich begleitete. Und er macht das mit Bravour. Auch bei der Penaltyszene trifft er umgehend die richtige Entscheidung.
Die Zuschauer
Gut 11'000 Fans gönnen sich das Derby, davon rund 1500 Servette-Supporter. Auch wenn das Stadion nicht ganz ausverkauft ist, sorgen die Anhänger für ordentlich Stimmung.
So gehts weiter
Lausanne hat am nächsten Samstag noch eine Auswärtsfahrt nach Winterthur (18 Uhr) auf dem Programm, ehe es in die Nati-Pause geht. Etwas später am kommenden Samstag empfängt Servette dann noch den FCZ zum nächsten Spitzenkampf (20.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |