Das Spiel
Der Meister kanns doch noch! YB schlägt Lausanne-Sport mit 2:1 – auch dank fulminantem Auftakt: Nach nur 14 Sekunden zieht Monteiro dem überforderten Custodio davon und netzt ein. Blitztor des gebürtigen Wallisers. Danach sind die Berner – erstmals mit Rückkehrer Christian Fassnacht – giftig, aggressiv und heiss auf den ersten Dreier in diesem Jahr – und sie belohnen sich nach 12 Minuten mit dem 2:0.
Und die Westschweizer, die bisher in dieser Saison so überzeugt haben? Bis dahin sind sie völlig von der Rolle, die Defensive gleicht einem Hühnerhaufen. Immerhin: Nach dem Penaltytor der Berner scheint beim Heimteam dann doch noch der Wecker geklingelt zu haben. Während sich YB fortan aufs Verteidigen konzentriert, macht Lausanne viel Druck, sucht vehement den Anschlusstreffer – findet ihn aber bis zur Pause nicht.
Auch nach dem Seitenwechsel agiert YB passiver, von der Spielfreude aus den Startminuten ist wenig zu sehen – und das rächt sich! Poaty markiert den längst verdienten Lausanner Anschlusstreffer. Und der Ausgleich? Der liegt längst in der Luft. Denn YB steht plötzlich hoch und läuft so praktisch im Minutentakt in einen Konter.
Doch weil zuerst Teufelskerl Keller im YB-Tor mirakulös hält und die Lausanner dann am eigenen Unvermögen scheitern, ist der erste Berner Sieg unter Trainer Giorgio Contini und der zweite in der Fremde in dieser Saison Tatsache. Lausanne dagegen verliert zum ersten Mal vor heimischem Publikum seit September.
Die Tore
1. Minute, Joël Monteiro, 0:1: Ugrinic spielt einen wunderschönen Ball in die Tiefe zu Monteiro. Dieser bekommt von Lausannes Custodio höchstens Begleitschutz, kann so unbedrängt in die Mitte ziehen und aus rund 10 Metern abziehen. Sein präziser Flachschuss landet nach nur 14 Sekunden unhaltbar im langen Eck.
12. Minute, Filip Ugrinic, 0:2: Ugrinic zirkelt einen Eckball auf den Kopf von YB-Captain Benito. Von dort aus fliegt der Ball an die Hand von Lausannes Sanches, der mit weit ausgestrecktem Arm durch den Strafraum segelt. Schiri Schärer verzichtet zuerst auf einen Pfiff, entscheidet sich nach kurzem Videostudium aber dann doch noch um. Den fälligen Elfmeter versenkt Ugrinic stilsicher.
61. Minute, Morgan Poaty, 1:2. Sène, Diabaté und Poaty kombinieren schön am gegnerischen Strafraum. Letztgenannter marschiert in den Strafraum und schickt den Ball flach durch Camaras Beine hindurch in die weite Ecke.
Die Stimmen
Christian Fassnacht:
Zu seinem Comeback: «Es ist unglaublich schön. Es erfüllt mich jedes Mal mit Stolz. Nach so langer Zeit war es heute noch viel spezieller. Es ist auch ein Comeback nach Mass. Ich fühle mich gut, konnte Spielminuten sammeln, in den Rhythmus kommen. Ein gelungener Samstagabend.»
Zur verpassten Torchance: «Vielleicht wäre es zu viel des Guten gewesen. Die anderen witzelten auf der Bank schon, dass ich den in 9 von 10 Fällen mache. Ich war nicht zu 100 % überzeugt, hatte irgendwie noch Angst, in den Pfosten zu rennen.»
Zu seiner Fitness: «Eingerostet bin ich definitiv nicht. Aber noch nicht ganz so spritzig, wie ich es sein möchte. Ich bin froh, konnte ich heute den Tank mit Spielminuten füllen. Ich bin richtig happy, dass der Körper mitmacht und es sich etwas anfühlt wie vorher.
Loris Benito:
Zum abfallenden Druck nach dem ersten Sieg: «Es tut sehr gut. Wir haben uns heute beweisen, dass wir es können. Wir wissen, dass wir den Knopf irgendeinmal aufmachen müssen. Ich hoffe, dass wir das nun getan haben. Ich hoffe, dass es so weitergeht.»
Zum Dusel: «Lausanne spielt sehr guten Fussball. Heute war nicht die Devise, möglichst schön zu gewinnen, sondern einfach die drei Punkte einzufahren. Das haben wir gemacht und das zählt am Ende.»
Der Beste
Filip Ugrinic. Sensationspass vor dem 1:0, trifft dann selbst zum 2:0. Nach seiner Auswechslung geht bei YB nichts mehr.
Der Schlechteste
Cedric Itten. Wartet seit fünf Spielen auf einen Treffer. Gegen Lausanne weit davon entfernt, dieser Serie ein Ende zu setzen. Bleibt ohne Abschluss.
Das gab zu reden
Nach Cheikh Niasse wird auch Silvere Ganvoula YB verlassen. In Lausanne fehlt der Stürmer im Berner Kader. Nach Blick-Infos wird Ganvoula am Sonntag bei Serie-A-Klub Monza den Medizincheck absolvieren. Nachdem Meschack Elia gegen GC noch für Transferverhandlungen freigestellt war, gehört der Angreifer für das Gastspiel im Waadtland wieder zum Kader – er kommt in der Schlussphase zum Einsatz.
Die Schiris
Nach zehn Minuten wird Schiedsrichter Sandro Schärer vom VAR zum Bildschirm gerufen. Obwohl ihm Johannes von Mandach erst die falschen Bilder einspielt, entscheidet Schärer nach einem Handspiel von Sanches zurecht auf Penalty.
Die Fans
Immerhin 6648 Fans trotzen den frostigen Temperaturen im Stade de la Tuilière.
So gehts weiter
Kommenden Mittwoch trifft YB auf den nächsten Klub aus der Westschweiz: Der Meister empfängt um 20.30 Uhr Yverdon. Bereits einen Tag zuvor steht Lausanne wieder im Einsatz: Die Magnin-Elf trifft um 20.30 Uhr im Letzigrund auf GC.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 21 | 8 | 38 | |
2 | FC Basel | 21 | 25 | 37 | |
3 | FC Luzern | 21 | 7 | 36 | |
4 | Servette FC | 21 | 2 | 32 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 21 | 7 | 31 | |
6 | FC Zürich | 21 | -3 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 21 | 5 | 29 | |
8 | BSC Young Boys | 21 | -3 | 28 | |
9 | FC Sion | 21 | -1 | 26 | |
10 | Yverdon Sport FC | 21 | -10 | 21 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 21 | -9 | 20 | |
12 | FC Winterthur | 21 | -28 | 14 |