Das Spiel
Eine schwierige Woche endet für YB mit einem 2:1-Sieg gegen Servette. Die Stimmung im Wankdorf ist wenige Tage nach dem plötzlichen Tod eines Sohnes von YB-Stürmer Elia zu Beginn traurig und bedrückt. Servette solidarisiert sich beim Einlaufen mit den Bernern. Die Spieler laufen mit einem Servette-Trikot mit Elias Namen und dessen Trikotnummer 15 ein. Servette-Torhüter Frick übergibt Benito einen Blumenstrauss. Eine schöne Geste der Genfer.
Im Spiel schafft YB die Reaktion auf einen frühen Rückstand. Bereits nach sechs Minuten hatte Liga-Toptorschütze Kutesa sein 11. Saisontor verbucht und die Gäste mit dem ersten Abschluss in Führung gebracht. Trotz des Dämpfers lassen sich die Berner in der Folge nicht unterkriegen und suchen den Ausgleich. Nach 20 Minuten geht schliesslich Jubel durchs Stadion. Dieser währt jedoch nicht lange, denn Males stand bei seinem Treffer deutlich im Abseits. Kurz vor der Pause klappt es dann doch mit dem Berner Ausgleich, für den sich Males dieses Mal wirklich feiern lassen kann.
Und der Meister powert munter weiter. Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff dreht YB die Partie, wieder trägt sich Males als Torschütze ein. Nach dem Berner Führungstreffer konzentriert sich Servette nun weniger auf die Verteidigung, sondern versucht, vor das gegnerische Tor zu kommen. In der Schlussphase rettet das Alu den Sieg für YB – Guillemenot hatte den Ball an den Pfosten gespitzelt.
Servette verpasst mit der Niederlage den Sprung an die Tabellenspitze. Damit steht Lugano nun definitiv als Wintermeister fest. YB bleibt dank des wichtigen Punktegewinns derweil an der oberen Tabellenhälfte dran. Wer bei den Bernern nächstes Jahr an der Seitenlinie steht, bleibt noch offen. Beim Pausen-Interview bei Blue hält sich Spycher bedeckt: «Wir werden etwas verkünden, wenn es etwas zu verkünden gibt.»
Die Tore
6. Minute, Dereck Kutesa, 0:1. Simbakoli legt den Ball quer in die Mitte zu Kutesa, der an Lauper vorbeizieht und Von Ballmoos von der Strafraumgrenze aus in der rechten unteren Ecke bezwingt.
37. Minute, Darian Males, 1:1. Virginius schickt auf der linken Seite Itten in die Tiefe. Der Stürmer leitet den Ball quer durch den ganzen Genfer Strafraum, wo Males der YB-Defensive vergessen geht. Males zögert keine Sekunde und netzt wuchtig ein.
46. Minute, Darian Males, 2:1. Benito leitet den Ball nach einem Eckball per Kopf weiter zu Lauper, der das Spielgerät irgendwie auf das Tor stochert. Males kann den Ball vor der Linie ins Netz lenken.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Servette-Goalie Jérémy Frick: «Der Ausgleich kam im schlechtesten Moment, wir waren besser. In der zweiten Halbzeit kam dann noch dieses grusige Tor. Wir haben in der Folge einige Chancen verpasst, aber auch YB hatte noch seine Chancen. Heute fehlten uns aber auch sechs Spieler. Wir haben ein gutes Kader, aber nicht so ein grosses Kader, da merkt man die Absenzen. Die Winterpause kommt jetzt zum richtigen Moment.»
Doppeltorschütze Darian Males: «Wir haben es von Beginn an gut gemacht und uns Chancen herausgespielt. Nach dem Gegentor haben wir an uns geglaubt und sind stark zurückgekommen. Wir sind glücklich, hat das 2:1 am Schluss gereicht. Wir müssen die Winterpause jetzt gut nutzen und wollen im neuen Jahr dann angreifen. Die Tragödie um Elia war ein riesiger Schock. Der Sieg ist heute auch für ihn, wir sind in Gedanken alle bei ihm.»
Der Beste
Im Spiel sieht man ihn zwar nicht am Laufmeter. Vor dem Tor schon – und wie! Darian Males schiesst YB mit seinem zweiten Doppelpack für die Berner in eine versöhnliche Weihnachtspause. Damit kommt er auf vier Saisontore. Bereits jetzt eines mehr als in der gesamten letzten Spielzeit.
Der Schlechteste
Miroslav Stevanovic ist ein Schatten vergangener Glanzzeiten im Dress der Grenats.
Das gab zu reden I
Ergreifender Moment vor dem Spiel, als die 29'000 stehen und betroffen schweigen. Zum Gedenken an den im Kongo verstorbenen Sohn von YB-Stürmer Meschack Elia.
Das gab zu reden II
YB läuft auf dem Zahnfleisch! Weil für dieses Spiel Camara, Hadjam und Niasse gesperrt sind, sitzen mit Tsimba (kommt für Ganvoula rein), Lüthi und Jetzer drei Junioren auf der Bank
Die Schiris
Tadellose Leistung von Ref Luca Cibelli: Kein Fehler, alles im Griff! Da wird VAR Urs Schnyder in Volketswil wohl den einen oder anderen Espresso gebraucht haben, um wach zu bleiben.
Die Zuschauer
29'215 sind zugegen. Gut 2000 fehlen für ein ausverkauftes Haus. Die Stimmung ist gut, aber nicht überbordend-euphorisch.
So gehts weiter
YB empfängt nach der Winterpause am Samstag, 18. Januar 2025, um 18 Uhr den FC Winterthur im Stadion Wankdorf. Für Servette steht am selben Tag um 20.30 Uhr das Heimspiel gegen St. Gallen an.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |