Das Spiel
Wir haben ein Meisterrennen in der Super League – Servette sei Dank! Die Genfer knacken die Festung Wankdorf und zwingen den Leader auswärts in die Knie. Damit schmilzt der Vorsprung der Berner auf vier Punkte. Zum ersten Mal seit März 2022 verliert YB wieder ein Heimspiel in der Super League. Oder anders gesagt: Ganze 34 Partien lang blieb YB zu Hause ungeschlagen – bis René Weiler und seine Genfer die Mega-Serie beenden.
Das goldene Tor für Servette erzielt Alexis Antunes kurz vor der Pause (42.). Nach einem Ballverlust steht die YB-Hintermannschaft sperrangelweit offen. Antunes sagt Danke und veredelt den Genfer Konter mit einer sehenswerten Direktabnahme von der Strafraumkante aus.
Der Sieg der Gäste ist hoch verdient: YB agiert zahnlos und uninspiriert. Und kann von Glück reden, nicht schon früher in Rückstand geraten zu sein. Noch in der Startphase nämlich bewahrt der Pfosten die Berner vor einem Eigentor von Abwehrchef Camara. Das Gefährlichste, was YB zustande bringt,sind zwei Kopfbälle von Elia und Ganvoula. Beide übers Tor. Wobei Servette-Keeper Joël Mall den zweiten sicherheitshalber noch weiter über die Torlatte lenkt. Das hinterlässt Fragezeichen. Und zwar nicht wenige. Die Grenats hingegen können sich über eine absolute Traumwoche freuen: Nach dem Weiterkommen in der Conference League gegen Ludogorez gelingt den Genfern nun auch in Bern ein Exploit.
Die Stimmen via Blue
David von Ballmoos: «Ich glaube nicht, dass jedem bewusst war, um was es heute ging. Und das tut weh. Der ein oder andere hatte zu wenig Motivation. Das war über neunzig Minuten schlicht zu wenig von uns. Das kann ich so nicht akzeptieren.»
Raphael Wicky: «Es fehlte die Überzeugung, auch wenn wir gerade in der ersten Hälfte keinen schlechten Match gespielt haben. Wir bekommen ein dummes Gegentor, damit spielen wir ihnen in die Karten. Und in der zweiten Hälfte war das recht kopflos und harmlos von uns.»
René Weiler: «Ich bin sehr stolz. Zwei Jahre lang hat niemand mehr hier gewonnen. Das freut mich für uns, aber auch für die ganze Fussballschweiz, denn jetzt ist der Bann gebrochen. Ich bin eh kein Fan dieses Kunstrasens, das ist ein zusätzliches Erschwernis. Vom Titel rede ich aber nicht. Ich sehe einfach eine unglaubliche Entwicklung der gesamten Mannschaft, wir sind mittlerweile sehr schwer zu bespielen. Das macht mir am meisten Freude.»
Der Beste
Timothé Cognat ist der Archetyp eines Spielers, der am Ende einer Saison MVP wird. Er dirigiert. Er treibt an. Er geht in den Abschluss. Er grätscht weg. Er ist schlicht omnipräsent, in jeder Hinsicht. Wohl dem, der solch einen Spieler auf dem Feld hat.
Der Schlechteste
So gut Joel Mvuka in anderen Spielen in die Partie reingekommen ist, so unsichtbar ist er gegen Servette. Nach einer Stunde hat er deshalb Feierabend. Doch auch sein Ersatz Monteiro bringt nicht viel mehr zustande.
Das gab zu reden
Einer der drei (noch) nicht spielberechtigten Servette-Neuzugänge kann gegen YB sein Debüt dennoch geben: Stürmer Takuma Nishimura (27), der von Yokohama gekommen ist. Die Spieler N’diaye, Rekik und Nishimura durften bislang nicht ran, weil Servette vergessen hatte, sie auf die Kontingentsliste zu setzen. Im Fall von Nishimura schaffte man einen Platz, indem man Ronny Rodelin ausleiht, wohl zu Zweitligist Perly-Certoux. Damit kommt er weg von der Liste. Morgen Montag soll die Transferkommission über den Rekurs von Servette in dieser Sache entscheiden.
So gehts weiter
YB ist unter der Woche im Cup gefordert. Die Berner treten am Donnerstag (20.30 Uhr) im Wallis zum gefährlichen Viertelfinal gegen den FC Sion an. Auch Servette hat ein Cup-Viertelfinal vor der Brust: Die Genfer reisen am Mittwochabend (20.15 Uhr) ins Jura zu Riesentöter Delémont, das in dieser Saison bereits St. Gallen und Luzern aus dem Wettbewerb gekegelt hat.
Wankdorf. 29'183 Fans. SR: San (5).
YB: Von Ballmoos; Janko, Camara, Amenda, Hadjam; Lauper; Colley, Mvuka; Lakomy; Elia, Itten.
Servette: Mall; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Mazikou; Ondoua, Cognat; Stevanovic, Antunes, Kutesa; Nishimura.
Tor: 42. Antunes (Cognat, Nishimura) 0:1.
Einwechslungen:
YB: Ganvoula (61. für Mvuka). Monteiro (61. für Colley). Males (61. für Lakomy). Niasse (71. für Lauper). Persson (74. für Hadjam).
Servette: Magnin (71. für Nishimura). Guillemenot (78. für Antunes). Bronn (91. Für Kutesa).
Gelb: 6. Nishimura (Reklamieren). 45. Camara (Foul).
Bemerkungen: YB ohne Imeri, Benito, Ugrinic (verletzt), Blum (gesperrt). – Servette ohne Douline (verletzt), Crivelli (gesperrt), N’diaye, Rekik (nicht spielberechtigt). – 21. Cognat-Schuss von Camara/Nishimura an den Pfosten gelenkt.
Wankdorf. 29'183 Fans. SR: San (5).
YB: Von Ballmoos; Janko, Camara, Amenda, Hadjam; Lauper; Colley, Mvuka; Lakomy; Elia, Itten.
Servette: Mall; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Mazikou; Ondoua, Cognat; Stevanovic, Antunes, Kutesa; Nishimura.
Tor: 42. Antunes (Cognat, Nishimura) 0:1.
Einwechslungen:
YB: Ganvoula (61. für Mvuka). Monteiro (61. für Colley). Males (61. für Lakomy). Niasse (71. für Lauper). Persson (74. für Hadjam).
Servette: Magnin (71. für Nishimura). Guillemenot (78. für Antunes). Bronn (91. Für Kutesa).
Gelb: 6. Nishimura (Reklamieren). 45. Camara (Foul).
Bemerkungen: YB ohne Imeri, Benito, Ugrinic (verletzt), Blum (gesperrt). – Servette ohne Douline (verletzt), Crivelli (gesperrt), N’diaye, Rekik (nicht spielberechtigt). – 21. Cognat-Schuss von Camara/Nishimura an den Pfosten gelenkt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |