Das gab zu reden
Nicht schon wieder! Nur eine Woche nach seinem Super-League-Comeback muss Loris Benito eine Viertelstunde vor Schluss verletzt vom Platz. Auf der Ersatzbank wird der Oberschenkel des YB-Captains sofort dick eingepackt. War es das mit einem Einsatz am Dienstag gegen Barcelona?
Das Spiel
Nach knapp vier Minuten steht GC-Trainer Schällibaum verdutzt an der Seitenlinie und dreht sich mit fragendem Blick zur eigenen Bank. Auf dem Platz geht es Morandi ähnlich. Aber der Ball ist tatsächlich im YB-Tor, auch wenn GC es zuerst nicht wirklich glauben kann. Für YB ist es ein erdenklich schlechter Start ins Spiel. Die Berner wirken verunsichert, kommen nicht ins Spiel.
GC überzeugt im Wankdorf nicht unbedingt, die Zürcher haben einfach Glück, dass YB kaum gefährlich wird. Obwohl die Hausherren nach dem Seitenwechsel einen Gang raufschalten, bleiben sie grösstenteils ungefährlich. GC-Goalie Hammel ist zum ersten Mal in der 65. Minute bei einem Ugrinic-Abschluss gefordert – symptomatisch für die uninspirierte YB-Offensive.
In der 79. Minute läuft Morandi auf von Ballmoos zu und wird von Athekame mit einer Grätsche am Bein getroffen. Zum Glück für die Berner zeigt Schiedsrichter Urs Schnyder nicht auf den Punkt. Zwar ist YB im zweiten Durchgang besser, GC verteidigt aber souverän. So steht YB auch nach acht Liga-Spielen ohne Heimsieg da und wird unter Pfiffen nach Barcelona zum Königsklassen-Kracher verabschiedet. Dabei verliert YB nicht nur das Spiel, sondern auch Leaderfigur Benito.
Das Tor
4. Minute, Giotto Morandi, 0:1: Da schaut sogar GC-Trainer Schällibaum ungläubig drein. Lee leitet mit dem Kopf in den Lauf von Morandi weiter, dieser hält an der Strafraumgrenze drauf. Weil Camara noch den Fuss reinstreckt, entsteht eine skurrile Bogenlampe, die hinter von Ballmoos unhaltbar ins Tor fällt.
Die Stimmen
Von Ballmoos bei Blue: «Wir haben früh einen Gegentreffer bekommen. Das ist aktuell unsere Situation. Der erste Schuss landet im Tor. Wir schaffen es in der ersten Halbzeit dann nicht, zwingend zu werden, und haben Fehler im Spiel. Wir sind gut in die zweite Halbzeit gestartet, schaffen es aber nicht, den Druck aufrechtzuerhalten. So haben wir es uns am Schluss auch nicht verdient. Es ist eine sehr schwierige Situation – das müssen wir nicht schönreden. Auf der anderen Seite wissen wir genau, dass wir als Mannschaft näher zusammenrücken. Es hilft uns niemand. Wir müssen mehr unter der Woche arbeiten. Da ist Eigenverantwortung von jedem gefragt.»
Patrick Rahmen bei Blue: «Ich habe im Moment noch keine Erklärung für die erste Halbzeit. Natürlich geraten wir mit der ersten Aktion in Rückstand, aber das müssen wir wegstecken. Es ist ein Nackenschlag. Aber, dass wir bis zur Halbzeit nichts hinkriegen, ist enttäuschend. Die zweite Halbzeit war sicher besser, aber auch da stelle ich mir das anders vor. Es ist nicht einfach im Moment, auch wenn wir letzte Wochen einmal gewonnen haben. Wir wissen, dass wir unter Zugzwang sind. Wir müssen das annehmen und besser machen.»
Der Beste
Zu Beginn fast arbeitslos, rettet GC-Goalie Justin Hammel in der zweiten Hälfte mit mehreren starken Paraden den Zürcher Sieg.
Der Schlechteste
Statt ins Kopfball-Duell zu gehen, schaut Abdu Conté beim 0:1 nur zu. Auch sonst wahnsinnig fehleranfällig. Muss zur Pause runter.
Die Zuschauer
26’203 Fans weisen die Berner aus – so wenige wie seit Januar 2024 gegen Yverdon nicht mehr. In Wirklichkeit dürften es bei schon fast winterlichen Temperaturen noch einige weniger gewesen sein.
Das Schiedsrichter-Gespann
Urs Schnyder (Schiedsrichter), Marco Zürcher (Assistent), Benjamin Zürcher (Assistent), Fedayi San (VAR). Schnyder entscheidet sich für eine strenge Linie und zückt schon in der Startphase dreimal Gelb. Bleibt aber fehlerfrei.
So gehts weiter
Für YB geht es Schlag auf Schlag. Am Dienstag um 21 Uhr geht es für die Berner in der Champions League auswärts gegen das grosse Barcelona. Am Sonntag, 6. Oktober, um 16.30 Uhr, kommt es zum Duell gegen den FC Basel. GC spielt am Samstag, 5. Oktober, um 20.30 Uhr in Winterthur.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |