Das Spiel
Der FC Basel feiert nach dem Erfolg über YB (1:0) den zweiten Heimsieg in Serie. 2:1 ringen die Basler den FC St. Gallen nach frühem Rückstand nieder. Möglich machts Kevin Carlos, der neue König in Basel. Der Spanier, dem vor dem heutigen Spieltag noch kein Treffer für seine neuen Farben geglückt ist, erzielt beide FCB-Tore – und ist persönlich dafür verantwortlich, dass es dem Joggeli in der 95. Minute das Dach wegsprengt.
Dann nämlich, als sich alles bereits auf ein Remis zwischen Rotblau und den Espen eingestellt hat, fällt Carlos tief in der Nachspielzeit der Ball vor die Füsse. Dankend nimmt der Angreifer die Einladung an – und hievt den FCB damit an St. Gallen in der Tabelle vorbei auf Rang fünf.
Konsternation derweil auf Seiten der St. Galler. Nach tollem Saisonstart haben die Espen zuletzt deutlich an Rückenwind verloren. In den letzten sechs Spielen gabs gerade mal noch einen Sieg. Die vielen europäischen Quali-Auftritte über den Sommer haben ganz offensichtlich Kraft gekostet. Die Trendwende wäre für den FCSG doppelt wichtig gewesen – denn am Donnerstag wartet mit dem Conference-League-Duell gegen Fiorentina ein echtes Saisonhighlight.
Die Tore
7. Minute, Willem Geubbels, 0:1: St. Gallen kontert über Mambimbi, der einen perfekt dosierten Schnittstellenpass in den Lauf von Sturmpartner Geubbels spielt. Dieser dringt mit Tempo in die Box ein, tanzt FCB-Verteidiger Adjetey aus und schlenzt das Leder trocken in die entfernte Ecke.
32. Minute, Kevin Carlos, 1:1: Satte 14 Tore erzielte Carlos in der letzten Saison für Yverdon. Gegen St. Gallen ist der Barry-Ersatz nun auch erstmals für den FCB erfolgreich. Shaqiri bedient Schmid, der wiederum den Spanier in der Box anspielt. Dort drückt Carlos gleich zwei Espen-Verteidiger weg, dreht sich um die eigene Achse und spitzelt den Ball ins Tor. Hervorragend gemacht!
95. Minute, Kevin Carlos, 2:1: Carlos avanciert zum Matchwinner. Tief in der Nachspielzeit steht er goldrichtig und staubt nach einem Lattentreffer von Soticek eiskalt ab.
Der Beste
König Carlos! Stark, wie sich der FCB-Stürmer beim 1:1 durch die St. Galler Abwehr tankt. Eiskalt, wie er Sekunden vor Schluss den Ball über die Linie drückt und das Joggeli in Ekstase versetzt.
Der Schlechteste
Bénie Traoré. Ernsthafter Kandidat für die goldene Himbeere, weil er sich eine peinliche Schauspielaktion im Strafraum der St. Galler leistet. Muss kurz darauf vom Feld. Auch, weil er offensiv praktisch nichts zustande bringt.
Das gab zu reden
Dominik Schmid. Herrlich, wie sich der FCB-Captain in Rage flucht. Erst legt er sich verbal mit Willem Geubbels an, weil dieser nach seinem Führungstreffer vor den FCB-Anhängern jubelt. Dann motzt Schmid in Richtung Ersatzbank der Ostschweizer. Kurz vor Schluss regt sich der Linksverteidiger dann auch noch über Schiri San auf, weil er ein Handspiel übersehen haben soll.
Die Stimmen
Xherdan Shaqiri: Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Wir haben Druck gemacht, alles probiert. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Am Ende wurden wir sehr schön belohnt. Wir sind nicht ganz so konsequent, wie wir das wollen. Ich glaube, man sieht, wie ich mich bewege. Es geht von Spiel zu Spiel besser. Ich fühle mich gut und hoffe, dass ich so schnell wie möglich wieder ein Tor schiesse. Ich denke, man sieht, dass ich der Mannschaft so helfen kann.
Jozo Stanic: Wir sind gut ins Spiel gekommen, dann haben wir ein dummes Gegentor bekommen, uns in der zweiten Halbzeit aber wieder gefangen. Wir waren stabil in den Zweikämpfen, ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Im Fussball läufts manchmal so. Weitermachen, Kopf Hoch.
Dominik Schmid: Ich glaube, dass ein Heimsieg am Sonntag im Joggeli immer guttut. Er (Kevin Carlos, d. Red.) sagte gestern im Training noch, morgen gibst du mir einen Assist. Das ist genau so eingetroffen. Das freut mich mega für ihn. Erfolg muss man sich erarbeiten, das haben wir heute getan.
Lukas Görtler: Ein Unentschieden wäre heute das gerechte Ergebnis gewesen, so zu verlieren ist unglaublich bitter. In der letzten Minute so zu verlieren, hat dann auch nichts mehr mit Kraft zu tun. Das Spiel dauert eben so lange, bis es abgepfiffen ist. Wir müssen uns aufbauen und die Leistung in den Vordergrund stellen. Und diese war echt, echt gut hier.
Fabio Celestini: Ob wir verlieren oder gewinnen: Ich glaube nicht an Glück. Wir haben in der zweiten Halbzeit weniger gut gespielt, als in der ersten. Aber wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Nach dem Tor hat man 23 Spieler und den Staff beim Feiern gesehen. Wir versuchen hier, etwas aufzubauen.
Die Schiedsrichter
Vor dem Spiel posieren Fedayi San, Jan Köbeli und Christophe Loureiro zusammen mit den Spielern für ein Foto. Als Zeichen dafür, dass den Unparteiischen Respekt entgegengebracht werden soll. Klappt auf dem Platz ganz gut. Auch, weil das Schiri-Trio überzeugende Arbeit leistet.
Die Zuschauer
Der Shaqiri-Effekt ist weiter spürbar. 27’009 Zuschauer sind live vor Ort.
So gehts weiter
Basel tritt am Samstag auf der Schützenwiese gegen den Winterthur an (18 Uhr). St. Gallen ist derweil bereits unter der Woche gefordert – am Donnerstag wartet mit dem Conference-League-Heimspiel gegen Fiorentina (18.45 Uhr) ein echtes Highlight, ehe es am Sonntag in der Liga auswärts im Wallis beim FC Sion weitergeht (14.15 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |