Das Spiel
YB gibt von Anfang an den Takt an, kennt in der ersten Halbzeit ausschliesslich eine Richtung: die aufs FCSG-Tor. Nur werden lediglich Halbchancen herausgespielt. Anders siehts bei St. Gallen aus. Die Gäste sind zwar seltener in der Offensive anzutreffen, kommen der Führung aber zweimal gefährlich nahe. Einmal ist YB-Goalie Keller zur Stelle und einmal fehlen nur Zentimeter.
Auch nach dem Seitenwechsel gehts in diesem Stil weiter. Mit einem Unterschied: YB gelingt der perfekte Start. Nach nichtmal zwei Minuten vollendet Fassnacht einen herrlich herausgespielten Angriff. Danach gibts weitere gefährliche Berner Chancen. Doch die bleiben ungenutzt.
Und die Espen? Die können nicht auf den Rückstand reagieren. Nsame bleibt bei seiner Rückkehr zum Ex-Klub blass. Anstatt sich mit seinem 112. Tor zum alleinigen Rekordhalter der Super League zu machen, ist sein Arbeitstag nach knapp 70 Minuten vorbei. Von der Bank aus sieht er, wie seinen Teamkollegen die Ideen fehlen, um den Rückstand noch ausgleichen zu können. So feiert YB den dritten Sieg in Serie.
Das Tor
47. Minute, Christian Fassnacht, 1:0. Eine Flanke von links landet im Strafraum bei Males. Ganz uneigennützig nimmt er den Ball mit der Brust an und legt herrlich auf für Fassnacht. Der lässt sich nach dieser Finte nicht zweimal bitten und erzielt aus kurzer Distanz die Berner Führung.
Die Stimmen gegenüber Blue
Christian Fassnacht: «Wir wussten, dass wir gut im Spiel sind, aber der letzte Biss noch fehlt. Es tut gut, wenn man nach der Pause so starten kann. Ich versuche, das reinzubringen, was ich kann. Wir haben vieles in den letzten Wochen richtig gemacht, neue Elemente reingebracht, sind zu den Basics zurückgegangen. Das Team ist näher zusammengerückt, wir haben viel Dreck gefressen und mussten viel leiden. Langsam kommt das retour, was wir uns erarbeitet haben. Es war schön, Nsame wiederzusehen. Aber auf dem Feld sind wir Gegner. Wir werden uns noch unterhalten, aber ansonsten war es nicht speziell für mich.»
Lukas Daschner: «Heute ist der Ball leider nicht reingegangen. Es ist ein Spiel, das wir nicht verlieren müssen. YB hat natürlich gute Offensivpower gehabt, das müssen wir nicht diskutieren. Ausser in den ersten zehn Minuten nach der Pause waren wir gut im Spiel. Das ist etwas ärgerlich.»
Der Beste
Was für eine Zucker-Vorbereitung des YB-Siegtors durch Darian Males! Die Brustannahme und die uneigennützige Ablage für Torschütze Fassnacht sind erste Sahne. Auch sonst ist der Luzerner initiativer als in vielen anderen Spielen.
Der Schlechteste
Wenn man mit Dreierkette spielt, sind die Aussenspieler mitunter matchentscheidend. Defensiv und offensiv, sie haben richtig viel zu tun. Chima Okoroji ist mit diesem Job überfordert. Defensiv steht er gegen Alan Virginius auf verlorenem Posten. Und offensiv kommt nichts.
Das gab zu reden
Das sieht man auch nicht alle Tage! Ein Spieler, der sich selber foult. So geschehen bei Joël Monteiro. Nach einem leichten Kontakt mit Jordi Quintillà verliert der Walliser die Balance – und schlägt sich mit dem eigenen rechten Fuss in die linke Wade. Er wird mehrmals gepflegt – aber es geht nicht mehr. In der Pause ist Feierabend.
Die Schiris
Routinier Fedayi San ist dem Spiel ein unaufgeregter Leiter. Wie eigentlich immer. Was nicht selbstverständlich ist, denn die Spiele zwischen Bernern und St. Gallern sind meistens sehr physisch. So auch dieses. VAR Anojen Kanagasingam verbringt in Volketswil einen ziemlich gemütlichen Abend.
Die Fans
Das Wankdorf ist mit 31’500 Fans ausverkauft. Klar: Es ist Kids Day. Und wenn die Kleinen von 6 bis 16 Jahren nur einen Fünfliber für den Eintritt bezahlen, ist die Hütte eigentlich immer voll. Nur einmal war dies bei den letzten neun Kids Days in Bern nicht der Fall.
So gehts weiter
In der Super League gehts Schlag auf Schlag weiter, eine englische Woche steht an. Bereits am Dienstagabend (20.30 Uhr) muss YB bei Servette ran. St. Gallen hat zwei Tage länger Pause, trifft am Donnerstag (20.30 Uhr) auswärts auf Luzern.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC | 30 | 9 | 51 | |
2 | FC Basel | 29 | 28 | 49 | |
3 | BSC Young Boys | 30 | 11 | 49 | |
4 | FC Lugano | 30 | 4 | 48 | |
5 | FC Luzern | 29 | 8 | 47 | |
6 | FC Zürich | 29 | 1 | 45 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 29 | 5 | 40 | |
8 | FC St. Gallen | 29 | 1 | 39 | |
9 | FC Sion | 29 | -6 | 35 | |
10 | Yverdon Sport FC | 30 | -17 | 32 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 29 | -12 | 27 | |
12 | FC Winterthur | 29 | -32 | 20 |