Das Spiel
Es ist das Kellerduell schlechthin, zu dem sich Lausanne und Winterthur am Sonntagnachmittag am Genfersee treffen. Zwölfter gegen Elfter. Die löchrigste Defensive der Liga empfängt die schlechteste Offensive der Liga. Doch das Heimteam hat offensichtlich wenig Lust auf Abstiegskampf. Angeführt vom furiosen Supertalent Alvyn Sanches spielt die Magnin-Truppe von Beginn weg frech auf, macht Druck, sucht die Führung – und findet sie nach nur gerade acht Minuten. Wer meint, bei Winti hätte mittlerweile der Wecker geschellt, hat falsch gedacht. Man kommt konstant einen Schritt zu spät und verliert einen Zweikampf nach dem anderen.
Nach nur einer halben Stunde und einer 2:0-Rücklage hat Winti-Coach Zaric dann auch genug gesehen, nimmt die völlig überforderten Arnold und Schneider vom Feld. Das lohnt sich: Die Gäste treten fortan offensiv gefährlicher aus, verpassen den Anschlusstreffer mehrmals nur knapp. Nach dem Seitenwechsel ist vom kurzfristigen Aufschwung von davor dann aber nur noch wenig zu sehen. Das Spiel flacht ab und plätschert dann über weite Strecken vor sich hin. Beide Teams kommen noch zu einigen (Halb-)Chancen, lassen diese aber allesamt ungenutzt. So nähert sich Lausanne mit dem verdienten 2:0-Sieg langsam wieder den Top 6 an, während die Eulachstädter nach dem Derby-Sieg vor der Nati-Pause den nächsten Rückschlag einstecken müssen.
Die Tore
8. Minute, Alvyn Sanches, 1:0: An der Mittellinie erhält Sanches den Ball, lässt den anstürmenden Arnold aussteigen. Über rechts zieht er nach vorne – und dort völlig mühelos an Randy Schneider vorbei. Aus spitzem Winkel drückt der den Ball dann mit der «Spitzguuge» in die Maschen.
23. Minute, Alban Ajdini, 2:0: Sanches nimmt Schneider im Mittelfeld den Ball ab. Am Strafraum steckt er diesen dann auf Diabaté durch. Dieser leitet die Kugel im perfekten Moment dann auf Ajdini ab, der dann völlig frei steht und die Kugel links oben ins Netz haut.
Der Beste
Alvyn Sanches fehlt nur gerade eine Sache, um ein echter Top-Spieler dieser Super League zu sein: Konstanz. Alles andere hat der 21-jährige Lausanner. Sein Solo beim Führungstor der Waadtländer ist ein Wunder an Technik und Beweglichkeit. Und beim 2:0 ist er es, der den Ball erobert und die Aktion einleitete.
Der Schlechteste
Remo Arnold erlebt bis zu seiner Auswechslung in der 30. Minute ein regelrechtes Desaster. Dem grossgewachsenen Innenverteidiger fehlt die Spritzigkeit und ist auf dem Kunstrasen der Tuilière extrem schwach unterwegs. Er scheint gar erleichtert zu sein, als er vor einer halben Stunde ausgewechselt wird.
Das gab zu reden I
Die zweitbeste Nachricht des Tages auf Lausanner Seite – neben dem Sieg natürlich – ist auf dem Matchblatt zu finden. Stratege Antoine Bernede ist nach seiner Knieverletzung Anfang September wieder auf der Bank. Darf letztlich gar noch fünf Minuten ran.
Das gab zu reden II
Ognjen Zarics Geduldsfaden reisst früh. Nach nur 30 Minuten nimmt der Winti-Coach Randy Schneider und Remo Arnold nach dem Katastrophen-Start des Teams vom Platz.
Die Schiedsrichter
Anojen Kanagasingam zeigt eine tadellose Partie. Er zieht früh die erste Gelbe, um Remo Arnold wegen gefährlichen Spiels zu bestrafen. Zieht seine Linie danach perfekt durch.
Die Zuschauer
5143 Fans pilgern am Sonntag zum Abstiegsknüller. Eine etwas enttäuschende Zahl, bedenkt man das Traumwetter, das an diesem Sonntagnachmittag am Genfersee herrscht.
So gehts weiter
Der FC Winterthur empfängt am kommenden Samstag auf der heimischen Schützenwiese den FC Basel. Zeitgleich trifft Lausanne daheim auf GC – und hat dort die Chance, gleich einen weiteren Konkurrenten im Tabellenkeller hinter sich zu lassen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |