Das Spiel
Ein Punkt hätte den Zürchern in Bern genügt, um sich für die Meisterrunde zu qualifizieren. Doch der FCZ zeigt im Wankdorf eine schwache Leistung, verliert 1:2 und weil Direktkonkurrent Lausanne gegen Lugano siegt, müssen die Zürcher in die Abstiegsrunde.
Träumen dürfen die FCZ-Fans in Bern nur kurz: Die ersten zehn Minuten ist der FCZ präsent, macht Druck, gibt Gas. Danach aber spielen nur noch die Berner. Das 1:0 ist die logische Konsequenz, auch wenn die Zürcher dabei gütige Mithilfe leisten.
Kurz vor der Pause erwachen die Gäste wieder. Marvin Keller hält aber für YB die Führung.
In der Pause dürfte dann auch der letzte FCZ-Spieler erfahren haben, dass Lausanne gegen Lugano führt. Die Reaktion nach dem Seitenwechsel? Die bleibt weitestgehend aus. Immerhin kommen die Zürcher dank eines VAR-Penaltys nochmals ran.
Am Ende aber zeigt das Team von Trainer Ricardo Moniz zu wenig, um hier diesen entscheidenden Punkt mit nach Zürich zu nehmen.
Die Tore
12. Minute, Cedric Itten, 1:0. Der YB-Stürmer läuft auf der rechten Seite nach einem Gbamin-Ballverlust in den FCZ-Strafraum. Die Zürcher schauen alle nur zu. Itten zieht ab und erwischt Goalie Brecher zwischen den Beinen. Dieses Tor ist haltbar.
44. Minute, Christian Fassnacht, 2:0. Males spielt den Ball von rechts in den FCZ-Strafraum. Erst verpasst Ugrinic. Fassnacht aber steht richtig – und alleine. Er schiebt unmittelbar vor Brecher ein.
67. Minute, Steven Zuber (Penalty), 2:1. YB-Mittelfeldmann Raveloson trifft Krasniqi im Strafraum an der Hacke. Schiri San zeigt nach Video-Studium auf den Punkt. Zu Recht. Zuber versenkt den Penalty wuchtig in der hohen linken Ecke. Keller ist noch dran.
Die Stimmen
FCZ-Boss Ancillo Canepa ist gegenüber Blue frustriert: «Eine grosse Enttäuschung, auch wie das Spiel gelaufen ist. Wir gingen ohne Not in Rückstand, hatten dann ein paar Chancen, der YB-Goalie aber war sensationell. Wir haben die Nicht-Qualifikation nicht heute verursacht, wir haben in den letzten Partien unnötig Punkte liegen lassen. Jetzt müssen wir nach vorne schauen und ein paar Überlegungen machen, klar.»
Yanick Brecher gegenüber Blue: «Es war alles etwas halbbatzig, eine grosse Enttäuschung und auch ein bisschen Wut, wie wir in der ersten Halbzeit verteidigt haben, das geht in einem solchen Spiel nicht. Wir wollten europäisch spielen, wir haben dieses Ziel verfehlt.»
Noch deutlicher wird nach dem Spiel Bledian Krasniqi. Der Mittelfeldspieler der Zürcher sagt gegenüber Blick: «Am Ende lügt die Tabelle nicht. Eine gewisse Unruhe war da und die hat uns sicher nicht gutgetan. Eine Ausrede soll das aber nicht sein, wir haben es auf dem Platz ganz schlecht gemacht. In der Kabine herrscht eine grosse Leere. Jetzt ist es eine Katastrophen-Saison.
Der Beste
Was für ein Save von YB-Keeper Marvin Keller in der 36. Minute gegen Krasniqis Kopfball. Am Ende ist es die Parade, welche den Bernern die drei Punkte sichert. Zusammen mit jener in der 95. Minute gegen Emmanuel. Die war auch nicht von Pappe.
Der Schlechteste
Er ist seiner Mannschaft üblicherweise der sichere Captain auf stürmischer See. Aber an diesem Nachmittag leitet Yanick Brecher mit seiner Unsicherheit beim ersten Gegentor die Niederlage ein. Klar, er sieht den Schuss von Cedric Itten spät – aber zwischen den Beinen will kein Goalie dieser Welt erwischt werden.
Das gab zu reden
Immer wieder der VAR! Erst wird das 3:0 von Virginius annulliert, weil Hadjam den Ball wohl hat über die eigene Grundlinie gleiten lassen. Aber 1000-prozentige Sicherheit? Liefern die Bilder, die wir haben, nicht. Dann gibts einen VAR-Penalty nach einem Foul von Raveloson an Krasniqi. Der ist unstrittig. Und das Spiel aus dem Nichts ein ganz anderes.
Die Schiris
Fadayi San macht wie meistens ein starkes Spiel, lässt viel laufen, wie gewohnt. Beim ersten VAR-Entscheid hat er nichts zu melden. Das ist eine reine Volketswil-Entscheidung von Sandro Schärer. Beim zweiten war es nicht einfach, das Foul live zu sehen. Die Korrektur folgt dann auf dem Fuss.
Die Fans
Unfassbar, diese FCZ-Fans! Gut 2000 sind im Wankdorf zugegen. Und die sind sehr oft lauter als die viel zahlreicheren YB-Anhänger. Insgesamt sind 31’500 Fans vor Ort. Ausverkauft.
So gehts weiter
YB spielt am 26. April den Cup-Halbfinal gegen Biel (20.30 Uhr). In der Liga gehts am 3. Mai weiter. Der Spielplan der Meister- und Abstiegsrunde folgt im Verlauf der Woche.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 33 | 40 | 61 | |
2 | Servette FC | 33 | 9 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 33 | 7 | 53 | |
4 | FC Luzern | 33 | 10 | 51 | |
5 | FC Lugano | 33 | 1 | 49 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 33 | 8 | 47 |