Das Klose-Drama
Eine wichtige Frage wird schon eine Stunde vor Anpfiff beantwortet: Spielt Timm Klose wieder? Der Innenverteidiger, von Norwich ausgeliehen, hat am letzten Wochenende beim 3:3 in Lausanne keine weiteren Argumente für eine Verlängerung in Basel in diesem Sommer sammeln können. Coach Patrick Rahmen nimmt ihn im Stade de la Tuilière schon zur Pause raus! Begründung: Klose habe zu viel Mühe mit den flinken Angreifern des Gegners bekundet. Hauptkritikpunkt: Vor dem 0:1 sieht der 32-Jährige im Duell mit Torschütze Hicham Mahou uralt aus.
Doch gegen St. Gallen darf der 17-fache Nati-Spieler trotz seines Lausanne-Denkzettels wieder ran! Coach Rahmen hat unter der Woche den Fokus auf die Defensive gelegt – offenbar weiter mit Klose als zentrale Figur. Vor dem Spiel verteidigt Rahmen seinen Verteidiger gar wieder. Klose sei insgesamt in der Berichterstattung in dieser Saison zu wenig gut davongekommen, moniert er bei Blue.
Was zeigt Klose gegen den FCSG? Eine klare Steigerung! Der Basler ist hellwach. Und vor allem: giftig! Zusammen mit seinen Nebenleuten lässt er in Hälfte eins keine richtige St. Galler Chance zu.
Aber dann? Wird Klose schon wieder in der Halbzeit ausgewechselt! Diesmal aber nicht leistungsbedingt, sondern aufgrund einer Blessur am Oberschenkel, die er sich bei einem Zweikampf zugezogen hat. Bitter.
Das Spiel
Dass St. Gallen in der 28. Minute schon seinen siebten Eckball treten darf, zeigt zwei Sachen auf. Einerseits, dass die Espen wie gewohnt furios in eine Partie starten und offensiv nach vorne spielen. Andererseits aber auch, dass der FCSG bei Standards nicht gerade erfolgreich ist, denn es steht zu diesem Zeitpunkt noch 0:0. Der FC Basel kann nur vereinzelt Nadelstiche setzen. Unter anderem mit einem Pfostenstreichler aus dem Nichts von Valentin Stocker in der 29. Minute.
Weil St. Gallen aber auch in der spielerischen Überlegenheit ziemlich harmlos ist, stehts auch nach einer Stunde noch 0:0. Dann nimmt Basel das Zepter in die Hand. So richtig gefährlich ist auch das nicht. Bis Cabral einen Energieanfall in die Führung ummünzt. St. Gallen versucht alles, um doch noch irgendwie einen Punktgewinn zu erzwingen. Aber Babic trifft kurz vor Schluss nur den Pfosten. Der FCB zittert sich zum Mini-Sieg und bleibt unter Patrick Rahmen auch im fünften Spiel ungeschlagen.
Das Tor
1:0, 67. Minute: Arthur Cabral kommt an der Seitenlinie an den Ball, dann sieht er Stocker, der über die linke Seite in die Tiefe läuft, und lanciert den Captain. Der FCB-Stürmer setzt zum Sprint an und läuft Richtung Zentrum, wo er wiederum von Stocker bedient wird und wuchtig zur Führung trifft.
Der Beste: Arthur Cabral. Eiskalt, wie er das 1:0 macht. 18. Saisontor! Damit schliesst er zu Torschützenleader Jean-Pierre Nsame auf.
Der Schlechteste: Leonidas Stergiou. Sieht beim Gegentor nicht gut aus, hat gegen Cabral klar das Nachsehen.
Das gab zu reden: Die Auswechslung von Timm Klose zur Pause. Wie in Lausanne muss der FCB-Innenverteidiger nach 45 Minuten runter. Wieder leistungsbedingt? Nein, diesmal zwickts ihn am Oberschenkel. Bitter für den 32-Jährigen, zumal er im Vergleich zum Lausanne-Spiel eine klare Leistungssteigerung gezeigt hat. Gegen die Espen ist er hellwach. Und vor allem: giftig!
Die Stimmen
Pajtim Kasami (FCB) zu blue Sport: «Jeder wusste um die Bedeutung des Spiels. Die zweite Hälfte war viel besser. Wir wussten, dass wir geduldig sein müssen. Ich glaube, wir haben verdient gewonnen.»
Miro Muheim (FCSG) zu blue Sport: «Wir können nicht abstreiten, dass wir im Abstiegskampf sind. An den Cup-Halbfinal vom Mittwoch haben wir gar nicht gedacht. Wir müssen jetzt zuerst dieses Spiel abhaken.»
Statistik: Sechs Spiele lang (seit Dezember 2017) hat der FCSG nicht mehr im St. Jakob-Park verloren. Diese Serie findet an diesem Abend ein Ende.
So gehts weiter: Basel spielt am nächsten Samstag um 20.30 Uhr bei Meister YB, St. Gallen empfängt tags darauf den FC Sion (16 Uhr).
St. Jakob Park, 100 Fans, SR: Sandro Schärer.
Tor: 67. Cabral (Stocker) 1:0.
Basel: Lindner; Widmer, Cömert, Klose, Petretta; Frei, Abrashi; Males, Kasami, Stocker; Cabral.
St. Gallen: Zigi; Cabral, Stergiou, Fazliji, Muheim; Görtler, Quintillà, Ruiz; Guillemenot; Duah, Adamu.
Einwechslungen:
Basel: Palacios (46. für Klose), Zhegrova (79. für Males).
St. Gallen: Babic (46. für Adamu), Staubli (64. für Guillemenot), Traorè (72. für Ruiz), Sutter (87. für Fazliji).
Gelbe Karten: 48. Frei, 48. Cabral (beide Reklamieren).
Bemerkungen: 29. Pfostenschuss Stocker. 89. Pfostenkopfball Babic. Basel ohne Xhaka, Padula, Jorge, Durrer (alle verletzt), Cardoso, Marchand, Von Moos, Bunjaku, Kalulu, Hunziker, Isufi, Chiappetta und Sene (alle nicht im Aufgebot). St. Gallen ohne Stillhart (gesperrt), Abaz, Kräuchi (beide verletzt), Youan (Corona), Ajeti (krank), Nuhu, Gonzalez, Campos, Diarrassouba und Simon (alle nicht im Aufgebot).
St. Jakob Park, 100 Fans, SR: Sandro Schärer.
Tor: 67. Cabral (Stocker) 1:0.
Basel: Lindner; Widmer, Cömert, Klose, Petretta; Frei, Abrashi; Males, Kasami, Stocker; Cabral.
St. Gallen: Zigi; Cabral, Stergiou, Fazliji, Muheim; Görtler, Quintillà, Ruiz; Guillemenot; Duah, Adamu.
Einwechslungen:
Basel: Palacios (46. für Klose), Zhegrova (79. für Males).
St. Gallen: Babic (46. für Adamu), Staubli (64. für Guillemenot), Traorè (72. für Ruiz), Sutter (87. für Fazliji).
Gelbe Karten: 48. Frei, 48. Cabral (beide Reklamieren).
Bemerkungen: 29. Pfostenschuss Stocker. 89. Pfostenkopfball Babic. Basel ohne Xhaka, Padula, Jorge, Durrer (alle verletzt), Cardoso, Marchand, Von Moos, Bunjaku, Kalulu, Hunziker, Isufi, Chiappetta und Sene (alle nicht im Aufgebot). St. Gallen ohne Stillhart (gesperrt), Abaz, Kräuchi (beide verletzt), Youan (Corona), Ajeti (krank), Nuhu, Gonzalez, Campos, Diarrassouba und Simon (alle nicht im Aufgebot).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |